Dieter Egli stattete der Polytronic in Muri einen Besuch ab – und feierte das Obere Freiamt als «Boom-Region»
Mit ihren Schiessanlagen nach neustem Stand der Technik hat sich die Polytronic einen Namen gemacht. Auch in Aarau. So sehr, dass sich der ...
Dieter Egli stattete der Polytronic in Muri einen Besuch ab – und feierte das Obere Freiamt als «Boom-Region»
Mit ihren Schiessanlagen nach neustem Stand der Technik hat sich die Polytronic einen Namen gemacht. Auch in Aarau. So sehr, dass sich der Landammann für einen Besuch angekündigte.
Thomas Stöckli
«Es ist wichtig, gute Beziehungen zu pflegen», sagt Dieter Egli. Entsprechend mache er regelmässig Firmenbesuche, so der Vorsteher des kantonalen Departements für Volkswirtschaft und Inneres. Das gebe spannende Einblicke – auch in Branchen, die er noch nicht so gut kenne. Und: «Wir wollen der Wirtschaft ein guter, zugänglicher Partner sein und pragmatische Lösungen bieten.»
Regionale Wertschöpfung, internationale Kundschaft
Auf einem Rundgang hat die Polytronic-Geschäftsleitung den Besuchern vom Kanton ihre Kernkompetenzen demonstriert. Dazu gehört nebst dem bereits erwähnten Fokus auf Qualität auch die Firmengrösse, die es erlaubt, flexibel zu agieren und massgeschneiderte Lösungen anzubieten. Dies in einer stark antizyklischen Branche: Im Gegensatz zu anderen Industriezweigen gedeiht der Defence-Bereich gerade in geopolitisch herausfordernden Zeiten besonders gut.
Einerseits habe ihn die internationale Ausrichtung beeindruckt, verrät Dieter Egli nach dem Rundgang, andererseits die grosse Bedeutung der Zulieferer aus der Region. Das senke nicht nur die Transportkosten, begründet Markus Huwyler, Inhaber und CEO der Polytronic, sondern helfe darüber hinaus, die hohen Qualitätsstandards sicherzustellen, die von einem Schweizer Unternehmen erwartet werden.
Wirtschaftsförderung verstärken
Das Treffen in Muri wurde auch genutzt, sich kennenzulernen, Sorgen und Bedürfnisse auszutauschen. Nebst Energiepreisen und geopolitischer Lage kamen dabei unter anderem der starke Franken und der zunehmende administrative Aufwand zu Wort. Und natürlich regionale Themen: «Muri ist gut aufgestellt, das Oberfreiamt eine Boom-Region», hält Egli fest und erwähnt explizit die hiesige Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM). Die Polytronic brachte ihrerseits den Verkehrskollaps zu den Stosszeiten in Muri zur Sprache. «Diese Herausforderung ist mir bewusst», zeigt Egli Gehör.
Das starke Bevölkerungswachstum sei nicht nur für die Gemeinden eine Herausforderung, sondern auch für den Kanton, hält der Landammann weiter fest: «Wir schaffen es nicht, im gleichen Tempo Arbeitsplätze anzubieten.» Entsprechend gelte es, die Wirtschaftsförderung in den Regionen zu verstärken. Dabei biete der Kanton Unterstützung, so Egli, «auch finanziell», bestätigt er auf die entsprechende Nachfrage.
Zeichen der Wertschätzung
Fürs Oberfreiamt ist Aarau in verschiedenen Belangen weit weg, «Wir sind ein Kanton der Zentripetalkräfte», nennt es der Landammann und spricht vom Einfluss der Wirtschaftsräume Innerschweiz, Zürich, Basel und Bern. «Ich gebe mir Mühe, im Freiamt präsent zu sein», versicherte Egli, «in der Wirtschaft und in den Gemeinden», fügte er an. Bereits geplant sei etwa ein Besuch bei der Robatech in Muri. Das weltweit aktive Unternehmen, das sich auf Klebstoff-Auftragssysteme spezialisiert hat, feiert dieses Jahr sein 50-jähriges Bestehen.
Bei der Polytronic fällt die Bilanz zum Besuch des Landammans derweil positiv aus: «Sehr freundlich und sehr offen» habe er Dieter Egli erlebt, sagt Inhaber Markus Huwyler. «Er wollte wirklich wissen, wo der Schuh drückt», ergänzt Ernst Marti, verantwortlich für den Einkauf und Betrieb. «Das ist eine Wertschätzung, uns gegenüber», ordnet der Verwaltungsratspräsident Christoph Koch ein.