Mit 21 schon ein Routinier
20.09.2024 Sport, Fussball
Fussball, 1. Liga classic: Javi Gabathuler vor dem Spiel Rotkreuz – Wohlen (Sa, 16 Uhr)
Javi Gabathuler ist erst 21 Jahre alt, spielt aber bereits seine fünfte Saison im Fanionteam des FC Wohlen. Der Offensivallrounder aus Seon traut den Freiämtern einiges ...
Fussball, 1. Liga classic: Javi Gabathuler vor dem Spiel Rotkreuz – Wohlen (Sa, 16 Uhr)
Javi Gabathuler ist erst 21 Jahre alt, spielt aber bereits seine fünfte Saison im Fanionteam des FC Wohlen. Der Offensivallrounder aus Seon traut den Freiämtern einiges zu in dieser Saison. Dafür müssen sie allerdings konstanter werden.
Josip Lasic
Der FC Wohlen hat eine junge Mannschaft. Rund 23 Jahre beträgt das Durchschnittsalter des Kaders. Einer der jungen Spieler ist der 21-jährige Javi Gabathuler. Im Gegensatz zu vielen seiner jungen Teamkollegen spielt er aber bereits die fünfte Saison in der 1. Liga Classic. Am 13. Juni 2021 gab er im Auswärtsspiel in Langenthal sein Debüt in der ersten Mannschaft. Der Trainer hiess damals Thomas Jent. Inzwischen hat er 46 Pflichtspiele für die Freiämter bestritten und dabei zehn Tore erzielt. Wäre er nicht über längere Zeit vom Verletzungspech verfolgt gewesen, wären es wohl deutlich mehr Einsätze geworden. «Nach den ersten vier Spielen unter Thomas Jent habe ich mir leider einen Bänderriss zugezogen. Auch unter Ryszard Komornicki habe ich oft gefehlt, weil ich mir immer wieder die Bänder überdehnt habe. Seit November letzten Jahres bin ich verletzungsfrei und hoffe, dass es so bleibt.»
Der Offensivspieler ist der Ansicht, dass die Wohler Mannschaft generell nicht auf ihr junges Alter reduziert werden sollte. «Ich höre oft, dass wir jung und unerfahren sind. Dabei haben Spieler wie Noel Romano, Justin Pfister, Noah Jappert und andere bewiesen, dass sie die Klasse für die 1. Liga Classic haben. Uns fehlt aber die Konstanz», sagt der Seoner. «Daran müssen wir arbeiten.»
Eine Reaktion zeigen
Für Gabathuler ist die Wohler Mannschaft stärker als in der letzten Saison. So präsentierten sich die Freiämter zu Beginn der Meisterschaft. Nach einem Unentschieden gegen Prishtina Bern folgten ein Sieg gegen Besa Biel und eine 5:0-Gala gegen Schötz. Danach setzte es aber Niederlagen gegen Langenthal und GC U21. Nach dem Sieg gegen Bassecourt verlor das Team am vergangenen Wochenende gegen Concordia Basel mit 0:3. «Es ist schwer zu sagen, woran es liegt. Ich kann mir nicht erklären, warum wir beispielsweise nach dem Gegentor gegen Concordia eingebrochen sind.» Dennoch ist der Jurastudent der Universität Zürich überzeugt, dass Wohlen morgen Samstag auswärts in Rotkreuz anders auftreten wird. «Das Negative ist, dass wir in dieser Saison oft reagieren mussten. Positiv ist, dass wir immer eine Reaktion zeigen konnten. Nach dem 0:2-Rückstand gegen GC haben wir das Spiel gedreht. Am Ende haben wir verloren, aber im nächsten Spiel gegen Bassecourt wieder eine Reaktion gezeigt. Ich bin überzeugt, dass wir gegen Rotkreuz besser spielen werden.»
Beim FCW, seit er zwölf Jahre alt ist
Gabathuler begann mit neun Jahren beim FC Seon mit dem Fussballspielen. Bereits mit zwölf Jahren wechselte er zum FC Wohlen. Abgesehen von einem kurzen Intermezzo bei der U16 des FC Aarau blieb er danach immer bei den Wohlern. Der junge Mann, der neben seinem Studium einen Tag pro Woche als Aushilfslehrer in Sarmenstorf arbeitet, fühlt sich im Freiamt sehr wohl. «Neben Edison Golaj, Alban Pnishi und Justin Pfister bin ich derjenige, der am längsten in der ersten Mannschaft spielt. Insofern finde ich es in Ordnung, dass von mir mehr erwartet wird als von den anderen jungen Spielern. Ich habe schon eine gewisse Erfahrung und bin vor den Spielen nicht mehr so nervös. Gleichzeitig versuche ich den anderen jungen Spielern zu helfen. Ich weiss noch, wie sich die erste Saison im Fanionteam anfühlte, und versuche ihnen zu zeigen, dass sie nicht nervös sein müssen. Jeder hat Verständnis, wenn ihnen noch nicht alles gelingt.» Ist Gabathuler mit 21 Jahren bereits ein Führungsspieler? «Diese Frage müssen andere beantworten», sagt er lachend.
Wichtig für den FC Wohlen ist, dass er trotz seines Alters schon eine gewisse Routine mitbringt. Zudem ist er enorm vielseitig. Für die Freiämter lief er schon als Mittelstürmer, hängende Spitze, Flügelspieler und im zentralen Mittelfeld auf. Mit diesen Qualitäten könnte er für höherklassige Vereine interessant sein. Gabathuler sagt, dass er den Versuch wagen würde, wenn er die Chance auf einen Sprung in den Profifussball bekäme. Innerhalb der 1. Liga will er aber nicht wechseln. Dafür gefällt es ihm in Wohlen zu gut. Und mit der Mannschaft hat er einiges vor. «In dieser Saison ist noch viel möglich. Wir haben erst sieben Spiele absolviert und stehen trotz allem nicht so schlecht da in der Tabelle.» Wichtig ist, dass die Wohler Konstanz in ihre Leistungen bringen. Morgen Samstag können sie den ersten Schritt in diese Richtung machen.