«Würde den Job gerne machen»
31.07.2025 Sport, Handball
Der Freiämter Pascal Jenny könnte bald in der internationalen Handballwelt eine prägende Rolle einnehmen
Pascal Jenny, SHV-Zentralpräsident und Vizepräsident bei Swiss Olympic, ist für einen Sitz im Leitungsgremium des internationalen ...
Der Freiämter Pascal Jenny könnte bald in der internationalen Handballwelt eine prägende Rolle einnehmen
Pascal Jenny, SHV-Zentralpräsident und Vizepräsident bei Swiss Olympic, ist für einen Sitz im Leitungsgremium des internationalen Handballverbands IHF vorgeschlagen. «Schön, wenn unsere gute Arbeit gesehen wird», sagt der 51-jährige Wohler.
Schon als Flügelspieler in seiner Aktivkarriere ist Pascal Jenny hoch geflogen. Von Wohlen aus bis in die Schweizer Nati. In der Nationalliga A erzielte er total 1124 Treffer. Und hoch hinaus geht er auch im Job, sei es als Tourismusdirektor von Arosa oder als Unternehmensberater und VR-Mitglied zahlreicher Unternehmen.
Jenny: «Ich sehe es gelassen»
Auch seine sportliche Funktionärskarriere ging hoch hinaus. Jenny amtet seit 2022 als Zentralpräsident des Schweizerischen Handballverbands und ist seit 2017 im Exekutivrat von Swiss Olympic – seit diesem Jahr im Amt des Vizepräsidenten. Und nun könnte ein ganz dickes Ding folgen.
Der Freiämter wird von der IHF (International Handball Federation) für die Wahl zum Vorsitzenden der Kommission für Organisation und Wettbewerb empfohlen. Die offizielle Nomination von Jenny erfolgt auf Basis des IHF-Vorschlags durch den Schweizerischen Handballverband (SHV). Über die Wahl entscheiden die IHF-Mitglieder im Rahmen ihres 40. ordentlichen Kongresses am 21. Dezember 2025 in Kairo (Ägypten). «Bis zur Wahl kann noch viel passieren. Ich sehe es gelassen», erklärt Jenny auf Anfrage. Dass er hohe Ambitionen in der internationalen Sportpolitik hat, war nie ein Geheimnis. «Sollte es klappen, würde ich den Job gerne machen – ansonsten geht die Welt nicht unter.»
Ruth Metzler ist voll des Lobes
Für Jenny ist die Nomination auch eine Anerkennung. «Die Art und Weise, wie ich Sportpolitik mache, kommt offensichtlich auch international gut an. Und es ist auch ein grosses Lob an den Schweizerischen Handballverband und alle, die mithelfen. Unsere Arbeit wird geschätzt und wahrgenommen – auch auf internationaler Bühne.» Mit Pascal Jenny erhofft sich der IHF sicherlich auch frischen Wind. Denn Jenny ist mit seinen 51 Jahren sportpolitisch eher jung.
Als «Chief of Competition» wäre Jenny verantwortlich für die grössten Events der Handballwelt – inklusive des olympischen Handballturniers. «Der IHF-Verband will sich da weiterentwickeln», sagt er. Und Jenny wäre fähig für diesen Job, denn seine Erfahrungen aus Sport, Eventmanagement und Tourismus sind gross – und auch auf internationalem Parkett gefragt. Jenny sagt: «Mit Blick auf die anstehenden Grossanlässe und möglichen Olympischen Winterspiele 2038 in der Schweiz möchte ich einerseits den gesamten Schweizer Sport international positionieren und andererseits mithelfen, dem Handballsport weltweit steigende Sichtbarkeit über die bestehende Community hinaus zu ermöglichen.»
Bei Swiss Olympic ist die Freude über die Nomination von Jenny gross. Präsidentin Ruth Metzler-Arnold sagt: «Die Stärkung unserer internationalen Präsenz ist eine meiner aktuellen Prioritäten. Mit Pascal Jenny haben wir einen hervorragenden Kandidaten für diese strategische Leitungsaufgabe in einer Sportart, die weltweit zunehmend an Bedeutung gewinnt.» Seine Kandidatur unterstreiche auch die Absicht, den Kontakt zu den in der Schweiz ansässigen internationalen Verbänden zu intensivieren.
Das Amt des Vizepräsidenten und sein Engagement bei Swiss Olympic wird Jenny 2028 aufgrund der Amtszeitbegrenzung beenden. Beim Schweizerischen Handballverband ist Jenny noch bis 2027 Präsident – und danach wird er dieses Amt auch beenden «oder höchstens noch eine Periode von drei Jahren anhängen».
«Diese Funktionärsämter zu übernehmen, macht Spass, sie sind für mich auch eine Form, etwas dem so geliebten Sport zurückzugeben», sagt Jenny. Jedoch – so sein Plan – endet jene Zeit spätestens 2032. «Dann finden die Olympischen Spiele in Australien statt. Und wenn die Handball-Nati da dabei wäre, wäre es ein herrlicher Abschluss.» Danach peilt er neue Aufgaben an – in der Wirtschaft. Jenny: «Die sportliche Arbeit ist eine Herzensangelegenheit, aber nicht der Hauptberuf in meinem Leben.» Am 21. Dezember entscheidet sich bei der Wahl in Kairo, ob er auf höchster Ebene den internationalen Sport mitprägen darf. Ein letztes Mal hoch hinaus, es würde perfekt zu Jenny passen. --spr