Wirbel um die Zuckerpuppe
14.10.2025 Theater, KelleramtKomödie gefällig?
Die Freie Bühne Lunkhofen spielt das Stück «Die Zuckerpuppe». Regisseur Walter Koch legt Wert darauf, dass die Spieler ihre Rollen leben. Wie er das macht und was zu einem gelungenen Abend führt, erzählt er uns. ...
Komödie gefällig?
Die Freie Bühne Lunkhofen spielt das Stück «Die Zuckerpuppe». Regisseur Walter Koch legt Wert darauf, dass die Spieler ihre Rollen leben. Wie er das macht und was zu einem gelungenen Abend führt, erzählt er uns. --vaw
Eine turbulente Komödie spielt die Freie Bühne Lunkhofen unter der Regie von Walter «Wädi» Koch
Auch in dieser Theatersaison geht es bei der Freien Bühne Lunkhofen heiter bis lustig zu. Doch zuvor stehen intensive und aufregende Zeiten an. Denn die Proben zum neuen Stück laufen. Walter Koch aus Niederwil führt Regie. Wieder einmal lockt er das Beste aus dem Ensemble heraus für einen unvergesslichen Abend.
Verena Anna Wigger
Im Mittelpunkt des Stücks steht eine Schaufensterpuppe – wie das Stück heisst, eine Zuckerpuppe. Regisseur Walter Koch sagt: «So eine Schaufensterpuppe bietet viele Möglichkeiten.» Sie werde verwechselt und es gebe ein riesiges Drama. Denn im Stück geht man davon aus, dass ein Mord passiert ist, und dieser müsse aufgeklärt werden. Denn die Puppe verschwindet. Sie tauche immer wieder auf, wird aber nicht wirklich gefunden. «Die Puppe ist ein zusätzlicher Schauspieler», so Koch. Zwar spreche sie nicht, aber mit ihr zu spielen, bringe sehr viel Tiefe ins Stück. Genau das sei der Kernpunkt, warum sie dieses gewählt haben. Dies werde für Turbulenzen und Lacher bei den Besuchern sorgen. «Das gibt eine andere Spannungskurve», so der Regisseur. Genau hier setzt Koch an und arbeitet an den Rollen der Besetzung.
Stück auf das Ensemble zugeschnitten
Wädi Koch führt zum dritten Mal Regie an der Bühne Lunkhofen. Er schätzt es, dass die Bühne ausschliesslich Komödien spielt. «Ein feines Essen, welches zu einem guten Preis aus der Theaterküche serviert wird», das biete einen guten Boden für einen gemütlichen Abend, ohne sich Sorgen zu machen. Einfach nur da sein und lachen und sich über die Dussligkeit der Zufälle im Stück freuen, dies will er dem Publikum anbieten.
Die Nuancen aus den Charakteren herauszuarbeiten, darin sieht er den Unterschied. Er sagt: «Solange ich Regie führe, spielen die Protagonisten das, was ich mir vorstelle.» Persönlich liebt Koch Stücke, in denen Geschichte und Fiktion sich vermischen. So wie das unlängst gespielte Projekt «Der Kruggeist von Gnadenthal», bei dem er Autor war und die Regie hatte. Koch gesteht, dass er lieber Regie führt, als selbst zu spielen. Denn gerade bei den Laientheatern sei es wichtig, dass man spüre, wie sie in die Rollen schlüpfen.
Die Essenz herausholen
Dafür hat er auch das Stück überarbeitet. Koch ist es wichtig, dass unnötige Wiederholungen wegfallen. Er will die Essenz des Stücks ins Zentrum rücken. So hat er aus der Rolle einer Kommissarin kurzerhand eine männliche Rolle geschrieben. Eine mit Ausdruck, die dem Stück noch mehr Sinn verleihe, ist er überzeugt. Ihm ist es auch wichtig, dass der Theaterabend in der Länge zum Genuss für die Besucher wird. Wobei er auf Wiederholungen verzichtet und so das Stück in eine gute Länge gebracht hat. «Man soll nach der Aufführung noch Zeit haben, um noch gemeinsam etwas zu trinken», wünscht sich der Regisseur.
Turbulenzen und Lacher
Im Mittelpunkt des Stücks steht Konditor Gusti Holzer, der mit grösster Zuversicht einem bedeutenden Tortenwettbewerb entgegenfiebert. Während seine Familie und sein Geselle Toni erhebliche Zweifel hegen, ist Gusti überzeugt, den ersten Preis zu holen. Doch Toni hat heimlich eigene Pläne: Mit Hilfe des Haussohnes reicht er selbst eine Torte beim Wettbewerb ein – und sorgt damit für doppelten Nervenkitzel. Die Katastrophe nimmt ihren Lauf, als Gusti nicht den erhofften Sieg, sondern lediglich den Trostpreis erhält: eine nackte Schaufensterpuppe. Diese will er um jeden Preis verschwinden lassen, bevor seine Familie von seiner Niederlage erfährt. Doch wie das Theater so spielt, entdeckt Schwester Cilly das merkwürdige «Geschenk» und hält es prompt für eine Leiche. Nun überschlagen sich die Ereignisse. Das Auftreten eines Kommissars bringt zusätzliche Verwirrung, und Toni sorgt endgültig für Aufruhr, als er nicht nur ein verräterisches Wäschestück verliert, sondern auch noch mit seiner Torte den ersten Preis gewinnt.
Ob am Ende alle Missverständnisse aufgeklärt werden können und ob sich Frieden und Glück in der Familie Holzer wieder einstellen, bleibt bis zuletzt zu hoffen – und macht den besonderen Reiz dieser turbulenten Komödie aus, heisst es in der Pressemitteilung.
Die Proben laufen bereits
Nachdem Koch sein Ensemble mit den Rollen vertraut gemacht hat, geht es nun auf die Bühne. Dabei wird fleissig geprobt und viel gelacht. Die Schauspielerinnen und Schauspieler tauchen mit viel Spielfreude in ihre Rollen ein, feilen an Mimik, Timing und Textsicherheit und üben mit den ersten Requisiten. Für Regisseur Koch ist die Einnahme des Raumes auf der Bühne ein weiteres zentrales Momentum bei der Inszenierung.
Ende Oktober und Anfang November dürfen sich die Besucherinnen und Besucher in die turbulente Welt der «Zuckerpuppe» entführen lassen – voller Missverständnisse, Lacher und überraschender Wendungen. Ein Abend, der beste Unterhaltung und jede Menge Gesprächsstoff garantiert.
Die Freie Bühne Lunkhofen spielt am 31. Oktober, 1. und 7./8. November, jeweils um 20 Uhr, und am 2. November um 14 Uhr. Weitere Informationen und Ticketreservationen unter: www.freiebuehne.ch