Top-Anlass für die Turner
27.05.2025 Sport, TurnenAargauer Meisterschaften im Einzelturnen in der Murianer Bachmattenhalle
Vom Knirps bis zum routinierten Turner gaben alle Vollgas. Die Geräteturner aus dem ganzen Kanton zeigten das ganze Wochenende in Muri ihr Können.
Alexander ...
Aargauer Meisterschaften im Einzelturnen in der Murianer Bachmattenhalle
Vom Knirps bis zum routinierten Turner gaben alle Vollgas. Die Geräteturner aus dem ganzen Kanton zeigten das ganze Wochenende in Muri ihr Können.
Alexander Wagner
Wo sonst die Handballer auf Torejagd gehen oder die Ringer um den Meistertitel kämpfen, gaben das ganze Wochenende die Turner den Ton an. Der TV Muri organisierte nach vier Jahren erneut die Aargauer Meisterschaften im Einzelgeräteturnen. 2020 waren die Meisterschaften geplant, mussten aber um ein Jahr verschoben werden.
550 Turner im Einsatz
Für eine zweitägige Meisterschaft mit rund 550 Teilnehmern braucht es natürlich eine gewisse Infrastruktur. Und da hat Muri seit Januar mit der neuen Trainingshalle einen grossen Vorteil, den sie nutzen wollten. Die neue Halle wurde für das Einturnen der Aktiven verwendet. Und hier waren von der knapp 10-jährigen Turnerin bis zum 67 Jahre alten erfahrenen Turner so ziemlich alle dabei und zeigten, was an Barren, Reck, Boden, Sprung und an den Schaukelringen geübt wurde. Im Organisationskomitee waren viele Leute dabei, die schon vor vier Jahren mitwirkten, so konnte man das grosse Fachwissen ausnutzen und musste nicht ganz von vorne beginnen. Der Aufbau der Infrastruktur begann am Donnerstag mit den Bauten im Aussenbereich.
Erst am Freitagnachmittag konnte die Bachmatten für den Turnbetrieb eingerichtet werden. Doch das musste flugs gehen, weil die Murianer danach am Freiämter Cup in Boswil im Einsatz standen. Und dies noch sehr erfolgreich, gewannen sie doch an den Schaukelringen den Freiämter-Meister-Titel bereits zum zweiten Mal in Folge.
An den zwei Tagen sah man sehr viele lachende und fröhliche Gesichter. Natürlich gab es auch mal ein Tränchen, wenn eine Übung nicht ganz so geglückt ist wie erhofft. Aber das Fazit ist rundum positiv: «Ich habe Freude, dass alles geklappt hat ohne Zwischenfälle und vor allem auch ohne Unfälle», bilanziert OK-Präsident Fabian Winiger.
Genauso wie die grosse Turnerschar kamen auch viele Zuschauer nach Muri. Am Samstag bei den jüngeren Athleten waren es oft die Eltern und Grosseltern, am zweiten Wettkampftag bei den grösseren Turnerinnen hatte es dafür mehr Fans und Turnexpertinnen, welche sich die Übungen ansahen. «Es war ein sehr hohes Niveau mit verdienten Siegern und sehr spannenden Wettkämpfen», fasst es Winiger zusammen.
Sportlich fällt das Fazit nicht ganz so positiv aus, die Freiämter schafften es nicht in die vorderen Ränge. «Wir haben jene Leistungen abgerufen, die wir im Training auch zeigen können», meint Winiger zu den Murianer Leistungen. Aber es ist etwas anderes, ob man zu Hause vor den eigenen Leuten antreten kann, wo einen fast die ganze Halle kennt, oder irgendwo im Land, wo man ein Teilnehmer unter vielen ist. Und das merkte man denn auch dem einen oder anderen Turner an: «Es ist natürlich schon Nervosität dabei, wenn man vor so vielen Fans seine Übung zeigt. Vielleicht auch deshalb hat es nicht ganz nach vorne gereicht.»
Blitzübung beim Abbau
Genau wie beim Aufbau der gesamten Infrastruktur waren die Organisatoren auch beim Abbau enorm gefordert. Innert 15 Minuten waren alle Geräte an den Rand der Halle geräumt, um das Rangverlesen mit über 200 Turnern durchzuführen. Am Montag wurden dann noch die letzten Geräte nach Wohlen und Brittnau zurückgebracht. Aber bereits am Montagmorgen konnte die Schule die Halle wieder benutzen, als wäre nicht während zwei Tagen geturnt, geschwitzt und um jeden Zehntelpunkt gekämpft worden. Ausser vielen schönen Momenten im Kopf erinnerte nichts mehr an den erfolgreichen und tollen Grossanlass.
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