Turbulente Woche endet in Pleite
16.09.2025 Ringen, SportNationalliga A: RC Willisau – RS Freiamt 23:12
Nach dem Startsieg gegen Kriessern verliert die Ringerstaffel Freiamt auswärts beim amtierenden Meister Willisau. «Es war eine turbulente Woche», sagt Trainer Pascal Strebel, der mit einem ...
Nationalliga A: RC Willisau – RS Freiamt 23:12
Nach dem Startsieg gegen Kriessern verliert die Ringerstaffel Freiamt auswärts beim amtierenden Meister Willisau. «Es war eine turbulente Woche», sagt Trainer Pascal Strebel, der mit einem zusammengeschrumpften Kader antreten musste.
Im prestigeträchtigsten Duell der Ringerschweiz geht der Sieg klar an Willisau. 23:12 ist ein deutliches Verdikt. Die Freiämter können an den 19:16-Auftaktsieg gegen Kriessern nicht anknüpfen. Doch dies war eigentlich schon von vornherein klar.
Hochkaräter fehlen
Die Leutert-Brüder Nils und Nino sind an der Weltmeisterschaft. Hinzu fehlten einige Leistungsträger aus den unterschiedlichsten Gründen. Einige sind angeschlagen, andere verletzt oder krank. Es sind hochkarätige Ringer wie Magomed Ayskhanov, Marc Weber, Christian Zemp, Michael Bucher oder Saya Brunner. Als «turbulent» beschreibt Trainer Pascal Strebel die letzte Woche. In der 1. und 2. Mannschaft fehlten über 10 Leute. «Schade, ich wäre lieber mit voller Kapelle angetreten. Aber lieber, es ist in dieser Phase der Saison so, als dann, wenn es um die Wurst geht», sagt Strebel.
Kämpferisch zeigte das junge Freiämter Team einen tollen Einsatz. «Stolz» sei Strebel auf seine Mannschaft. «Der Einsatz hat gepasst.» Die Highlights aus Freiämter Sicht: Im Duell bis 65 kg Freistil gerät der Freiämter Flurin Meier gegen Ivan Terzi mit 0:4 in Rückstand. Doch Meier dreht auf, bringt das Momentum auf seine Seite und gewinnt mit 4:13 den Kampf. Eine kleine Überraschung. Bis 75 kg Freistil zeigt der erst 15-jährige Anty Saienko sein grosses Können gegen Alain Heller. Der Ukrainer Saienko – der seit Kriegsausbruch in seiner Heimat bei der RS Freiamt ringt – landet einen Schultersieg. Bis 86 kg Greco gewinnt Vlasyslav Shyshko mit 0:13 gegen Daniel Häfliger und bis 57 kg Freistil holt Kevin Birchler gegen Rashid Hotak Abdul den knappen Sieg (8:10). Vier Siege in neun Duellen (weil es bis 61 kg Greco aufgrund eines fehlenden Kämpfers einen Forfaitsieg für Willisau gibt). Strebel ordnet ein: «Die Jungen in unserem Team haben gezeigt, was in ihnen steckt und dass sie sich ihren Platz verdienen wollen. Der Konkurrenzkampf ist gut, wir müssen dies noch weiter forcieren. Denn die Saison ist lang. Und wir sind noch nicht in Topform.» Strebel spricht von einem Konkurrenzkampf zwischen den alten Leistungsträgern und den jungen Talenten. Wobei «alt» eher übertrieben ist. Im Kader der RS Freiamt ist aktuell nur ein Ringer über 30 Jahre alt. Routinier Randy Vock – aber er wird nach seiner Knie-OP im Juni in diesem Jahr nicht mehr auf der Matte stehen.
Einsiedeln sorgt für Überraschung
Am nächsten Samstag (19 Uhr) empfängt die Ringerstaffel Freiamt die Ringerriege Schattdorf in der Murianer Bachmattenhalle. Ein Pflichtsieg auf dem Weg der Halbfinalqualifikation. Eine Woche später (27. September) geht es auswärts zu Einsiedeln. «Ein interessantes Duell», sagt Strebel. Denn die Einsiedler haben aufgestockt und am letzten Wochenende auswärts Kriessern geschlagen (17:18). --spr
Leutert-Zwillinge an der WM
Die beiden Brüder Nils und Nino Leutert von der Ringerstaffel Freiamt (aus Ottenbach) sind an der Freistil-Elite-Weltmeisterschaft in Zagreb (Kroatien).
Nils Leutert eröffnete für die Schweizer Delegation diese WM. Er musste gegen den Kasachen Asylzhan Yessengeldi ran. Leutert geriet in eine Beinschraube und kam nicht mehr raus. Der Kasache siegt mit technischer Überlegenheit 0:10. Es gab auch keine Hoffnungsrunde für den Freiämter, weil Yessengeldi im Viertelfinal ausschied.
Ähnlich erging es Bruder Nino Leutert. Gegen Umidjon Jalolov (Usbekistan) war der Freiämter chancenlos. Das 0:10 ging zu schnell. Falls der Mann aus Usbekistan in den Final kommt, würde Nino Leutert es in die Hoffnungsrunde schaffen. Dies entschied sich erst gestern Montagabend (nach Redaktionsschluss). «So ist der Ringsport», sagt RS-Freiamt-Trainer (und Olympia-Ringer) Pascal Strebel. «Die Luft ist dünn an der internationalen Spitze», sagt er weiter. Die Leutert-Zwillinge geben weiter alles für ihren Olympia-Traum. --spr