Showdown um Finaleinzug
28.02.2023 Eishockey, SportEishockey, 3. Liga, Play-offs: HC Fischbach-Göslikon – Argovia Stars 2:1 (0:0, 1:1, 1:0)
Der HC Fischbach-Göslikon erzwingt ein drittes Spiel in der Play-off-Serie gegen die Argovia Stars. Bei Fi-Gö ist man froh, dass man die Chance genutzt hat, den ...
Eishockey, 3. Liga, Play-offs: HC Fischbach-Göslikon – Argovia Stars 2:1 (0:0, 1:1, 1:0)
Der HC Fischbach-Göslikon erzwingt ein drittes Spiel in der Play-off-Serie gegen die Argovia Stars. Bei Fi-Gö ist man froh, dass man die Chance genutzt hat, den Gegner auf dem Eis zu besiegen.
Alexander Wagner
Es war nur noch wenig zu spielen, als sich Yves Simmen fast schon heldenhaft in einen Schuss wirft. Tatsächlich blockt er den Puck. Während seine Mitspieler annähernd gleich intensiv wie nach einem Tor jubeln, schleppt er sich mit schmerzverzerrtem Gesicht zur Bande. Diese Szene zeigt, Fischbach-Göslikon wollte den Sieg und damit das dritte und entscheidende Spiel unbedingt. «Das gibt auch Motivation auf der Bank», freut sich Spielertrainer Michel Simmen. Dass es ausgerechnet sein Cousin war, der die Scheibe blockte, verschweigt er.
Starker Start
Fischbach-Göslikon hat die Partie bereits stark begonnen: Nach 18 Sekunden hatte sinnigerweise Patrick Bula mit der Rückennummer 18 die erste Chance für die Freiämter. Zwar konnten die Gastgeber diese nicht verwerten, aber es kam noch besser aus Freiämter Sicht: Die Argovia Stars kassierten früh zwei Strafen, doch konnte Fi-Gö daraus keinen Profit schlagen. So ging es vor knapp 200 lautstarken Zuschauern torlos in die erste Pause.
Die Gäste kamen im zweiten Umgang besser ins Spiel und hatten eine grosse Chance, die jedoch Goalie Ramon Hüsser und das Torgehäuse zusammen verhinderten. Kurz darauf konnte Lukas Leuenberger die Argovia Stars trotzdem in Führung bringen. Den ersten Schuss konnte Hüsser noch parieren, doch beim Abpraller war er machtlos. Fi-Gö war darüber jedoch keineswegs geschockt und konnte nur 70 Sekunden später reagieren: Lars Simmen konnte auf Pass von Carlos Zuberbühler den Ausgleich realisieren.
Und starkes Ende
Das dritte Drittel begann gut für die Hausherren, verzeichneten die Gäste doch einen Wechselfehler und mussten für zwei Minuten in Unterzahl agieren. Die Partie wurde immer ruppiger und intensiver, die Zuschauer unterstützten ihre Lieblinge noch lauter und der eisige Wind pfiff durch den Schüwo-Park, sodass eine riesige Blache mehrmals fast weggerissen wurde. Fi-Gö liess sich nicht aus dem Konzept bringen und bereits nach vier Minuten brachte Boris Neher das Heimteam in Führung. Und diese liessen sich die Freiämter nicht mehr nehmen. «Es braucht wenig, aber jeder war positiv, jeder wollte das Spiel unbedingt gewinnen», brachte es Spielertrainer Michel Simmen auf den Punkt.
Damit hat Fischbach-Göslikon die Halbfinalserie ausgeglichen und sich im wahrsten Sinne des Wortes ein drittes Spiel erkämpft. Dies hätten die Freiämter auch einfach haben können, weil die Gegner viele kranke Spieler hatten. «Doch ich habe mich in der Mannschaft umgehört und wir wollten keinen Forfait-Sieg», erklärt Simmen und ergänzt mit glänzenden Augen: «Es ist doch viel geiler, so auf dem Eis zu gewinnen.» Die Gäste scheinen sich gut erholt zu haben und marschierten mit der vollen Kapelle an: 16 Feldspieler und zwei Goalies standen den Argovia Stars zur Verfügung, damit hatten sie sogar einen Akteur mehr als Fi-Gö.
Kein Training – nur gut erholen
Die zweite Partie ging am Sonntag spätabends zu Ende. Lange Zeit, sich zu freuen oder zu erholen, bleibt nicht. Bereits am Dienstag, 20.15 Uhr steht die dritte und entscheidende Partie in Wettingen an. Ein Training vorher liegt nicht mehr drin. «Wir werden uns im Gruppenchat noch gegenseitig motivieren», meint der Spielertrainer. «Jetzt geht es nur darum, früh ins Bett, schnell erholen und die Batterien aufladen», meint Simmen, der selber jahrelang in der 1. Liga spielte und weiss, wie Play-offs funktionieren. Obwohl der Aufstieg für die «Indianer» aus dem Freiamt nach wie vor kein Thema ist, wollen sie unbedingt zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in den Final. Wenn sie sich wieder so heldenhaft in die Schüsse werfen, steht dem nichts im Weg.