Schluss mit wildem Parkieren
31.10.2025 MuriBei der Sportanlage Brühl dürfen Fahrzeuge nicht mehr entlang der Eggstrasse abgestellt werden
Bisher wurde es geduldet. Doch damit ist nun Schluss, aus Sicherheitsgründen. Auch bei Spielen der ersten Mannschaft oder bei Grossanlässen darf beim Stadion ...
Bei der Sportanlage Brühl dürfen Fahrzeuge nicht mehr entlang der Eggstrasse abgestellt werden
Bisher wurde es geduldet. Doch damit ist nun Schluss, aus Sicherheitsgründen. Auch bei Spielen der ersten Mannschaft oder bei Grossanlässen darf beim Stadion nicht mehr ausserhalb der markierten Felder parkiert werden. Gemeinderat und FC sind im Dialog und suchen Lösungen.
Annemarie Keusch
Ein paar weiss aufgezeichnete Parkplätze entlang der Eggstrasse gibts. Aber bei Spielen der ersten Mannschaft oder bei Grossanlässen wird entlang der ganzen Strasse parkiert. Dann reichen die Plätze direkt bei der Sportanlage Brühl längst nicht. In solchen Fällen stellt der FC Muri Personen, die die Fahrzeuge einweisen. «Um die Sicherheit möglichst hochzuhalten», sagt Michael Stadelmann, Präsident des FC Muri. So wurde es damals abgemacht. Vor rund fünf Jahren, als die Regionalpolizei auf den FC zukam. Stadelmann weiss: «Vorher wurde das Parkieren entlang der Eggstrasse jahrzehntelang toleriert.» Ein Verkehrskonzept wurde damals erarbeitet, in Zusammenarbeit mit Gemeinde und Ziegelei, der das Land entlang der Eggstrasse gehört. «In Kraft trat dieses nie.»
Spruchreif ist noch nichts, Möglichkeiten gibt es aber
Auch seither wurde es geduldet, dass an gewissen Tagen Autos ausserhalb der Parkfelder abgestellt werden – wenn jemand vom FC die Parkeinweisung übernimmt. Aber Stadelmann weiss auch von mindestens einer Situation, in der Bussen verteilt wurden. «Das gab Unmut.» Aber Stadelmann versteht auch die Regionalpolizei. «Wenn sich jemand aus der Bevölkerung daran stört, müssen sie handeln.» Und das tat die Polizei, indem sie nun auf den FC zuging und ankündigte, dass mit der bisherigen Lösung nun definitiv Schluss sei. Die zuständige Gemeinderätin Milly Stöckli erklärt: «Die parkierten Fahrzeuge verdecken die Sicht, hauptsächlich in den Kurven. Das führt zu gefährlichen Situationen. Besonders die Velofahrenden sind so ganz schlecht oder zu spät zu erkennen.» Zudem sei das Kreuzen von Autos fast nicht möglich, ohne auf das Trottoir ausweichen zu müssen. «Auch das ist mit Gefahrenpotenzial verbunden.»
Stadelmann suchte als erste Möglichkeit den Kontakt zur Ziegelei, um vielleicht auf deren betoniertem Platz südlich des Stadions parkieren zu dürfen. «Das geht leider nicht.» Letzte Woche nun traf er sich mit zwei Vertreterinnen des Gemeinderates. Stadelmann spricht von einem lösungsorientierten Gespräch. Von mehreren Möglichkeiten, welche die Gemeinde und der FC nun abklären. Ein paar zusätzliche weiss markierte Parkplätze entlang der Eggstrasse seien ein Thema. Der Kiesplatz entlang des Gleises bei der Sommerbeiz «Intermezzo» ebenfalls. «Spruchreif ist noch nichts, Abklärungen laufen», sagt Stadelmann.
Ein Thema sind natürlich auch die grossen Parkplätze bei der Chäsi oder bei der Feuerwehr. «Diese wären rund 400 Meter weit weg. Nicht ideal», findet Michael Stadelmann. Dem widerspricht Milly Stöckli. Sie sagt: «Es gibt genügend Parkplätze in der Umgebung. Für einen Sportler ist es zumutbar, diese paar Schritte bis zum Trainingsplatz oder zum Stadion zu gehen.» Die Parkplätze seien auch für andere Vereine oder Organisatoren nicht immer direkt vor der Tür. Der FC Muri leiste gute Jugendarbeit, sei ein wichtiger Verein, dürfe aber nicht anders als alle anderen behandelt werden. «Muri ist eine 15-Minuten-Gemeinde. In 15 Minuten ist alles erreichbar. Das bezieht sich auch auf die Parkplätze», betont Milly Stöckli. Zudem sei das Velo eine gute Alternative. «Veloparkplätze gibt es oft ganz nah beim Eingang – ob in eine Halle, eine Sportstätte oder ein Vereinslokal.»
Bezahlen zu müssen, ist nicht das Problem
Michael Stadelmann hofft, dass dank dem Kiesplatz ennet der Bahngleise und der möglichen zusätzlichen weiss markierten Parkfelder eine Verbesserung passieren kann. «Dass wir auch auf die grossen Parkplätze im Dorf ausweichen müssen, wird unvermeidbar sein.» Für das Parkieren zu bezahlen, das sei dabei nicht das Problem. «Wir brauchen einfach genug Platz.» Platz, den es aktuell zu wenig hat. «Die Parkfelder direkt beim Stadion sind oft besetzt, von Pendlern, von Spaziergängern und so weiter. Aber Stadelmann weiss, dass es keine Lösung gibt, die für den FC ideal ist. «Ein Parkhaus? Aktuell utopisch», sagt er. Man sei zu Kompromissen bereit. «Aber es müssen sich alle bewusst sein, dass die Mitgliederzahlen in den Vereinen in den letzten Jahren explodiert seien, die Infrastruktur, konkret die Parkplätze aber gleich blieben.»
Ändern wird sich das vielleicht schon bald. An der «Gmeind» vom 20. November entscheidet das Stimmvolk über den Planungs- und Baukredit für eine Parkierungsanlage in der Bachmatten. Sicher auch für den FC eine gute Sache.

