Im Juni letzten Jahres wollte ich meine Jugendjahre aufleben lassen und habe mich in das Getümmel am Argovia Fäscht in Wohlen gestürzt. Um diesem Abenteuer in der Wildnis nicht ganz alleine ausgeliefert zu sein, habe ich ein paar alte Freunde aus Graubünden eingeladen.

Das doch etwas eigenartige Auftreten einer Bündner Delegation an einem Aargauer Sommer-Open-Air wurde von einer Gruppe lokaler Damen bemerkt, mit welcher wir vor der Bühne ins Ge- spräch kamen. Wir wurden vollkommen entgeistert angeschaut und wir mussten erklären, warum wir uns ausgerechnet diesen Ort für unsere Freizeitbeschäftigung ausgesucht hatten. Als ich dann noch erklärte, dass ich kein Tourist, sondern ein Zuzüger von Wohlen bin, sah ich nur noch blankes Entsetzen im Angesicht meiner Gesprächspartnerin, die kurz darauf das Weite suchte.

Alle, die schon etwas länger hier wohnen, wissen, dass Wohlen einen schlechten Ruf hat. Dafür mag es viele Gründe geben, grundsätzlich aber keine, die wir nicht beeinflussen können. Das wichtigste und offensichtlichste Manko von Wohlen ist das Fehlen eines wahrnehmbaren Zentrums. Auch das hat historische Gründe, muss aber nicht so bleiben.

Nach mehr als einem Jahrzehnt der Planung, Kompromisssuche und Optimierung liegt endlich ein Projekt vor, das Wohlen in seinem Herzen aufwerten möchte. Wir haben die einmalige Chance, unser Wohlen etwas schöner zu machen. Das Projekt Aufwertung und Sanierung Zentralstrasse ist ein ganzheitliches Infrastrukturprojekt, das die Zentrumsentwicklung von Wohlen befeuern wird! Es ist eine Investition in die Zukunft, die Identität generiert und uns ein kleines bisschen stolzer auf Wohlen machen lässt.

Stimmen Sie am 9.Juni Ja zur Zentralstrasse. Stimmen Sie Ja für das Wohl(en) Ihrer Kinder.

Philipp Simka, Wohlen Präsident Verein Schöner Wohlen