Leere Halle, grosser Sieg
09.02.2024 Sport, EishockeyEishockey, 3. Liga, Play-offs: EHC Meinisberg II – HC Fischbach-Göslikon 2:6 – Halbfinal am Sonntag, 18. Februar, in Wohlen
Rund 70 Freiämter Fans reisten mit Fancar und Privatautos in die Tissot-Arena an. Sie bildeten den Grossteil der Zuschauer, ...
Eishockey, 3. Liga, Play-offs: EHC Meinisberg II – HC Fischbach-Göslikon 2:6 – Halbfinal am Sonntag, 18. Februar, in Wohlen
Rund 70 Freiämter Fans reisten mit Fancar und Privatautos in die Tissot-Arena an. Sie bildeten den Grossteil der Zuschauer, die sich das zweite Spiel zwischen Meinisberg II und Fi-Gö ansahen. Nach dem Sieg kommt es zu einem besonderen Duell für Fi-Gö-Spielertrainer Michel Simmen.
Fi-Gö-Spielertrainer Michel Simmen klingt noch etwas müde, als er am Tag nach dem Play-off-Sieg in Biel das Telefon abnimmt. «Ich bin ganz normal zur Arbeit», erklärt er. Es war eine undankbare Aufgabe für den HC Fischbach-Göslikon. Mitten in der Woche mussten die «Indianer» zum zweiten Duell gegen Meinisberg II in die Tissot-Arena nach Biel fahren. Die Partie wurde erst um 20.30 Uhr angepfiffen. «Deshalb haben wir auch nach dem Spiel nicht mehr grossartig den Halbfinaleinzug gefeiert. Die meisten von uns mussten früh raus am nächsten Tag. Aber wenn man gewinnt, nimmt man so eine Fahrt trotzdem gern auf sich, Die ersten 20 Minuten waren brutal gut. Unser bestes Drittel in dieser Saison.»
Die Prognose des Spielertrainers schien sich bewahrheitet zu haben. Vor dem Spiel hat er gesagt: «Wir haben gute Erinnerungen an Nationalliga-A-Stadien.» Letztes Jahr holten die Freiämter den Titel gegen Ursellen in der Eishalle des SC Langnau. Und auch in der Heimstätte des EHC Biel konnten die Freiämter einen Sieg einfahren. Einziges Manko: Die Tissot-Arena fasst über 6500 Zuschauer. Beim Spiel zwischen Meinisberg und Fi-Gö waren gerade mal 85 Leute in der Halle. Rund 70 davon allerdings Mitgereiste aus dem Freiamt.
Die Fischbach-Gösliker bestimmten von der ersten Minute an das Tempo und setzten Meinisberg unter Druck. Bereits in der dritten Minute erzielte Marc Seiler nach einem schönen Solo das 1:0 für Fi-Gö. Nur eine Minute später erhöhte Patrick Bula auf 2:0. Die Freiämter liessen nicht locker und spielten weiter nach vorne, während die Meinisberger kaum zu Torchancen kamen. In der 14. Minute wurde Fi-Gö für seine Dominanz belohnt, als Marc Gisin die Führung auf 3:0 ausbauen konnte. Im zweiten Durchgang änderte sich das Bild nicht. Fi-Gö blieb die klar bessere Mannschaft und zeigte eine geschlossene Teamleistung. In der 21. Minute erhöhte Marc Gisin auf 0:4. Vier Minuten später erzielte Patrick Bula das 0:5. Die Meinisberger waren sichtlich frustriert und versuchten mit Härte ins Spiel zurückzukommen. Fi-Gö liess sich davon nicht beeindrucken und blieb ruhig. Gegen Mitte des Spiels gelang dem Heimteam dann doch noch der erste Treffer zum 1:5-Pausenstand.
«Familienduell» gegen Burgdorf II
Im letzten Drittel versuchten die Meinisberger noch einmal alles um das Spiel zu drehen. Die Freiämter hielten dagegen. Zwar gelang den Gastgebern in der 45. Minute das 2:5, doch Fi-Gö antwortete prompt. Marc Gisin krönte seine starke Leistung mit seinem dritten Treffer an diesem Abend und sicherte dem HC Fischbach-Göslikon den souveränen Sieg. Nach dem 4:1-Erfolg zu Hause und dem 6:2 in Biel zieht Fi-Gö in den Play-off-Halbfinal ein.
Gegner dort wird Burgdorf II sein. Für Simmen ein besonderes Spiel. Burgdorf-Captain Marco Burri ist Simmens Schwager. «Ich bin ausserdem Götti seiner Tochter. Einerseits freue ich mich auf das Spiel. Andererseits ist es doof, dass einer von uns ausscheiden wird.» Letztes Jahr gab es dieses Duell schon einmal. Damals konnten sich Simmen und Fi-Gö mit einem 2:1 in der «Best-of-3»-Serie durchsetzen. «Ich hätte nichts dagegen einzuwenden, wenn wir erneut eine Runde weiterkommen. Burgdorf darf dafür den Cup gewinnen», meint der Fi-Gö-Spielertrainer.
Gespickt mit Routiniers
Die Aufgabe wird aber nicht einfach. Burgdorf II hat in seiner Viertelfinal-Serie Laufen mit 7:2 und 10:0 vom Eis geprügelt. In ihren Reihen stehen gleich neun Spieler, die schon Erfahrung in der 1. Liga gesammelt haben, einige unter ihnen sogar in der Nationalliga A und Nationalliga B. «Mit einem Blick aufs Kader würde ich sie als Favorit betrachten», so Simmen. «Wenn mich vor der Saison jemand gefragt hätte, auf wen ich Geld setzen würde, dass er den Titel in der 3. Liga holt, hätte ich Burgdorf geantwortet. Das heisst aber nicht, dass wir sie nicht bezwingen können.»
Dass das geht, haben die Freiämter schon letztes Jahr bewiesen. Und mit den Fans im Rücken haben die Fischbach-Gösliker bewiesen, dass alles möglich ist. Das erste Spiel gegen Burgdorf findet voraussichtlich am Sonntag, 18. Februar, 17.15 Uhr, auf der Wohler Eisbahn statt. Der Sieger des Halbfinal-Duells trifft im Final auf den Sieger der Serie zwischen Freimettigen und Ursellen.