So viele Pflegestunden wie noch nie
04.04.2025 Spitex, MutschellenGeneralversammlung der Spitex Mutschellen-Reusstal im Berikerhus
Sowohl auf operativer als auch auf strategischer Ebene war das Jahr 2024 für die Spitex Mutschellen geprägt von Weichenstellungen, die für eine gefestigte Struktur sorgten. Weiter wurde an der ...
Generalversammlung der Spitex Mutschellen-Reusstal im Berikerhus
Sowohl auf operativer als auch auf strategischer Ebene war das Jahr 2024 für die Spitex Mutschellen geprägt von Weichenstellungen, die für eine gefestigte Struktur sorgten. Weiter wurde an der Mitgliederversammlung über die steigende Nachfrage nach Pflegeleistungen berichtet und die Wahlen durchgeführt.
Sabrina Salm
Im ganzen Einzugsgebiet der Spitex Mutschellen-Reusstal leben 44 334 Einwohnerinnen und Einwohner. 875 davon waren im letzten Jahr Klientinnen und Klienten der Organisation. 101 Mitarbeitende arbeiten bei der Spitex, 234 Einsätze pro Tag wurden geleistet. Waren es im Jahr 2023 noch 38 772 verrechnete Pflegestunden, wurden im letzten Jahr 43 681 gezählt. Der Vorsitzende der Geschäftsleitung und Bereichsleiter Kerndienste Heiko De Coninck beschreibt das Jahr 2024 den 198 anwesenden Mitgliedern der Spitex Mutschellen-Reusstal an deren Versammlung in Berikon als ein ereignisreiches und zugleich erfolgreiches Jahr. «Die Nachfrage nach den Pflegeleistungen sind stetig gestiegen.» Im vierten Quartal gipfelte die Nachfrage in einem neuen Rekord. «Wir hatten im Oktober so viele Pflegestunden wie noch nie zu verzeichnen.» Insgesamt stieg das Volumen der Pflegeleistungen im Jahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr um 12,3 Prozent. Zudem sei ein starkes Wachstum in der psychiatrischen Pflege zu spüren.
Wegen eines Personalausfalls musste im vergangenen Jahr auf temporäres Personal zurückgegriffen werden, wie De Coninck berichtet. «Das Gewinnen von neuen Fachkräften ist nicht einfach. Wir müssen oft mehrere Monate ausharren, um offene Stellen besetzen zu können.» Deshalb sei eben auch die Investition in Bildung wichtig und somit Ausbildungsplätze für Lernende anzubieten unabdingbar. Die Mitarbeitenden hätten den Erfolg überhaupt möglich gemacht, betont Heiko De Coninck. Ihnen wurde von der Versammlung mit kräftigem Applaus gedankt und eine Rose überreicht.
Steigenden Herausforderungen gemeinsam begegnen
Brigitte Weibel, die Präsidentin der Spitex Mutschellen-Reusstal blickt auf ein prägendes Jahr zurück. «Es war ein Jahr des Wandels und der Bestätigung unseres Auftrags», sagt sie. Im vergangenen Jahr wurde gemeinsam mit der Leitung das Organigramm erstellt und die erweiterte Geschäftsführung eingeführt. «Somit sind die Weichen für eine noch effektivere und klar strukturierte Arbeitsweise gestellt.» Die Übergabe an Geschäftsleiter Heiko De Coninck bezeichnet Weibel ebenfalls als wichtigen Meilenstein. Die Präsidentin geht auch kurz auf die Ereignisse im vergangenen Jahr ein. Auf Bundesebene sei die Abstimmung zur Einführung des einheitlichen Finanzierungsmodells im ambulanten und stationären Bereich für die Pflege (EFAS) im Mittelpunkt gestanden. «Es fordert, die Strukturen der Pflegefinanzierung zu überdenken», sagt sie.
Wichtige Entscheidungen gab es auch auf lokaler Ebene. So etwa, dass die Zufiker Stimmbevölkerung über den Austritt aus der Organisation abstimmen musste. «Sie haben entschieden den Leistungsvertrag mit uns nicht aufzuheben, und zeigten uns damit, dass sie Vertrauen haben.» Gleichzeitig habe die Abstimmung verdeutlicht, dass die Diskussion zur finanziellen Unterstützung durch die Gemeinden zunehmend zum Thema in der Finanzplanung der Gemeinden wird.
Mit Zuversicht in die Zukunft
Neben dem Jahresbericht wurde von der Versammlung auch die Rechnung und die Höhe der Mitgliederbeiträge im Jahr 2026 genehmigt. Weiter standen auch Wahlen an. Die bisherigen Vorstandsmitglieder Brigitte Weibel, David Streiff, Thomas Rohrer, Julia Huber, Guido Wehrli und Christian Schafroth wurden wiedergewählt. Neu im Vorstand dabei ist Samuel Felber, Gemeinderat aus Unterlunkhofen. Präsidentin Brigitte Weibel wurde in ihrem Amt bestätigt. Der Vorstand werde sich in den nächsten Monaten mit der Strategie bis ins Jahr 2029 auseinandersetzen. Auch die Raumfrage werde sie wohl auch in Zukunft beschäftigen. Wie die Präsidentin ausführte, werde das aktuelle Abrechnungsmodell mit den Gemeinden wohl noch bis zur Umstellung zur EFAS bleiben. Für den Vorstand habe es oberste Priorität, dass es zu keinen Kündigungen der Gemeinden komme.
«Das Jahr 2024 hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig der Zusammenhalt zwischen Gemeinden, Organisationen, Mitarbeitenden und der Bevölkerung ist.» Dem Vorstand sei es ein grosses Anliegen, die wertschätzende Zusammenarbeit beizubehalten und gemeinsam mit allen Akteuren die ambulante Pflege in der Region weiterzuentwickeln. Man zeigt sich zuversichtlich, dass das mit den positiven Entwicklungen gelingt, und sei bereit, auch kommende Herausforderungen gemeinsam zu meistern.