«Wie ein gutes Arbeitszeugnis»
22.10.2024 Wahlen, Region Bremgarten, WohlenGallati mit starkem Ergebnis
86 876 – das ist die eindrückliche Stimmenzahl, welche die Wiederwahl von Regierungsrat Jean-Pierre Gallati bedeutet. Dies sind rund 12 400 Stimmen mehr als bei der Wahl im Jahr 2020. Wahrlich ein sehr gutes Resultat. Damit belegte ...
Gallati mit starkem Ergebnis
86 876 – das ist die eindrückliche Stimmenzahl, welche die Wiederwahl von Regierungsrat Jean-Pierre Gallati bedeutet. Dies sind rund 12 400 Stimmen mehr als bei der Wahl im Jahr 2020. Wahrlich ein sehr gutes Resultat. Damit belegte der Wohler den dritten Rang.
Regierungsrat Jean-Pierre Gallati (SVP) aus Wohlen glänzend im Amt bestätigt
Jean-Pierre Gallati, Vorsteher des Departements Gesundheit und Soziales, wurde vom Aargauer Volk eindrücklich wiedergewählt. Der 58-jährige Wohler freute sich, gab sich aber auch bescheiden. Der SVP-Regierungsrat geht die nächsten vier Jahre zielgerichtet an.
Daniel Marti
Er sei zufrieden, einfach nur zufrieden, sagt Jean-Pierre Gallati anlässlich der Wahlfeier der SVP des Bezirks Bremgarten. Dabei wurde der Regierungsrat aus Wohlen mit einem sehr guten Resultat gewählt. 86 876 Stimmen gaben ihm die Aargauerinnen und Aargauer, dies bedeutet hinter Markus Dieth (Mitte) und Stephan Attiger (FDP) das drittbeste Resultat. Und Gallati holte rund 12 400 Stimmen mehr als vor vier Jahren. «Das ist wohl der Bisherigen-Bonus», schmunzelt er. Man müsse eigentlich die Wählerinnen und Wähler fragen, warum er so viele Stimmen bekommen habe, fügte er noch an. Ob auf dem ersten oder auf dem fünften Rang, das sei nebensächlich, Hauptsache, die Wiederwahl sei geglückt. «Der Auftrag bleibt ja der gleiche.»
«Ich hebe deswegen nicht ab»
Jean-Pierre Gallati nahm das glänzende Resultat natürlich gerne zur Kenntnis. «Aber deswegen hebe ich jetzt nicht ab.» Und dass Markus Dieth erneut den ersten Rang belegt, freut den Wohler. «Das mag ich ihm von Herzen gönnen.» Der SVP-Politiker sieht die Rangliste nicht besonders bedeutungsvoll. Eben, Hauptsache, für vier weitere Jahre in der Aargauer Regierung vertreten. «Und das ist bestenfalls ein Arbeitszeugnis in Form einer Stimmenzahl.» Notabene ein gutes. Und in den vergangenen vier Jahren sei er ja nie negativ in den Schlagzeilen gestanden, fügt er noch an. Im Gegenteil. Zwei Departemente sind besonders anspruchsvoll, und eines davon ist das Departement für Gesundheit und Soziales, jenes von Gallati. Und da habe er ja eine besondere Ausgangslage angetroffen. Bei seinem Antritt im Jahr 2019 «war das Departement nicht in einem optimalen Zustand. Und jetzt funktioniert es», urteilt er.
Die Corona-Krise und die immer noch aktuelle Flüchtlingswelle waren und sind immer noch aktuell. Und die hat Gallati in der allgemeinen Wahrnehmung gut gemeistert. «Unsere Politik dazu war wohl okay», antwortet der Wohler Regierungsrat bescheiden.
Aber vor allem die Flüchtlingswelle aus der Ukraine als Folge von Russlands Angriff ist nach seiner Auffassung noch nicht ausgestanden, warnt er.
Strategiepapier 2030 bereits im Mittelpunkt
«Die Zukunft macht mir grosse Sorgen», so Gallati weiter. Denn es gebe Prognosen von Nachrichtendiensten, dass Russland die Ukraine aushungern lassen wolle. Ohne Strom, ohne Heizung, ohne Öl, ohne Nahrung. «Dann kommt es zur nächsten Flüchtlingswelle, das macht uns grosse Sorgen.» Sollte es tatsächlich zu einer weiteren Flüchtlingswelle kommen, so hofft er, dass «wir die Menschen zusammen mit den Gemeinden anständig unterbringen können. Noch besser wäre es, wenn es keine weitere Flüchtlingswelle geben wird.» Aber es wird in der neuen Legislaturperiode auch Positives geben: Beispielsweise die Eröffnungsfeiern der modernen Neubauten der Kantonsspitäler in Baden und Aarau. Das mag schön sein, was die Infrastruktur betrifft, erklärt er, «aber der Betrieb hat dann finanzielle Auswirkungen, mit den Abschreibungen entstehen neue Kosten».
Jean-Pierre Gallati hat zusammen mit dem Regierungsratsteam für die kommenden vier Jahre genug Arbeit und auch Ziele. Er nennt das Strategiepapier 2030, aber auch vier neue Gesetze rund um sein Departement. Vieles werde revidiert. Die Abteilung Gesundheit plant und kontrolliert die Umsetzung der gesundheitspolitischen Strategien in der Gesundheitslandschaft des Kantons Aargau sowie die Strategien im Bereich des Gesundheitsschutzes und der Prävention. Weiter müsse der Zivilschutzbereich neu strukturiert werden. Die Dienstzeit wird kürzer, was automatisch weniger Personal bedeutet. Die Arbeit geht Regierungsrat Jean-Pierre Gallati in den nächsten vier Jahren nicht aus – und mit Martina Bircher hat er dann erstmals eine SVP-Regierungsrätin zur Seite. Die Nationalrätin verteidigte den Sitz des nicht mehr angetretenen Alex Hürzeler.
Lauter Top-Ergebnisse in der Heimat
Zurück zum Wahlresultat. Jean-Pierre Gallati legte auch in den beiden Freiämter Bezirken kräftig zu. Im Bezirk Bremgarten knackte er die 10 000er-Marke (10 114 Stimmen), vor vier Jahren waren es 8404. Im Bezirk Muri steigerte er sich von 4262 auf aktuell 5130 Stimmen. Und in seiner Heimatgemeinde Wohlen kletterte er vom dritten Rang (im 2020) auf den zweiten Platz hinter Markus Dieth. Und er holte in der grössten Freiämter Gemeinde mit 1722 Stimmen über 200 Stimmen mehr als im 2020.
In diversen Nachbargemeinden führt Jean-Pierre Gallati sogar die Rangliste der Regierungsratswahlen an: In Boswil, Waltenschwil, Villmergen, Niederwil oder Dottikon wurde der 58-Jährige auf Rang eins gewählt. Der Gesamtkanton sei entscheidend und wichtig, sagt er nochmals. Vielleicht habe auch sein Landammann-Jahr im 2023 zum guten Resultat beigetragen, mutmasst er. «Und ja», sagt Regierungsrat Jean-Pierre Gallati dann doch noch, «es ist schön, zu Hause ein gutes Resultat zu erzielen». Genau dort – an der Wahlfeier im Bezirk Bremgarten – durfte er reihenweise Gratulationen entgegennehmen.