Mit Starbesetzung
30.05.2025 Sport, LeichtathletikOffene Kantonale Einkampfmeisterschaften auf den Niedermatten am Wochenende
Auf den Niedermatten geht es morgen Samstag und übermorgen Sonntag zur Sache. Rund 310 Athleten treten in 660 Disziplinenstarts bei den Offenen Kantonalen Einkampfmeisterschaften an. ...
Offene Kantonale Einkampfmeisterschaften auf den Niedermatten am Wochenende
Auf den Niedermatten geht es morgen Samstag und übermorgen Sonntag zur Sache. Rund 310 Athleten treten in 660 Disziplinenstarts bei den Offenen Kantonalen Einkampfmeisterschaften an. Besonders das Kugelstossen der Frauen steht im Fokus. Gleich drei Ausnahmeathletinnen starten in Wohlen.
Josip Lasic
Bei Rolf Stadler geht das Herz auf, wenn er das Teilnehmerinnenfeld Kugelstossen der Frauen sieht. Stadler ist nicht nur Wettkampfleiter der Offenen Kantonalen Einkampfmeisterschaften und Leiter der Leichtathletik-Riege beim TV Wohlen. Stadler ist auch Trainer bei den Wurfdisziplinen. Und jetzt wird in seinem «Fachbereich» eine der stärksten Schweizer Kugelstosserinnen aller Zeiten auf den Niedermatten antreten. Miryam Mazenauer vom TV Teufen, mehrfache Schweizer Meisterin und EM-Teilnehmerin, nimmt am Wettkampf in Wohlen teil. Im Februar ist es ihr am Nationalen Hallenmeeting in Magglingen bereits gelungen, die Kugel über 17 m weit zu stossen. Jetzt nimmt sie auf den Niedermatten einen Anlauf, dies auch bei einem Freiluftwettkampf zu schaffen. Bisher ist ihre dortige Bestleistung eine Weite von 16,89 m. «Es wäre natürlich grossartig, wenn ihr das bei uns gelingen würde», so Stadler.
Neben ihr starten mit Vanessa Fust vom LV Langenthal und Ladina Kobler von Amriswil-Athletics zwei weitere starke Kugelstosserinnen an den Wettkämpfen morgen Samstag und übermorgen Sonntag. «Fust kann sicher über 15 m weit stossen, Kobler über 14 m. Das ist eine enorm gute Besetzung für unseren Anlass», so Stadler.
Zahlreiche Wohler Medaillenkandidaten
Aus Stadlers Sicht ist es deshalb schade, dass sich Julia Hammesfahr, jahrelang Wohlens Aushängeschild im Kugelstossen, von dieser Disziplin zurückgezogen hat. «Es wäre interessant gewesen, sie gegen diese Konkurrentinnen zu sehen. Dafür ist sie im Diskus eine aussichtsreiche Medaillenkandidatin. Ihre stärkste Konkurrenz ist ausserkantonal und damit nicht medaillenberechtigt.»
Der TV Wohlen, der mit rund 50 Athletinnen und Athleten das grösste Teilnehmerfeld stellt, hat noch weitere aussichtsreiche Medaillenkandidaten. Beispielsweise Dominique Berger über 400 m oder Sereina Nägeli und Isabelle Bütler, die über 100 m, im Hoch- und Weitsprung, Hürden, im Kugelstossen und Speerwurf antreten.
Marilin Leuthard, die vergangenes Jahr im Dreisprung Schweizer Meisterin wurde und Vize-Meisterin im Weitsprung, gehört ebenfalls zum Favoritenkreis in ihren Disziplinen. Im Dreisprung ist ihr vor rund zwei Wochen die aktuelle Schweizer Saisonbestleistung gelungen mit einer Weite von 12,62 m. Wermutstropfen ist aus Wohler Sicht das Fehlen von Seline Büchel, die letztes Jahr über 800 m in den U18-EM-Halbfinal vorgestossen ist. «Wir haben einen Zwei-Jahres-Turnus. In einem Jahr wird die Distanz über 800 m absolviert, im nächsten über 1500 m. Dieses Jahr sind die 1500 m dran. Deshalb verzichtet Seline auf eine Teilnahme.»
In die Fussstapfen von Roger Strasser
Ebenfalls nicht mit dabei ist Roger Strasser. Vergangenes Jahr ist er in der Masters-Kategorie M50 Europameister und Vize-Weltmeister geworden. An den letztjährigen Offenen Kantonalen Einkampfmeisterschaften konnte er auch bei den Aktiven den Sieg holen.
Diesmal ist ihm ein privater Termin dazwischengekommen. Der TV Wohlen hat aber mit Gian Widmer einen Athleten in seinen Reihen, der in Strassers Fussstapfen treten könnte. Er holte letztes Jahr immerhin Bronze am Heimwettkampf. «Bisher stand er immer etwas im Schatten von Roger. Es war für Gian nicht möglich, an ihm vorbeizukommen. Jetzt hat er die Gelegenheit, ganz nach vorn zu kommen.»
Neben sportlichen Erfolgen hoffen die Wohler auf einen reibungslosen Ablauf der Wettkämpfe. Vor drei Wochen war der Verein Gastgeber des Kantonalen Schülermeetings und ist daher schon organisationserprobt. Dennoch geben die Offenen Kantonalen Einkampfmeisterschaften andere Herausforderungen. «Im Gegensatz zum Schülermeeting ist es ein zweitägiger Wettkampf. Und die Erwartungen und Ansprüche der Athleten an die Infrastruktur und die Kampfrichterbewertungen sind höher. Aber wir sind zuversichtlich.»