Treue Seele mit Engelsgeduld
05.09.2023 Widen, MutschellenJessica Kroll aus Widen ist Kopf des Monats August
Sie ist nicht nur Initiantin und Betreiberin der regionalen Tierfutterabgabestelle in Widen, sondern hilft als Freiwillige noch in vielen anderen Bereichen mit. Die 22-jährige Jusstudentin Jessica Kroll setzt sich ...
Jessica Kroll aus Widen ist Kopf des Monats August
Sie ist nicht nur Initiantin und Betreiberin der regionalen Tierfutterabgabestelle in Widen, sondern hilft als Freiwillige noch in vielen anderen Bereichen mit. Die 22-jährige Jusstudentin Jessica Kroll setzt sich für Gerechtigkeit und ein Miteinander ein. Die Redaktion wählt sie für ihr Engagement zum Kopf des Monats August.
Sabrina Salm
Überall, wo es Not gibt, ist Jessica Kroll zur Stelle. «Sie ist immer eine der Ersten, die fragen: Wo und wie kann ich helfen?», erzählt ihre Mutter Claudine Kroll. Was heute viel zu kurz komme, habe Jessica zuhauf: Empathie. Sie habe ein grosses Herz, welches besonders für Tiere schlägt. Die Familie betreibt den Reitstall im Hofor in Eggenwil. Neben der Fürsorge für die Pferde und die beiden Familienhunde kümmert sie sich auch um die vielen streunenden Katzen. «Wenn sie sieht, dass es einem Tier schlecht geht, leidet sie mit», erzählt ihre Mutter. «Aber egal ob Tiere oder Menschen, wenn es jemandem schlecht geht, setzt sie sich dafür ein, dass es ihm besser geht.»
Einsatz für Mensch und Tier
Mit der Tierfutterabgabestelle, die Jessica Kroll initiiert hat, hilft sie beiden. Menschen in bescheidenen wirtschaftlichen Verhältnissen können hier gratis Nass- und Trockenfutter für Haustiere aller Art beziehen. Dieses Angebot gilt für Menschen mit Haustieren aus den Gemeinden Widen, Berikon, Rudolfstetten-Friedlisberg, Oberwil-Lieli, Bellikon, Eggenwil, Zufikon und Bremgarten. «Jessica weiss, dass Tiere einen wichtigen Bezugspunkt darstellen und für einen geregelten Tagesablauf sorgen sowie zu sozialen Kontakten führen.» In der Abgabestelle hat Jessica Kroll ein offenes Ohr für Anliegen aller Art.
Zuhören und helfen, das macht sie auch beim Projekt «Aufgetischt statt Weggeworfen». Als Freiwillige hilft sie in der Abgabe von Lebensmitteln an Bedürftige mit. Ihre Mutter hat sie schon öfters dorthin begleitet und sei immer wieder beeindruckt von der Art ihrer Tochter im Umgang mit den Menschen. «Was ich sehr an ihr schätze, ist, dass sie so viel Geduld hat. Eine Engelsgeduld.» Sie könne immer wieder die gleichen Sachen erklären und wenn eine Person es auch beim hundertsten Mal nicht versteht, erklärt es Jessica Kroll eben noch einmal. «Das ist bemerkenswert», so ihre Mutter. Auch bei administrativen Sachen bleibt sie am Ball und versucht es noch und noch einmal. «Sie kann hartnäckig sein, unerbittlich. Jedoch immer auf eine anständige, gute Art.» Sie hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. «Ungerechtigkeit kann sie gar nicht haben.»
Nägel mit Köpfen
Das soziale Engagement haben Kroll sowie ihre Schwester sicherlich auch von ihren Eltern Martin und Claudine mitbekommen. Gemeinsam gründete die Familie den Verein «Palme 26». Ihr Raum an der Bremgarterstrasse 28 in Widen kann zu günstigen Konditionen für soziale Projekte gemietet werden. Also für Projekte, die Menschen zusammenbringen. Neben der Tierfutterabgabestelle, die jeweils am ersten Mittwoch im Monat durchgeführt wird, finden beispielsweise der Kindertreff oder die Mütter- und Väterberatung hier statt oder eine Spielgruppe kann hier toben.
Ebenfalls ist neu jeden zweiten Freitag im Monat ein Mehrgenerationen-Spielenachmittag geplant. Das Projekt wird gemeinsam mit der Ludothek Mutschellen realisiert. «Wir freuen uns riesig, dass unser langersehnter Mehrgenerationen-Spielnachmittag dank ihrer Initiative endlich umgesetzt wird», sagen Chris Reller und Petra Grossmann von der Ludothek Mutschellen. Der Spielenachmittag richte sich an Jung und Alt und soll zukünftig jeden zweiten Freitagnachmittag im Monat stattfinden. Erstmals wird er am Freitag, 8. September, durchgeführt. Sie hätten Jessica Kroll als liebenswerte, begeisterungsfähige, kommunikative und aufgestellte junge Frau kennengelernt. «Die Zusammenarbeit mit ihr war bis jetzt sehr angenehm und unkompliziert», berichtet Grossmann. Reller fügt hinzu: «Jessica ist eine Macherin und nimmt die Sache in die Hand und macht Nägel mit Köpfen.» Sie sei pflichtbewusst und man könne sich auf sie verlassen. Die beiden sind überzeugt: «Manche Leute, mit denen wir bereits zusammengearbeitet haben, könnten sich eine Scheibe von ihr abschneiden.»
Die bisher Gekürten
Im Januar wurde der Sarmenstorfer Marc Taeschler gewählt. Als der Volg in Bettwil geschlossen hat, eröffnete er eine Filiale seines «Smaak! fresh» im Bettwiler Chäsihüsli und rettete der Gemeinde so den Dorfladen. Im Februar wurde Michel Simmen zum Kopf des Monats gewählt. Als Spielertrainer war er massgeblich am nahezu historischen Höhenflug des HC Fischbach-Göslikon beteiligt. Kopf des Monats im März wurde Fabio Caduff. Sein Eigenheim soll ein Gebäude der Zukunft sein. Darum setzte er vollumfänglich auf erneuerbare Energien. Im April wurden die beiden Frauen Kirsty Räber und Brigitte Brun Singer zum Kopf des Monats erkoren. Dank ihrer neu geschaffenen Klosterführung «Von Ita bis Zita» soll künftig auch Kindern die reiche Geschichte des Klosters Muri nähergebracht werden. Im Mai holte sich die Wohlerin Sandy Steinmann den Titel. Die Identifikationsfigur und Rekordspielerin des FC Wohlen ballerte das Team zum historischen ersten Titel der FCW-Frauenabteilung im Aargauer Cup. Clay Weber aus Bünzen wurde zum Kopf des Monats Juni gewählt. Mit seinem Abfallsauger hat er ein Fahrzeug zur perfekten Müllbeseitigung entwickelt. Der Bünzer gilt als Abfallsaug-Pionier und hat sich mit seiner Erfindung einen Namen gemacht. Ein starkes Kantonalschützenfest durfte im Juli im Oberfreiamt durchgeführt werden. Zugpferd war Beat Brun aus Beinwil. Die Redaktion kürte den OK-Präsident für diese ausserordentliche Leistung zum Kopf des Monats Juli. --red