Jonen: Similasan streicht 27 Stellen und beantwortet Fragen
Es war ein Paukenschlag. Vor einer Woche wurde klar, dass die Similasan am Standort in Jonen 27 Stellen streichen muss. «Die vorsorglichen Kündigungen sind für uns alle überaus ...
Jonen: Similasan streicht 27 Stellen und beantwortet Fragen
Es war ein Paukenschlag. Vor einer Woche wurde klar, dass die Similasan am Standort in Jonen 27 Stellen streichen muss. «Die vorsorglichen Kündigungen sind für uns alle überaus bedauerlich», hält die Firma fest.
Überraschend sei dieser Entscheid gekommen. So stand es in der Stellungnahme vom letzten Freitag mit dem Titel «Vorsorgliche Restrukturierung infolge Neuausrichtung der Geschäftsschwerpunkte». Mitte September stellte die US-amerikanische FDA (Food and Drug Administration) sämtlichen Herstellern von homöopathischen Augentropfen, die im US-Markt vertrieben werden, einen «Warning Letter» zu. «Damit verunmöglichte die FDA quasi über Nacht sämtlichen Herstellern von homöopathischen Augentropfen den Marktzugang in den USA – ohne Übergangsfrist. «Ob und inwiefern homöopathische Augentropfen als Produktklasse aufgrund der angepassten Regularien im US-Markt überhaupt noch eine Zukunft haben, ist zum jetzigen Zeitpunkt unklar», antwortet die Similasan auf Anfrage. «Wir sind mit den Behörden in den USA und in der Schweiz in engem Austausch. Gleichzeitig evaluieren wir Übergangs- und Alternativlösungen.»
Denn der US-Markt ist für Similasan ein äusserst wichtiger. Und dieser brach um 90 Prozent ein. Wie diese Einbussen ausgeglichen werden sollen? «Das ist unmittelbar nicht möglich. Der US-amerikanische Markt ist in den letzten 40 Jahren stetig gewachsen. Wir evaluieren derzeit verschiedene Übergangs- und Alternativlösungen, damit wir möglichst bald wieder auf dem US-amerikanischen Markt verfügbar sein werden.» Falls dies nicht gelingen sollte, müsse der Fokus vermehrt auf andere internationale Märkte gelegt werden.
Bestmögliche Unterstützung bieten
Als Folge dieser Geschehnisse entliess der Betrieb 27 der 130 Mitarbeitenden am Standort Jonen. «Diese vorsorglichen Kündigungen sind für uns alle überaus bedauerlich und nicht einfach zu verdauen», heisst es seitens der Unternehmung. Im mittelständischen Schweizer Familienunternehmen repräsentiere jeder einzelne Mitarbeitende einen wichtigen Bestandteil der Similasan-Familie. «Um den Fortbestand der Similasan-Gruppe langfristig und nachhaltig zu sichern, ist diese vorsorgliche Massnahme leider unumgänglich.»
In seiner Stellungnahme von letzter Woche hielt das Joner Unternehmen fest, dass es dank individueller Begleitung den Stellenabbau so sozialverträglich wie möglich machen wolle. Was heisst das konkret? «Neben unserer HR-Abteilung begleiten uns in den kommenden Monaten externe Outplacement-Experten. Es ist uns ein Anliegen, mit dieser wertvollen Unterstützung den betroffenen Mitarbeitenden die bestmögliche Unterstützung zu bieten. Unsere Mitarbeitenden schätzen dies enorm.» --ake