Elternvortrag zu Wut und Aggressionen in Oberlunkhofen
Kürzlich fand ein Vortrag zum Thema «Tut Wut gut? – Umgang mit Wut und Aggressionen in der Familie» statt, der von den Kellerämter Familienvereinen mit der Referentin Maya Risch organisiert ...
Elternvortrag zu Wut und Aggressionen in Oberlunkhofen
Kürzlich fand ein Vortrag zum Thema «Tut Wut gut? – Umgang mit Wut und Aggressionen in der Familie» statt, der von den Kellerämter Familienvereinen mit der Referentin Maya Risch organisiert wurde.
Der Vortrag, der von knapp 20 Personen besucht wurde, zeigte eindrucksvoll, dass das Thema Wut und Aggressionen in der Familie von grosser Relevanz ist – von Kindern im Kindergartenalter bis hin zu Jugendlichen in der Oberstufe. «Jeder kann wütend werden – das ist einfach. Aber wütend auf die richtige Person, im richtigen Mass, zur richtigen Zeit, zum richtigen Zweck und auf die richtige Weise – das ist nicht einfach.» Das Zitat von Aristoteles bildete den Rahmen für die Ausführungen von Maya Risch. Sie betreibt nicht nur eine Praxis für Beziehungskompetenz, sondern ist auch Familienberaterin, Seminargruppenleiterin sowie Kindergartenlehrperson.
Risch ging intensiv auf das Publikum ein und beschrieb Wut als eine Form von Kraft und Energie. Sie erklärte die Unterschiede zwischen Wut, Trotz, Zorn und Aggression und gab Einblicke in die Ursachen von Wut sowie deren positive Aspekte. Besonders interessant war ihre Erklärung, was im Gehirn passiert, wenn jemand wütend ist. Im schnellen Stammhirn sind Empfindungen und Reaktionen bei Stress gespeichert, während der frontale Kortex die Regulation mithilfe von erlernten Strategien übernimmt.
«Lass mich in Ruhe» akzeptieren
Der Austausch zwischen der Referentin und dem Publikum war rege und erwünscht. Gemeinsam wurden Strategien für den Umgang mit Aggressionen zusammengetragen. Neben klassischen Methoden wie dem Wut-Kissen und Stampfen wurde betont, wie wichtig es ist, Raum für das Gefühl zu lassen. Ein Beispiel hierfür ist, das «Lass mich in Ruhe» eines Kindes zu akzeptieren und später darüber zu sprechen oder mit der Frage «Wie gross ist deine Wut?» in den Dialog zu gehen. Eine weitere kreative Idee war das sogenannte «Wutbarometer», bei dem die Stimmung in Etappen von «gut gelaunt» bis «wütend» aufgeschrieben wird, sodass beide Parteien damit arbeiten können. Wichtig sei, diese Techniken vorher zu üben. Wenn es nicht auf Anhieb funktioniert, hilft immer eine Bitte um Entschuldigung und im besten Fall eine Umarmung.
Auch für Erwachsene wurden workshopartig Methoden zur Selbstregulation zusammengetragen. Der Austausch darüber sowie die Gespräche unter den teilnehmenden Gästen im Anschluss schienen jedoch genauso wertvoll zu sein. Der Vortrag bot interessante Einblicke und praktische Tipps für den Umgang mit Wut und Aggressionen in der Familie. --zg