Kellerämter gehen durch die Decke
28.11.2025 Sport, Volleyball1. Liga: Sowohl die Frauen als auch die Männer des TV Lunkhofen sind aktuell in Topform
Am kommenden Wochenende steht für die Erstligateams des TV Lunkhofen eine Heimrunde an. Die Männer (16 Uhr) und Frauen (18 Uhr) empfangen beide Volley Luzern. Beide ...
1. Liga: Sowohl die Frauen als auch die Männer des TV Lunkhofen sind aktuell in Topform
Am kommenden Wochenende steht für die Erstligateams des TV Lunkhofen eine Heimrunde an. Die Männer (16 Uhr) und Frauen (18 Uhr) empfangen beide Volley Luzern. Beide Teams belegen derzeit den 4. Platz in ihrer Gruppe, trotz schwieriger Ausgangslage.
Die vergangene Saison war für die Frauen des TV Lunkhofen herausfordernd. Nach dem Aufstieg fanden sie sich zunächst gut in der 1. Liga zurecht. Doch nach einer soliden Vorrunde folgte ein Einbruch, verursacht durch den verletzungsbedingten Ausfall aller Passeusen. Der Klassenerhalt gelang erst in den Abstiegsspielen.
Es war unklar, was man vom «verflixten zweiten Jahr» nach dem Aufstieg erwarten durfte. Trainer Pascal Arnet zeigt sich zufrieden: Trotz einiger Mutationen im Team konnten die Abgänge schnell kompensiert und neue Spielerinnen integriert werden. Nach acht Spielen stehen die Kellerämterinnen mit 16 Punkten auf Rang 4.
Arnet führt den Erfolg auch auf die Erfahrungen der letzten Saison zurück: «Die Mannschaft ist durch den Abstiegskampf extrem gereift und hat einen grossen Sprung nach vorne gemacht.» Der Trainer hebt die Entwicklung junger Spielerinnen hervor: Die 21-jährige Sophie Voegeli und die 19-jährige Anja Huwiler, letztes Jahr noch neu, gehören jetzt schon zu den Leistungsträgerinnen und Teamstützen. «Lunki» hat sich auch in den Grundlagen gesteigert. Der Höhenflug ist ebenfalls das Resultat der Arbeit des dreiköpfigen Trainerteams (Arnet, Thomas Abt und Michael Studer). Insbesondere Studers intensive Videoanalyse und taktische Vorbereitung, die bereits letzte Saison eingeführt wurden, beginnen nun langsam Früchte zu tragen. «Es ist viel analytische Arbeit, aber es bringt uns voran.»
Trotz der bisher starken Saison bleibt das Ziel vorerst aber der Klassenerhalt. «Auch wenn einige Spielerinnen sicher das Potenzial für mehr hätten. Das Team steigert sich kontinuierlich. Aber es geht jetzt erstmal darum, sich in der 1. Liga zu etablieren.»
NLB-Rückkehr als langfristiges Ziel der Männer
Die Männer des TV Lunkhofen spielen seit rund zwölf Jahren permanent in der 1. Liga. Sie mussten auf diese Saison hin aber von der Gruppe D (Ostschweiz) in die Gruppe C (Basel-Tessin) wechseln. Neuland für die «Lunki»-Männer mit vielen unbekannten Gegnern. Das Resultat: Mit 17 Punkten nach 7 Spielen und Rang 4 stehen auch sie besser da als letztes Jahr zu diesem Zeitpunkt. «Objektiv ist unsere Gruppe C schwächer als die Gruppe D letztes Jahr. Das soll unsere Leistung aber nicht schmälern. Wir haben uns gesteigert und spielen abwechslungsreicher, schneller und mit mehr Selbstvertrauen», sagt Trainerin Claudia D’Aniello.
Sie führt die Leistungssteigerung auf eine intensive Vorbereitung zurück. Viel Aufwand wurde in Kraft, Ausdauer und die technischen Abläufe gesteckt. Ein klares System sorge für wenig Missverständnisse, und das starke Kader, auch auf der Bank, mache das Team unberechenbar. Dennoch bleibt sie bei der Zielsetzung vorsichtig. «Die neue Gruppe bringt Herausforderungen mit sich. Wir müssen die Gegner neu einschätzen, reisen in der Rückrunde zweimal ins Tessin und müssen uns erstmal beweisen. Bisher gelingt uns das aber gut.» Langfristig will der TV Lunkhofen mit den Männern zurück in die Nationalliga B. Diese Saison erscheint es jedoch zu früh. «Das spielerische Potenzial und die Motivation sind vorhanden, jedoch besteht mental noch Entwicklungsbedarf», so D’Aniello. «Wir wollen momentan in der neuen Gruppe einen soliden Platz in der vorderen Tabellenhälfte sichern und den Teamzusammenhalt stärken.»
Rückschlag beim Hallenprojekt
Der TV Lunkhofen hat Potenzial und könnte auf Basis der aktuellen Saison auf höhere Ziele hinarbeiten. Doch vieles hängt nicht nur vom sportlichen Erfolg ab. Arnet betont: «Um in höheren Ligen zu spielen, benötigt es einen soliden Unterbau. Bei den Frauen haben wir zwar eine zweite und dritte Mannschaft sowie Juniorinnenteams. Aber diese müssen noch stärker gefördert werden.»
Diesbezüglich hat der Verein am vergangenen Wochenende einen Rückschlag erlitten. Die «Gmeind» in Oberlunkhofen hat das Doppelturnhallen-Projekt vorerst abgelehnt. Ein neues soll folgen. Der Bau einer neuen Halle ist dringend nötig. Doch momentan ist «Lunki» mit seinen Kapazitäten am Limit. D’Aniello bedauert die Ablehnung des Doppelturnhallen-Projekts: «Das ist für uns langfristig ein grosser Rückschlag. Volleyball gewinnt an Bedeutung. Das Wachstum im Nachwuchs- und Aktivbereich ist gross, doch die Hallenkapazitäten sind am Limit, was zu Trainingsausfällen führt. «Die Vereinsentwicklung ist durch die Infrastruktur begrenzt.»
Der TV Lunkhofen muss sich also zwangsläufig auf die laufende Saison fokussieren. Sportlich ist ein guter Grundstein für die Ambitionen des Vereins gelegt worden. Für die nächsten Schritte benötigt «Lunki» Geduld. Fürs Erste geht es darum, morgen Samstag zwei Siege gegen Volley Luzern einzufahren. --jl

