«Können es einordnen»
30.09.2025 Sport, RingenNLA: RR Einsiedeln – RS Freiamt 22:13 (17:2)
Die RS Freiamt erwischt gegen Einsiedeln eine katastrophale erste Halbzeit. In der zweiten Hälfte können die Freiämter den Schaden minimieren, die Niederlage aber nicht abwenden. Trainer Pascal Strebel ...
NLA: RR Einsiedeln – RS Freiamt 22:13 (17:2)
Die RS Freiamt erwischt gegen Einsiedeln eine katastrophale erste Halbzeit. In der zweiten Hälfte können die Freiämter den Schaden minimieren, die Niederlage aber nicht abwenden. Trainer Pascal Strebel lässt sich von diesem Resultat nicht aus der Ruhe bringen.
Ein Team tritt in Bestbesetzung an, das andere testet einige taktische Varianten aus. So war die Ausgangslage beim Duell zwischen der RR Einsiedeln und der RS Freiamt. Dementsprechend konnte sich das Team aus dem Kanton Schwyz den Sieg holen. Nach den ersten fünf Kämpfen schien es so, als würde es ein Debakel für die Freiämter geben. Sie gingen mit fünf Niederlagen von der Matte. «Die Jungs haben sich Mühe gegeben, aber es lief unglücklich für uns. Vom ersten Kampf an», sagt Freiamt-Trainer Pascal Strebel. «Es ist auch schwierig, nach so einer ersten Hälfte wieder zurückzukommen. Ich habe das Team danach aber zusammengenommen, mit ihm gesprochen, und in der zweiten Halbzeit haben wir uns besser verkauft.»
Strebel ist sich bewusst, dass seine Aufstellung bei gewissen Zuschauern nicht gut angekommen ist. «Es war schon nach dem Wiegen klar, dass es eine harte Aufgabe für uns werden wird, und ich habe Verständnis, wenn einige Leute sich fragen, was das sollte. In der Vergangenheit war es aber häufig so, dass wir eine gute Vorrunde haben und dann, wenn es darauf ankam, waren wir nirgends. Ich probiere lieber jetzt aus, wo wir es uns noch leisten können. Auch uns schmeckt so eine Niederlage nicht. Aber wir können es einordnen.»
Viele Erkenntnisse gewonnen
Der Trainer konnte aus dem Kampf tatsächlich auch einige wertvolle Erkenntnisse mitnehmen. Obwohl die Resultate der ersten fünf Kämpfe insgesamt brutal sind, war nicht alles schlecht daran. Marc Weber stand im Greco bis 130 kg mit Damian von Euw einem internationalen Spitzenringer gegenüber. «Er macht gegen ihn eine gute erste Hälfte. Das 12:0 für von Euw ist aus meiner Sicht etwas zu hoch ausgefallen.»
Der junge Kevin Birchler kassiert im Freistil bis 57 kg gegen Stone Perlungher eine Schulterniederlage. «Auch er ringt lange gut mit, macht dann aber einen Fehler, der ihn den Kampf kostet.» Mike Schweizer (Greco, 61 kg) kassiert ebenfalls eine Schulterniederlage. Tobias Lüscher (Freistil, 65 kg) verliert mit 1:3. «Sie sind ebenfalls beide junge Ringer. Tobias kommt aus der Gewichtsklasse von 61 kg hoch, trifft auf einen internationalen Ringer und verkauft sich nicht schlecht. Es gab gute Ansätze bei beiden zu sehen.»
Kimi Käppeli (Freistil, 97 kg) muss sich Andrii Vyshar geschlagen geben. «Man darf nicht vergessen, dass das erst der zweite Kampf in der Mannschaftsmeisterschaft für Kimi ist. Er kommt aus einer Verletzung zurück. Andrii Vyshar ist ein routinierter Spitzenringer. Kimi verliert knapp mit 3:5.
Mir hat sein Auftritt gefallen. Das nächste Mal sieht das Resultat bestimmt auch wieder besser aus.»
Oberriet-Grabs folgt
Die «grossen Namen» bei den Freiämtern wie Michael Bucher (Greco, 75 kg), Saya Brunner (Greco, 70 kg) und Nino Leutert (Freistil, 75 kg) erfüllen ihre Pflicht und holen souveräne Siege. Teilweise auch gegen namhafte Gegner.
Ebenfalls gewinnen kann der Ukrainer Vladyslav Shyshko (Greco, 86 kg). Er bezwingt Andreas Burkard mit 18:5 und damit 3:1 nach Teampunkten. Laut Strebel war Shyshko aber auf gutem Weg, seinen Kontrahenten auszupunkten. Auch mit seiner Leistung ist der Trainer zufrieden. Bleibt noch Kostiantyn Bozhenko, ein weiterer Ukrainer (Freistil, 80 kg). Der 36-Jährige kassiert eine 0:4-Niederlage nach Teampunkten. «Die nehme ich auf meine Kappe», so Strebel. «Er ist schon etwas älter und hat jetzt auch einige Jahre nicht mehr gerungen. Ich wollte sehen, was er noch kann. Jetzt wissen wir, woran wir sind.»
Das gilt nach dem Kampf für die RS Freiamt im Allgemeinen. In vielen Bereichen hat der Trainer Klarheit darüber, was taktische Optionen sind und was nicht. «Die Niederlage ärgert natürlich trotzdem», ergänzt er. Am nächsten Samstag ist Oberriet-Grabs in der Bachmattenhalle in Muri zu Gast (19 Uhr). «Das ist ein Pflichtsieg für uns, wenn wir in den Halbfinal wollen», sagt Strebel. «Ich halte von ihnen als Team aber sehr viel. Wir müssen vorsichtig sein und konzentriert an die Sache gehen.» --jl