Rollen sind verteilt
12.12.2025 Sport, Eishockey3. Liga: HC Wohlen Freiamt – HC Fischbach-Göslikon (Samstag, 20 Uhr, Schüwo-Park)
Fi-Gö hat zuletzt fünf Spiele in Folge gewonnen. Der HC Wohlen Freiamt musste hingegen sein Saisonziel nach unten korrigieren. Trotz unterschiedlicher Ausgangslagen ...
3. Liga: HC Wohlen Freiamt – HC Fischbach-Göslikon (Samstag, 20 Uhr, Schüwo-Park)
Fi-Gö hat zuletzt fünf Spiele in Folge gewonnen. Der HC Wohlen Freiamt musste hingegen sein Saisonziel nach unten korrigieren. Trotz unterschiedlicher Ausgangslagen sind beide Mannschaften motiviert für das Freiämter Derby.
Josip Lasic
Das Hinspiel zwischen dem HC Fischbach-Göslikon und dem HC Wohlen Freiamt war so eng wie lange nicht mehr. Fi-Gö siegte knapp mit 4:3. Die Wohler führten im Derby zweimal gegen den Favoriten. Vor dem Rückspiel morgen Samstag sehen die Vorzeichen etwas anders aus. Mittlerweile hat sich Fi-Gö gefangen. Die «Indianer» haben zuletzt fünf Spiele in Serie gewonnen und belegen Platz 2 in der Tabelle.
Beim ersten Aufeinandertreffen war die Saison noch jung. Fi-Gö hatte ein mässiges Auftaktspiel gegen Herzogenbuchsee hinter sich, das sie erst im Penaltyschiessen gewannen. «Die Erwartungen waren hoch und wir zu verkrampft. Das konnten wir danach längere Zeit nicht ablegen. Die Resultate haben gepasst, doch mit den Leistungen war niemand zufrieden», sagt Spielertrainer Michel Simmen. Am fünften Spieltag kassierte Fi-Gö gegen Herrischried sogar eine Niederlage. Da neben diesen zwei Teams auch Laufen, die Argovia Stars und Burgdorf II um die vier Play-off-Plätze kämpfen, ist Simmen erleichtert, dass sein Team die Kurve gekriegt hat. Die Wende kam laut ihm mit dem 10:3-Erfolg gegen Reinach «Es war der erste hohe Sieg. Danach folgten die Spiele gegen Burgdorf und Laufen. Hätten wir diese verloren, wären wir vermutlich momentan nicht auf einem Play-off-Platz. Warum wir so lange schwächelten, ist schwer zu sagen. Aber jetzt läuft es.»
An den Top 5 kratzen
Anders sieht es beim HC Wohlen Freiamt aus. Die «Huskies» strebten ebenfalls eine Play-off-Teilnahme an. Aktuell belegen sie aber Rang 6. Auf das fünftplatzierte Burgdorf II fehlen sechs Punkte. Gegen die hinter ihnen platzierten Teams haben sie fast alle Pflichtsiege eingefahren, nur gegen Bucheggberg knapp verloren. Gegen die Top-5-Teams konnten sie zwar mithalten, aber nicht punkten. Am nächsten dran war die Mannschaft gegen Fi-Gö und Leader Laufen, wo man jeweils mit nur einem Tor Differenz verloren hat. «Schade, dass wir so gute Spiele gezeigt haben und trotzdem nichts für die Tabelle mitnehmen konnten», sagt Trainer Patrick Siegwart. Er hat das Saisonziel angepasst. Mit Platz 6 wäre Wohlen «Best of the Rest», das stärkste Team ausserhalb des Spitzenquintetts. «Das wäre das Minimum. Wenn wir eine gute zweite Saisonhälfte spielen und auf Rang 5 klettern, wäre das noch besser.»
Eine Woche nach dem Derby trifft Siegwart mit seiner Mannschaft erneut auf Tabellenführer Laufen. «Wenn wir diesmal aus diesen beiden Spielen nicht mit 0 Punkten rausgehen, bin ich zufrieden. Das wäre gut für das Selbstvertrauen und wir könnten mit einem guten Gefühl in die kurze Weihnachtspause.» Der Trainer ist sich aber bewusst, dass das schwer wird. «Laufen auswärts ist happig und gegen Fi-Gö hatten wir vermutlich im ersten Spiel bessere Chancen. Sie haben damals nicht ihr bestes Eishockey gespielt. Mittlerweile läuft ihr Motor.» Der Trainer hofft auf die Defensive. Mit 35 Gegentoren steht Wohlen diesbezüglich gut da. «Damit bin ich zufrieden. Wir haben eine positive Tordifferenz, was für Rang 6 nicht selbstverständlich ist. Offensiv sind wir noch zu harmlos.»
Cuphighlights nach dem Derby
Für beide Freiämter Vereine wird es eine anspruchsvolle Woche. Fi-Gö fährt nach dem Derby am Donnerstag nach Laufen zum Achtelfinal im KBEHV-Cup. In der Meisterschaft besiegten sie den Tabellenführer zuletzt mit 7:2, «aber das war ein Heimspiel», so Simmen. «Auswärts sind sie sehr stark. Rein nominell ist das mehr oder weniger der vorgezogene Final.» Danach wartet am Sonntag beim Heimspiel gegen die Argovia Stars das nächste Topteam. Auch Wohlen bestreitet zwischen den Partien gegen das Spitzenduo der Liga noch ein Cupspiel. Sie treffen am Dienstag auf die zweite Mannschaft der Fischbach-Gösliker aus der 4. Liga. «Das wäre doch perfekt. Zuerst holen wir am Samstag den ersten Sieg gegen Fi-Gö und legen dann am Dienstag nach», scherzt Siegwart, wohl wissend, dass die Ausgangslage für sein Team schwieriger wird als beim ersten Derby Ende Oktober. Simmen auf der Gegenseite will von einem deutlicheren Sieg nichts wissen. «Wenn wir an so Dinge denken, verkrampfen wir uns nur wieder. Wir müssen befreit spielen und unser Ding durchziehen, dann passen die Leistungen.» An der Motivation fehlt es im Derby aber keinem der beiden Teams.

