Mit ganz viel Liebe fürs Detail
12.08.2025 Niederwil, Region UnterfreiamtIn Niederwil konnte gestern der neue Kindergarten eröffnet werden
Auf diesen Tag haben viele sehr lange gewartet. Neu befinden sich alle drei Abteilungen des Kindergartens unter einem Dach. Die Sanierung des alten Doppelkindergartens und der neue Anbau sind gelungen, ...
In Niederwil konnte gestern der neue Kindergarten eröffnet werden
Auf diesen Tag haben viele sehr lange gewartet. Neu befinden sich alle drei Abteilungen des Kindergartens unter einem Dach. Die Sanierung des alten Doppelkindergartens und der neue Anbau sind gelungen, das Gebäude wirkt wie aus einem Guss.
Chregi Hansen
Ein gewisser Stolz ist spürbar, als Frau Vizeammann Cornelia Stutz die Presse durch die neuen Räume führt. Die gesamte Planung hat viel Zeit gekostet – nach dem Nein zu einem geplanten neuen Kindergarten Riedmatte musste das ganze Projekt angepasst werden. Das Resultat jetzt aber überzeugt alle. «So abtreten zu können, das ist schon ein gutes Gefühl», sagt sie in Anspielung auf den Rücktritt Ende Jahr.
Nicht nur die Presse interessiert sich für den Kindergarten. «Seit die Bauabschrankungen weg sind, kommen immer wieder Familien auf den Spielplatz und schauen neugierig durch die Fenster», berichtet Kindergarten-Lehrperson Patricia Brunner. Zusammen mit ihren Kolleginnen ist sie daran, die neuen Räume einzurichten. Das Team tut dies mit ganz viel Liebe zum Detail, die Kinder sollen sich beim Start wohlfühlen. Dabei helfen die heimeligen Materialein, die beim Anbau eingesetzt werden. Auch der bestehende Kindergarten hat eine sanfte Sanierung erfahren und wirkt viel einladender. Entstanden sind schöne helle Räume. «Zudem hat nun jede Abteilung einen eigenen Gruppenraum», freut sich Schulleiterin Karin Wetter. Diese sind auch mit einer einfachen Küche ausgestattet und mit kleinen Werkbänken. Aber auch das Lehrerinnen-Team hat nun einen Raum für Besprechungen, Sitzungen und zur Vorbereitung.
Lärmige Arbeiten
Alle drei Frauen sind froh, sind die Arbeiten nun abgeschlossen. «Es sind noch kleine Details zu erledigen, aber das ist normal bei einem solchen Projekt», berichtet Gemeinderätin Stutz. Lehrerin Patrizia Brunner ist einfach froh, dass die teilweise lauten Arbeiten zu Ende sind. Der Anbau wurde realisiert, während der Betrieb im Doppelkindergarten weiterlief. «Zeitweise haben wir die Kinder mit einem Pamir ausgerüstet», berichtet sie schmunzelnd. Für die Sanierung der alten Räume zügelten die beiden Abteilungen vor den Sommerferien in ein Provisorium. Jetzt ist man froh, kehrt Normalität zurück. Und dass nun alle drei Abteilungen unter einem Dach vereint sind. «Das vereinfacht vieles und bringt viele Vorteile», ist Schulleiterin Karin Wetter überzeugt.
Abriss geplant
Froh ist man auch, dass das Provisorium nach fast 60 Jahren nicht mehr benötigt wird. Eigentlich war geplant, dass dieses noch stehen bleibt für die Verwaltung für die Zeit, in der ein neues Gemeindehaus gebaut wird. Da jetzt aber dafür eine neue Lösung gefunden wird, sind die Tage des «Providuriums» endgültig gezählt. «Wir werden vermutlich an der nächsten Gemeindeversammlung einen Kredit für den Abbruch vorlegen», kündigt Cornelia Stutz an. Dann kann auch die Aussenanlage noch fertiggestellt werden. Es sei das Ziel, dass hier bald grosse Bäume wachsen, damit es natürlichen Schatten gibt. «Leider musste ein grosser, alter Baum gefällt werden für die Bauarbeiten. Aber wir haben schon einen neuen gepflanzt», erklärt sie. Auch der Spielplatz hat eine Aufwertung erfahren. Davon profitiert auch die Bevölkerung, darf er doch ausserhalb der Schulzeiten von allen genutzt werden.
Mit dem Abschluss des Projekts ist Niederwil für die Zukunft gerüstet. «Die jetzt gebauten Räume reichen für drei Abteilungen mit jeweils bis zu 25 Kindern. Die Maximalzahl von 75 Kindern wird laut statistischen Zahlen kaum überschritten werden», erklärt die Schulleiterin. Diese Überzeugung teilt Gemeinderätin Stutz. Niederwil sei zwar in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen, aber ein Bauboom sei nicht zu befürchten. «Es gibt nicht mehr viel freies Bauland», erklärt sie. Mit den neuen Räumen habe die Gemeinde zudem gute Argumente bei der Suche nach neuen Lehrkräften, so sind auch alle Stellen besetzt. «Das Team fühlt sich wohl hier», sagt Lehrerin Patrizia Brunner. Und bereitet sich intensiv auf die vielen Kinder vor, die nach den Ferien hier ein und aus gehen.
Über Umwege zu einem besseren Resultat
Doch nicht nur die Schule freut sich über das gelungene Bauprojekt. Auch der FC kommt jetzt in den Genuss von neuen, zeitgemässen Garderoben. Bei der Einrichtung haben die Fussballer tatkräftig mitgeholfen, so prangt in den grossen Räumen das Logo des Vereins grossflächig auf der Wand. Nachdem das erste Projekt mit einem neuen Kindergarten Riedmatt nicht zuletzt wegen des Widerstands des FC abgelehnt wurde (im ersten Projekt war keine Unterkellerung und damit keine neuen Garderoben vorgesehen), sind nun alle Beteiligten froh über die neue Variante. «Als der Architekt uns damals seine Idee eines Anbaus vorgestellt hat, fragten wir uns alle, warum wir nicht schon vorher auf diese Idee gekommen sind. Das hat uns allen die Augen geöffnet», schaut Cornelia Stutz auf die Planungsphase zurück. Sie hat extrem Freude am Resultat.
Auch in Sachen Finanzen hat sie gute Nachrichten. Trotz der Teuerung im Bau sollten die Kredite von 2,578 Millionen Franken für die Erweiterung und Sanierung des Kindergartens respektive 512 000 Franken für den Ausbau der FC-Garderoben nicht überschritten werden. Bald schon kann die Bevölkerung mit eigenen Augen sehen, wofür das Geld eingesetzt wird. Am Samstag, 30. August, 10.30 Uhr, wird der Kindergarten offiziell eingeweiht und kann danach besichtigt werden.