Neues Zuhause für Biber-Familie
19.01.2024 Arni, KelleramtDer Jugend Circus Biber bekommt eine eigene Trainingshalle – im März erfolgt bereits der Spatenstich
Nun steht nichts mehr im Weg und die langersehnte eigene Trainingshalle kann endlich realisiert werden: Läuft alles wie geplant, wird ab Ende 2024 im neuen ...
Der Jugend Circus Biber bekommt eine eigene Trainingshalle – im März erfolgt bereits der Spatenstich
Nun steht nichts mehr im Weg und die langersehnte eigene Trainingshalle kann endlich realisiert werden: Läuft alles wie geplant, wird ab Ende 2024 im neuen «Biberbau» bereits trainiert. Für Stiftungsratspräsident Daniel Walter wird damit ein Herzensprojekt Realität.
Celeste Blanc
Gute Nachrichten zum neuen Jahr: Anfang Januar informierte der Kanton die Stiftung Biberbau, dass die Beschwerde gegen die geplante Trainingshalle beim Werkhof in Arni zurückgezogen wurde. Sieben Jahre der Planung, zahlreiche Charity-Anlässe, hundert Anfragen an Stiftungen und zwei Einsprachen beim Gemeinderat später ist damit auch die letzte Hürde genommen. Das Projekt hat Rechtsgültigkeit erreicht. Und bereits im März soll der Spatenstich erfolgen. «Es ist ein unglaubliches Glücksgefühl bei allen Vereinsmitgliedern», erzählt Daniel Walter im Gespräch. «Was im Verein zusammen mit der Stiftung geleistet wurde in all dieser Zeit, ist beeindruckend.» Dass die eigene Trainingshalle voraussichtlich zum 40-Jahr-Jubiläum fertiggestellt werden kann, ist dabei die Kirsche auf der Sahne.
Seit 16 Jahren mit Herzblut dabei
Bereits seit 1984 bietet der Jugend Circus Biber mit Sitz in Arni Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, Manegenluft zu schnuppern. Dabei üben die jungen Artistinnen und Artisten vom Jonglieren über Luftund Bodenakrobatik, die sie für die jährlichen Zirkusprogramme proben, die jeweils im Sommer Premiere feiern. Doch nicht nur Kinder und Jugendliche, auch die Eltern partizipieren aktiv in der Biber-Familie, helfen bei den Kostümen, der Betreuung oder beim Bühnenbild mit. «Anders wäre dieser Aufwand gar nicht zu stemmen», so Walter. Dass somit Eltern und Kinder gemeinsam im Verein tätig sind, sei eine Besonderheit des Vereins. «Es gibt viel Qualitätszeit mit der Familie, Gesprächsstoff, ein gemeinsames Hobby.» Dabei spricht Daniel Walter aus Erfahrung – seine Kinder standen selbst jahrelang in der Manege und sind auch heute noch, als Erwachsene, immer noch als freiwillige Helfer mit dabei. Und auch wenn die Kinder längst nicht mehr als Artisten im Verein sind, gestaltet Walter seit 16 Jahren das Vereinsleben mit. Seit sieben Jahren setzt er sich an vorderster Front für eine eigene Trainingshalle ein. Dies, weil 2017, nach 20 Nutzungsjahren, die zur Verfügung gestellte «Biberscheune» einer Überbauung weichen musste. Seither trainieren die 50 Artistinnen und Artisten in verschiedenen Provisorien, darunter in einer nicht isolierten Scheune.
Zeitgemässe Bedingungen möglich
Mit der rechtsgültigen Baubewilligung entsteht nun an der Nordseite des Arner Werkhofs angrenzend der neue «Biberbau». Die geplante Trainingshalle besteht aus drei verschiedenen Räumen. Der grösste Raum ist die Halle 1, die bis zur Decke reicht und eine Raumhöhe von acht Metern aufweist. Dieser ist für die Luftnummern wie aber auch Trampolin und Zirkusakrobatik vorgesehen. Zusätzlich sind zwei weitere Trainingsräume von 57 Quadratmetern für andere Nummern geplant. «Der ‹Biberbau› wird endlich genug Platz und zeitgemässe Trainingsbedingungen bieten», freut sich Walter.
Mit den Bauarbeiten wird nach Ostern begonnen. Diese dauern, sollte alles nach Plan laufen, bis Ende 2024. «Somit ist es der letzte Winter, in dem die Bedingungen für die Artistinnen und Artisten suboptimal sind. Das ist eine grosse Genugtuung.» Vom Verein werden die Räumlichkeiten jeweils an den Werktagen in der ersten Hälfte des Jahres genutzt. Doch das Trainingsgebäude und einzelne Trainingsräume sollen auch an Dritte vermietet werden. Da die Stiftung Biberbau eine gemeinnützige Stiftung ist, wird die Miete nach den Selbstkosten der Stiftung berechnet.
Allen Widrigkeiten getrotzt
Insgesamt belaufen sich die Baukosten auf eine Million Franken. Der Verein hat bis 2020 durch Charity-Events sowie durch Gelder von verschiedenen Stiftungen, Firmen und Privaten bereits einen ansehnlichen Betrag zusammengetragen. Zu Finanzierungszwecken gründete der Verein im Jahr 2020 dafür eigens eine Stiftung. Seit Projektstart vor sieben Jahren haben Verein und Stiftung insgesamt zusammen 750 000 Franken gesammelt. «Zu Beginn sagten viele, dass das als Dorfverein nicht möglich sei», so Walter. «Doch wir haben bewiesen, dass, wenn man genug Ausdauer und Willen zeigt, vieles möglich ist.» Für die fehlenden 250 000 Franken möchte man eine Hypothek aufnehmen. «Für die Stiftung ist klar, dass der Fokus künftig darauf liegt, das Fremdkapital so schnell wie möglich zu vermindern.»
Bis zum geplanten Spatenstich im März bleibt nun für die Stiftung viel zu organisieren. In den nächsten Wochen werden gemeinsam mit dem Architekten die Fachplaner und die Handwerksbetriebe bestimmt. Und auch eine kleine Feierlichkeit rund um den Spatenstich geplant. Denn mit dem Bau des «Biberbaus» wird das Herzensprojekt des Vereins, der Stiftung, aber auch von Daniel Walter endlich einen Abschluss finden. «Mit der Beschwerde beim Kanton schwang die Ungewissheit mit, wie lange sich das Projekt verzögern könnte. Es hätte nochmals Geduld gebraucht, und davon haben wir viel bewiesen in den letzten sieben Jahren», erklärt Walter. Diese Geduld habe sich nun aber ausbezahlt. «Wir sind nun endlich da, wo wir hinwollten. Das ist einfach Wahnsinn.»