Stolz auf das Erreichte
21.02.2025 MutschellenArbeitsgruppe für Altersfragen: Nick Wettstein verabschiedet
Beim Essen für die Freiwilligen des Projekts «Länger dehei» wurde Nick Wettstein verabschiedet. Das langjährige Mitglied der Arbeitsgruppe für Altersfragen Mutschellen hat ...
Arbeitsgruppe für Altersfragen: Nick Wettstein verabschiedet
Beim Essen für die Freiwilligen des Projekts «Länger dehei» wurde Nick Wettstein verabschiedet. Das langjährige Mitglied der Arbeitsgruppe für Altersfragen Mutschellen hat massgeblich zum Gelingen des Vorhabens unter dem Motto «Senioren helfen Senioren» beigetragen.
Es ist eine eindrückliche Zahl: 1246mal haben Seniorinnen und Senioren im letzten Jahr dank ihrer Unterstützung dazu beigetragen, dass ältere Menschen in den Gemeinden Berikon, Oberwil-Lieli, Rudolfstetten-Friedlisberg und Widen möglichst selbstbestimmt zu Hause leben können. Die Freiwilligen haben die Seniorinnen und Senioren zum Arzt oder ins Spital gefahren, haben in deren Garten den Rasen gemäht und Unkraut gejätet, sie haben bei technischen und administrativen Arbeiten geholfen, ebenso im Haushalt und beim Einkaufen. Auch sind sie mit den älteren Menschen spazieren gegangen und haben ihnen Zeit geschenkt. In der Gemeinde Berikon erfolgten im letzten Jahr 372 Einsätze, in Oberwil-Lieli 137, in Rudolfstetten-Friedlisberg 157 und in Widen 580.
«Leistungsausweis, der sich sehen lassen kann»
«Länger dehei» nennt sich dieses Hilfsprojekt, das von der Arbeitsgruppe für Altersfragen Mutschellen ins Leben gerufen wurde. Eingesetzt wurde diese Arbeitsgruppe vom Gemeinderat Berikon im Jahr 2013. In den Jahren 2016 und 2017 stiessen die Gemeinden Widen und Rudolfstetten-Friedlisberg dazu, 2019 folgte Oberwil-Lieli. Die Arbeitsgruppe hat den Auftrag, die älteren Menschen über die vielfältigen Angebote zu informieren, die ihnen zur Verfügung stehen, damit sie möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben können. Dazu organisiert die Arbeitsgruppe zwei Nachmittage im Jahr zu Themen rund um das Alter. Auch erarbeitet sie Vorschläge zum Thema Wohnen im Alter.
Als kleines Zeichen der Anerkennung waren die 43 Frauen und Männer, die sich im Projekt «Länger dehei» engagieren, zu einem Nachtessen ins Bürgisserhus in Berikon eingeladen. Rund dreissig von ihnen haben sich eingefunden. Präsident Otto Eggimann gab nach dem Essen einen kurzen Überblick über die Einsätze im vergangenen Jahr. «Es ist eindrücklich, was von den Freiwilligen geleistet wird», sagte er und lobte zugleich Jolanda Kym, welche diese Einsätze koordiniert. «Es ist ein Leistungsausweis, der sich sehen lassen kann», so Eggimann weiter.
Gehen und doch bleiben
Von Anfang an dabei in der Arbeitsgruppe für Altersfragen war Nick Wettstein. Der ehemalige langjährige Beriker Gemeindeschreiber kennt nicht nur viele Leute in der Region, sondern er ist auch vertraut mit den Gesetzen, was ihm beim Projekt «Länger dehei» zugutekam. «Sein grosses Wissen und die vielen Kontakte, die er hat, waren sehr wertvoll», würdigte Eggimann Wettsteins Verdienste. Und er dankte dem scheidenden Arbeitsgruppenmitglied sogleich, dass es dem Projekt als freiwilliger Helfer treu bleiben wird. Wettstein selber schaute kurz auf die Entstehung der Arbeitsgruppe und auf das Hilfsprojekt zurück. «Es ist grossartig, dass dieses Vorhaben umgesetzt werden konnte und dass es derart gut läuft.» Auch zeigte er sich erfreut, dass sich immer wieder Freiwillige zur Verfügung stellen. «Ich bin richtig stolz auf das Erreichte.» Und vielleicht könne er selber diese Dienstleistung zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls in Anspruch nehmen. Mit einem Geschenk und viel Applaus wurde der Einsatz von Nick Wettstein verdankt.
Warten auf eine Anlaufstelle
Neben all den positiven Informationen hatte Otto Eggimann auch eine unerfreuliche bekannt zu geben. Bekanntlich hat die Arbeitsgruppe für Altersfragen im Auftrag der Gemeinden ein Altersleitbild geschaffen und darauf basierend Massnahmen zur Umsetzung abgeleitet. Die erste Massnahme ist eine «Anlaufstelle für Altersfragen», die mit einer 30-Prozent-Stelle dotiert werden soll. Doch einzig die Gemeinde Widen war bereit, das dafür notwendige Geld ins Budget aufzunehmen. Die anderen drei Gemeinden lehnten dies aus unterschiedlichen Gründen – nicht notwendig, kein Geld – ab. Nun sucht die Arbeitsgruppe nach einem Weg, dieses Vorhaben doch noch umsetzen zu können. Dies nicht zuletzt, weil der Kanton von den Gemeinden eine aktive Alterspolitik einfordert. «Jetzt müssen die Mutschellengemeinden vorwärtsmachen», so Eggimann. Eine Anlaufstelle für Altersfragen wäre eine Bereicherung für die ganze Bevölkerung, ist er überzeugt. --eob

