Weiterer Meilenstein erreicht
31.05.2023 Arni, KelleramtBaugesuch für den Biberbau des Jugend Circus Biber liegt öffentlich auf
Bis 24. Juni kann man auf der Arner Gemeindeverwaltung das Baugesuch der «Stiftung Biberbau» öffentlich einsehen. Damit soll der Jugend Circus Biber nach sechs Jahren Planung ...
Baugesuch für den Biberbau des Jugend Circus Biber liegt öffentlich auf
Bis 24. Juni kann man auf der Arner Gemeindeverwaltung das Baugesuch der «Stiftung Biberbau» öffentlich einsehen. Damit soll der Jugend Circus Biber nach sechs Jahren Planung eigene Trainingsräume erhalten.
Roger Wetli
«Es ist unglaublich, dass wir jetzt diesen Meilenstein erreicht haben», strahlt Daniel Walter, Präsident der «Stiftung Biberbau», ehemaliger Vizepräsident des Jugend Circus Biber und einer der Hauptinitianten für eigene Trainingsräume des Jugend Circus. «Die öffentliche Auflage unseres Baugesuchs ist das Ergebnis von sechs Jahren harter Arbeit, vielen Emotionen und grossen und kleinen Erfolgserlebnissen, einigen Rückschlägen und neuen Erkenntnissen.»
Drei Trainingsräume
Vorgesehen ist, dass die «Stiftung Biberbau» direkt an den Arner Werkhof einen Kubusholzbau anbaut, in dem sich drei Trainingsräume und auf zwei Etagen je eine Toilette befinden, eine davon mit einer Duschzelle. Ins Auge wird die Haupthalle stechen, die einen Luftraum von 7,5 Metern und eine Fläche von 95 m“ aufweist. «Darin können wir all die Trapez-, Seil- und Trampolinnummern trainieren. Also alle Nummer, für die wir Höhen benötigen», so Walter. Dazu gesellen sich zwei weitere grosse je einstöckige Trainingsräume, die übereinandergebaut werden. «Wobei der obere Raum durch eine Aussentreppe erreicht werden kann», unterstreicht Daniel Walter. «Ganz wichtig ist, dass diese Räume nicht nur durch den Jugend Circus Biber genutzt werden sollen, sondern auch durch weitere Mieter. Erste Interessen wurden bereits an uns herangetragen.»
Verzögerung durch Baukostenexplosion
Daniel Walter rechnete eigentlich damit, die Baueingabe bereits im letzten Frühling machen zu können. «Wir waren im Zeitraum Mai/Juni 2022 so weit, haben aber vorher durch unseren Architekten noch einen aktuellen Kostenvoranschlag machen lassen. Das Ergebnis war ein Schock.» Durch die plötzlich überall gestiegenen Preise kam es zu einer Baukostenexplosion von 20 Prozent. «Wir mussten mit dem Bauprojekt nochmals komplett über die Bücher. Der Biberbau wird nun deshalb etwas kleiner als ursprünglich vorgesehen.» Weggespart wird der Anbau eines zweiten Stockes, der als Lager hätte genutzt werden sollen. Der darunterliegenden offene, aber überdachte Teil hätte Platz für den Fahrzeugpark geboten. Beides wird jetzt an einem anderen Standort in Arni untergebracht. Die neuen Trainingsräume verfügen über keinen Keller.
Daniel Walter rechnet nun mit Gesamtkosten von 960 000 statt 800 000 Franken. «Für diese zusätzlichen 160 000 Franken haben wir in den letzten Monaten nochmals alle Hebel in Bewegung gesetzt, sind erneut alte Kontakte angegangen, wir haben aber auch neue angefragt. Den Betrag haben wir jetzt fast zusammen.» Zugute kam den Verantwortlichen dabei eine Massnahme, die sie bereits vor einem Jahr umgesetzt hatten. «Wir merkten, dass viele potenzielle Grossspender kein Geld geben wollten, weil der Verein Jugend Circus Biber nicht steuerbefreit ist. Deshalb gründeten wir die ‹Stiftung Biberbau›. Dadurch flossen jetzt diese Spenden», ist Daniel Walter dankbar.
Er versichert, dass auch während des Baugesuches weiter nach möglichen Geldgebern gesucht wird. «Es gibt sicher noch Stiftungen, die wir noch nicht angefragt haben. Diese müssen wir aber zuerst finden, was gar nicht so einfach ist», gibt er Einblick. «Es kann auch sein, dass die Baukosten noch weiter steigen. Deshalb möchten wir beim Generieren von Spenden nicht locker lassen.»
Spatenstich kurz nach Baubewilligung
Dass die Stiftung Biberbau auch weit über die Region hinaus Unterstützer hat, zeigt sich am Beispiel des Kiwanis Wädenswil. Diese führen am 24. Juni einen Sponsorenlauf durch, dessen Erlös der Stiftung Biberbau zufliesst. «Das ist die nächste grossartige Gelegenheit, die Finanzierungslücke weiter zu schliessen», strahlt Walter und hofft auf eine rege Teilnahme von allen Seiten. Parallel zur Baueingabe werden jetzt die Detailofferten der Handwerker eingeholt. Dabei berücksichtigen sie wo immer möglich das lokale Gewerbe. «Unser Ziel ist es, möglichst rasch nach der Baubewilligung loszulegen. Wir rechnen mit einer Bauzeit von rund neun Monaten.»
Das aufliegende Baugesuch löst bei Daniel Walter positive Gefühle wie zum Beispiel Erleichterung und Dankbarkeit aus. «Als Jugend Circus Biber fühlen wir uns getragen durch die Bevölkerung. Sie hat den Baurechtsvertrag mit der Gemeinde Arni genehmigt, uns viel Geld gespendet, 2018 eine grandiose Charity Night ermöglicht und zeigt sich uns gegenüber auch im regulären Circus Biber-Betrieb immer wohlwollend.»
Blickt Walter auf die letzten sechs Biberbau-Projektjahre zurück, staunt er. «Ich hätte nicht gedacht, dass es so viel Energie braucht. Aber der Aufwand ist meist grösser als vorgesehen.» Wichtig sei, dass wenn man etwas starte, man es auch durchziehe. «Wir haben gelernt, Schritt für Schritt jede Hürde zu nehmen und trotz Zweifel weiterzugehen. Das jetzt aufliegende Baugesuch ist für uns allerdings ein sehr grosser Schritt», lacht er.