Strebels Blitzsieg
26.03.2024 Sport, SchwingenJoel Strebel holt sich den Sieg am Hallenschwinget in Lenzburg, Lukas Döbeli auf dem 2. Rang
650 Zuschauer. 82 Schwinger – darunter fünf Eidgenossen. Am Ende stehen zwei Freiämter zuoberst. Joel Strebel beweist seine starke Frühform und siegt im ...
Joel Strebel holt sich den Sieg am Hallenschwinget in Lenzburg, Lukas Döbeli auf dem 2. Rang
650 Zuschauer. 82 Schwinger – darunter fünf Eidgenossen. Am Ende stehen zwei Freiämter zuoberst. Joel Strebel beweist seine starke Frühform und siegt im Schlussgang nach wenigen Sekunden. «Das passiert nicht oft», meint er lachend.
«Krass», meint Joel Strebel, angesprochen auf das schnellste Tor der Länderspielgeschichte im Fussball. Passiert am letzten Wochenende. Der Österreicher Christoph Baumgartner traf nach sieben Sekunden. «Das hätte ich auch geschafft», sagt er lachend. Sein fussballerisches Können ist eher gering, dafür sein Humor umso grösser. Dass er auf dieses schnelle Tor angesprochen wird, hat seinen Grund. Denn Joel Strebel benötigte im Schlussgang gegen den Eidgenossen Lars Voggensperger acht Sekunden für den Sieg. Fast so schnell wie der österreichische Fussballer. Strebel sagt: «Im Schwingen passiert das auch nicht oft, dass man so schnell gewinnt. Erst recht nicht in einem Schlussgang gegen einen Eidgenossen.»
Selten so früh zu Hause
Ihm ist es aber gelungen. Nach seinem Sieg im Vorjahr (damals siegte er im Schlussgang nach 14 Sekunden gegen den Eidgenossen Tobias Widmer) holt er sich den erneuten Sieg zum Saisonauftakt am Hallenschwinget in Lenzburg. Strebel bezwingt dabei die Teilverbandskranzer Samuel Brun und Jan Roth, dazu den Eidgenossen Patrick Räbmatter und Elias Lüscher allesamt. Einzig im 3. Gang gegen Lars Voggensperger muss er einen «Gestellten» hinnehmen. «Ich hatte meine Chance in diesem Duell. Aber es hat nicht ganz gereicht», sagt Strebel. Als im Schlussgang das Duell erneut gegen Voggensperger ging, haute der Aristauer alles raus, was er hatte. Ein «Gestellter» hätte ihm ebenfalls zum Sieg gereicht, «doch ich wollte mehr, bin voll auf ihn los. Und es hat geklappt», sagt der 27-Jährige.
Lukas Döbeli ist gut unterwegs
Wiederum schafft er einen optimalen Start in die Saison. Strebel sagt: «Ich fühle mich sogar ein bisschen besser als 2023. Ich bin fitter, ein Quäntchen athletischer und habe schwingerisch ein paar kleine Dinge optimiert.» Für ihn laufe es aktuell «tip top». Passend dazu war der Umstand, dass er wohl so früh wie nie zuvor an einem Schwingfest-Sonntag zu Hause war. Der Schlussgang war kurz nach 15.30 Uhr. Und weil Strebel dort einen Blitzsieg schaffte, konnte er den Abend gar noch zu Hause ausklingen lassen.
Zwei andere Freiämter zeigten ebenfalls eine starke Form. Eidgenosse Lukas Döbeli besiegt die Teilverbandskranzer Roman Fellmann und Reto Kaufmann, dazu auch Christian Huser und Gael Martin. Gegen die Teilverbandskranzer Sinisha Lüscher und Jonas Odermatt gibt es einen «Gestellten». Am Ende holt er 57 Punkte und landet hinter Sieger Strebel (58.50 Punkte) auf dem 2. Rang. Sein Bruder Andreas Döbeli – dritter Eidgenosse des Schwingklubs Freiamt – fehlte verletzungsbedingt und wird erst in einigen Wochen in die Saison starten.
Beruflich angepasst
Auch der Waltenschwiler Jonas Wüthrich setzt ein Ausrufezeichen. Er holt vier Siege, einen «Gestellten» und verliert nur einmal. Das gibt mit 56.25 Punkten den 4. Rang für den 20-Jährigen.
Der Topshot der Freiämter ist und bleibt Joel Strebel. Am 7. April am Giebelschwinget und am 14. April am heimischen Guggibadschwinget werden er und die Freiämter erneut versuchen, ihre bestmögliche Leistung abzurufen. Anfang Mai folgt mit dem Solothurner Kantonalen ein erster Saisonhöhepunkt. Joel Strebel startet im Jahr 2024 an 10 Kranzfesten. Sein Ziel: «10 Kränze und das eine oder andere Fest gewinnen. Wenn ich gesund bleibe, liegt das drin.» Der Aristauer hat sich auch beruflich etwas Luft verschafft. Montags hat er jeweils frei. Freitags macht er die Weiterbildung zum Landwirt. Dazwischen arbeitet er weiterhin beim Gartenbauunternehmen seines Vaters. Er hat seine berufliche Woche dem Sport untergeordnet. So kann er sich noch mehr auf die Leistungen im Sägemehl fokussieren. Und so gibt es vielleicht auch in Zukunft mehr Blitzsiege wie am letzten Sonntag. --spr