Zukunft aktiv angehen
11.06.2025 MuriDie Pflegi Muri setzt auf Zwischenmenschliches und nutzt dazu auch Innovation
Zufriedene Menschen – darum dreht sich vieles in der Pflegi Muri. An der Generalversammlung erhielten die Mitglieder spannende Informationen aus erster Hand.
...Die Pflegi Muri setzt auf Zwischenmenschliches und nutzt dazu auch Innovation
Zufriedene Menschen – darum dreht sich vieles in der Pflegi Muri. An der Generalversammlung erhielten die Mitglieder spannende Informationen aus erster Hand.
Thomas Stöckli
«Es wird einem der freie Wille gelassen», so eine Rückmeldung aus den Reihen der Bewohnerinnen und Bewohner. «Der Eintritt der Mutter hat Ruhe und Entlastung gebracht», heisst es bei einer Angehörigen. Und auch Kritik hat Platz: «Die Menükarte sollte keine Fremdwörter enthalten.» Die Beispiele aus den Befragungen, die Margit Schneider, Direktorin der Pflegi Muri, an der Generalversammlung des Trägervereins einblendet, machen es deutlich: Hier werden die Bedürfnisse ernst genommen.
Inputs von innen und von aussen
Die zufriedenen Bewohner sind denn auch ein Faktor, mit dem sie begründet, dass die Institution auf ein gutes Jahr zurückblicke. Als weitere nennt Schneider die gute Auslastung und die engagierten Mitarbeitenden. Letztere können nicht hoch genug geschätzt werden. In zehn Jahren braucht der Aargau um die 6000 Pflegende zusätzlich, prognostiziert die Pflegi-Direktorin. Bis in 25 Jahren dürfte sich die Anzahl der 80- bis 90-Jährigen in der Gesellschaft verdoppeln, jene der Altersgruppe 90 plus gar verdreifachen, führt sie aus, mit Verweis auf die zwiebelförmige Alterspyramide und die steigende Lebenserwartung.
Als attraktive, zukunftsorientierte Arbeitgeberin will sich die Pflegi für die herausfordernden Zeiten rüsten. Dazu werden die Mitarbeitenden abgeholt und so bereichsübergreifende Zusammenarbeit gefördert. Gleichzeitig schafft man Zugang zu externem Fachwissen, etwa durch aktiven Einbezug von Bildungsinstituten. «Wir haben eine besondere Unternehmenskultur», sagt Margit Schneider selbstbewusst, «eine Qualität der Zusammenarbeit, die von innen heraus entstanden ist.»
Positives Ergebnis
«Es geht uns gut», darf Christoph Käppeli, Finanzverantwortlicher im Vorstand, festhalten. Mit einer Bettenauslastung von deutlich über 90 Prozent ist es gelungen, ein positives Ergebnis zu erwirtschaften. «Ziel ist es nicht, einen riesigen Gewinn zu erzielen», stellt er klar. Vielmehr steht die Qualität der Dienstleistung und damit die Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohner im Fokus. Und die Weiterentwicklung der Infrastruktur, um damit die Zukunft der Institution sicherstellen zu können. Diese Erneuerung umfasst nicht nur die offensichtlichen laufenden Arbeiten an der Gebäudehülle, sondern auch das Vorantreiben der Digitalisierung. «Wir müssen in gute Leute und in gute Produkte investieren», sagt Käppeli.
Verschiedene Massnahmen
Auf die Fassadensanierung mit Fensterersatz geht Bruno Strebel, Leiter Infrastruktur und Betrieb in der Pflegi-Geschäftsleitung, genauer ein. Die Fassade sei 1988 letztmals saniert worden, informiert er. Vor 15 Monaten seien die Hauptarbeiten öffentlich ausgeschrieben worden, namentlich der Fensterbau, der mit 1,7 Millionen Franken fast die Hälfte der geplanten Sanierungskosten ausmacht, die Malerarbeiten und der Gerüstbau. Für Letzteren konnte mit der Arnold ein lokaler Betrieb gefunden werden. Die grosse Herausforderung sei es, die Arbeiten bei laufendem Betrieb durchzuführen – und dabei das Leben der Bewohnerinnen und Bewohner möglichst wenig einzuschränken. Wobei manche im Gegenteil sogar Freude zeigen, den Fensterersatz beobachten zu dürfen.
Weiter wurde in den letzten zwölf Monaten der Belag des Demenzgartens erneuert, Aufenthaltsräume saniert und der Empfang neu gestaltet. Zudem wurde die IT-Infrastruktur ausgelagert. Und: «Wir befassen uns mit den Bewohnerzimmern der Zukunft», so Strebel. Dazu gehören etwa Alarmsysteme, aber auch neue Möglichkeiten der Kommunikation. Da gelte es, herauszufiltern, was für die Bewohnerinnen und Bewohner und die Mitarbeitenden Sinn ergebe. Wichtige Faktoren werden künftig auch künstliche Intelligenz und Roboter-Technologien sein, wobei man Letztere vor allem in der Reinigung von öffentlichen Bereichen einzusetzen gedenkt.
Das tönt technisch. Präsident Franz Hold betont aber auch den tief humanistischen Gedanken, der die Pflegi seit deren Gründung prägt und der sich bis heute gehalten habe. Und er lobt das Engagement, mit dem Mitarbeitende und Freiwillige sich einsetzen. In dem Zusammenhang macht er auch Werbung für eine Mitgliedschaft im Verein: «Dadurch erhalten Sie aktuelle Infos aus erster Hand.»