Handball, 1. Liga: Der HC Mutschellen und Trainer Mario Obad gehen getrennte Wege
Erfolgstrainer Mario Obad verlässt die Burkertsmatt – und das trotz laufendem Vertrag. Der Grund: Finanziell konnte man sich nicht einigen.
Stefan ...
Handball, 1. Liga: Der HC Mutschellen und Trainer Mario Obad gehen getrennte Wege
Erfolgstrainer Mario Obad verlässt die Burkertsmatt – und das trotz laufendem Vertrag. Der Grund: Finanziell konnte man sich nicht einigen.
Stefan Sprenger
Die grosse Nummer auf dem Mutschellen ist weg. Spielertrainer Mario Obad, der einst in der Champions League und im kroatischen Nationalteam spielte, geht. Er muss. «Es war eine grosse Überraschung. Ich habe das nicht erwartet», sagt der 40-Jährige.
Was ist passiert? Pitsch Müller, Präsident des HC Mutschellen, erklärt: «Wir hatten finanziell ein eher bescheidenes Jahr. Wir mussten unsere Kosten überdenken. Der HC Mutschellen soll ein gesunder Verein bleiben – das gilt auch für die Finanzen.» Die Pressemitteilung der Mutscheller klingt ein wenig förmlich: «Aufgrund unterschiedlicher Voraussetzungen waren sich die Parteien einig, dass eine Vertragsauflösung für alle Beteiligten eine neue Chance in der Planungssicherheit bietet. Der laufende Vertrag wird in gegenseitigem Einvernehmen per Ende Juni 2023 aufgelöst», heisst es dort.
«Finanzielle Situation angespannt»
Der Erfolgstrainer muss gehen. Und das notabene nach dem souveränen Aufstieg in die 1.Liga. Ein Jahr zuvor scheiterten die Mutscheller äusserst knapp an diesem Aufstieg. Der Verein hatte Freude am früheren Profi, er brachte viel Know-how in die Burkertsmatt. Sportlich wie auch zwischenmenschlich passte es. Das bestätigt auch Obad: «Ich hatte eine gute Zeit auf dem Mutschellen. Es lief gut, wir waren erfolgreich. Die Chemie hat gepasst, wir haben schönen Handball gezeigt.» Und er hätte gerne weitergemacht. «In den letzten zwei Jahren haben sich die Spieler sehr entwickelt, das Team kam gemeinsam voran. Und ich wäre sehr motiviert gewesen, mit diesem Team weiterzumachen in der 1.Liga.»
Der 40-Jährige hat zwei Kinder, absolviert aktuell ein Praktikum und ist auf dem Weg, die Ausbildung zum Physiotherapeuten abzuschliessen. Er wohnt in Altdorf. Alles Gründe, wieso er sich auch finanziell absichern muss. «Die finanzielle Situation beim HC Mutschellen ist angespannt. Sie haben mich informiert, dass sie den Lohn nicht mehr in dieser Höhe bezahlen können. Wir haben dann verschiedene Varianten angeschaut. Aber für mich stimmen Aufwand und Ertrag nicht.» Obad nimmt es gelassen und sagt: «So ist der Sport. So ist das Leben. Es ist eine Entscheidung des Vorstands. Ich verstehe sie.»
«Mal schauen»
In der Medienmitteilung des Vereins wird Obad in den höchsten Tönen gelobt. «Obad hat mit viel Engagement, Kompetenz und Freude die Aufstiegsmannschaft geformt und eine sehr attraktive Spielweise gefördert.» Präsident Müller bedauert, dass die Zusammenarbeit nun enden muss.
Am Montag wurde sein Abgang dem Team kommuniziert. Und Mario Obad hat bereits Angebote von anderen Vereinen erhalten, die er nun prüfen will. «Mal schauen», meint er dazu. Obad möchte noch ein paar Jahre dem Handball an der Seitenlinie treu bleiben.
Ein gewichtiger Spieler geht ebenfalls
Und der HC Mutschellen muss nun auf Trainersuche. «Kandidaten sind da», sagt Pitsch Müller. Das Team wird jedenfalls im Grossen und Ganzen zusammenbleiben. Einziger (sehr gewichtiger) Abgang ist Fabian Brunner, der den Fokus auf den Job (ebenfalls Physiotherapeut) und seine junge Familie legt. «Nebst einem neuen Trainer ist unser Ziel, ein bis zwei Verstärkungen zu holen. Ansonsten steht das Kader für nächste Saison», sagt Müller.