Kein bisschen müde
14.02.2025 Eishockey, SportEishockey, 3. Liga: Vincenzo Di Federico vor Fi-Gös Play-off-Start gegen Laufen (Sonntag, 20 Uhr, Eisbahn Wohlen)
Der Wohler Vincenzo Di Federico bestreitet seine 13. Saison mit dem HC Fischbach-Göslikon. Er freut sich auf die Play-offs mit den ...
Eishockey, 3. Liga: Vincenzo Di Federico vor Fi-Gös Play-off-Start gegen Laufen (Sonntag, 20 Uhr, Eisbahn Wohlen)
Der Wohler Vincenzo Di Federico bestreitet seine 13. Saison mit dem HC Fischbach-Göslikon. Er freut sich auf die Play-offs mit den «Indianern». Dass Fi-Gö auf einen Aufstieg verzichtet, lässt ihn mit gemischten Gefühlen zurück.
Josip Lasic
Die Vorfreude auf das Spiel gegen Laufen ist bei Vincenzo Di Federico deutlich spürbar. Übermorgen Sonntag treffen die Fischbach-Gösliker zum ersten Mal in der «Best of 3»-Serie der Play-offs auf die Baselbieter. Das zweite Spiel folgt auswärts am Donnerstag, 20.15 Uhr. «Ich hoffe, dass wir sie gleich nach zwei Spielen eliminieren können. In der Ligaphase haben wir das erste Duell mit 7:3 souverän gewonnen. Im Rückspiel haben wir aber mit 3:6 verloren. Irgendwie waren wir da nicht richtig bei der Sache. Das wollen wir wiedergutmachen.»
Der 34-Jährige hofft darauf, dass der HC Fischbach-Göslikon so weit wie möglich kommt in den Play-offs. «Ich hatte mit Fi-Gö genug Saisons, wo die Meisterschaft irgendwann im Januar zu Ende war. Jetzt geniesse ich es, dass wir mehr Spiele haben.» Der Wohler bestreitet schon seine 13. Saison mit den «Indianern». Aus dem aktuellen Kader hat nur Lars Simmen mehr Spiele im Fi-Gö-Trikot absolviert als Di Federico. «Mein Grossvater war schon im Verein. Mein Vater spielt aktuell für die Senioren und mein Bruder in der zweiten Mannschaft. Es war eine Familiensache, dass ich irgendwann bei Fi-Gö lande.»
Hin- und hergerissen bezüglich des Aufstiegs
13 Jahre bei Fi-Gö bedeutet auch 13 Jahre gegen mehr oder weniger die gleichen Gegner. In seiner ersten Saison im Team konnte Fischbach-Göslikon den Aufstieg aus der 4. in die 3. Liga feiern. Seither spielen die Freiämter ununterbrochen dort. Das wird sich auch in der kommenden Saison nicht ändern. Nachdem der Verband den Vorschlag der Fischbach-Gösliker abgelehnt hat, dass sie nur im Falle des Meistertitels der 3. Liga Zentralschweiz in die 2. Liga gehen würden, hat der Verein komplett auf einen Aufstieg verzichtet. «Als Spieler war ich deshalb schon hin- und hergerissen.»
Die Herausforderung, in der 2. Liga zu spielen, hätte ihn durchaus gereizt. «Es wäre sicher eine interessante Erfahrung gewesen. Aber es gab auch einige Punkte, die dagegengesprochen haben.» So waren sich einige Spieler des Teams nicht sicher, ob sie mit dem Niveau in der 2. Liga mithalten können. «Die wären dann in die 2. Mannschaft gegangen. Man hätte sie auch erst mal irgendwie ersetzen müssen. Ich weiss nicht, ob es das wert gewesen wäre, aufzusteigen, wenn dafür das Team auseinanderfällt. Wir harmonieren extrem gut miteinander. Es wäre schade gewesen.» Auch ist er sich unsicher, ob man weiterhin mit einem Training pro Woche konkurrenzfähig gewesen wäre. «Wir sind im Schnitt eines der älteren Teams bei uns in der Liga. Die meisten Spieler sind Familienväter. Auch ich bin letztes Jahr Vater geworden. Die Zeit für Hobbys wird immer knapper. Ein Training mehr wäre da den meisten nicht gerade entgegengekommen.»
Eintönig findet Di Federico Fi-Gös Meisterschaftsgruppe ohnehin nicht. Mit Wohlen hat man ein Freiämter Derby. Auch die Spiele gegen Reinach und die Argovia Stars haben zumindest kantonalen Derbycharakter. Und die Auswärtsspiele in Herrischried vor grosser Zuschauerzahl sind ebenfalls immer speziell. «Mir gefällt unsere Gruppe. Mit den Spielen im Berner Cup und der Qualifikation für den National Cup haben wir genug Abwechslung. Ebenfalls, wenn wir jetzt in den Play-offs eine Runde weiterkommen.» Dass mit Ausnahme der Argovia Stars und Laufen die restlichen Gegner Fi-Gö kaum fordern konnten, stört ihn nicht. «Das zieht sich durch alle Gruppen, dass zwei, drei Teams dominieren. Gegen die vermeintlich schwächeren Gegner muss man dennoch Vollgas geben. Laufen hat beispielsweise im Endspurt gegen Reinach und Wohlen verloren. Das hat sie den Gruppensieg gekostet.»
Captainamt abgegeben
Nachdem Di Federico jahrelang Captain bei Fi-Gö war, hat er das Amt auf diese Saison hin an Kevin Barz abgegeben. «Vor zwei Jahren haben wir den Titel in der 3. Liga geholt mit mir als Captain. Es ist für mich okay, dass wir gewechselt haben. Kevin ist einer, der eher das Gespräch mit den Schiedsrichtern sucht als ich, wenn es mal etwas zu kritisieren gibt. Und da er Erfahrung aus der 1. Liga mitbringt, dürfte sein Wort auch mehr Gewicht haben.»
Di Federico gefällt es trotz allem bei Fi-Gö. Obwohl er bereits 34 Jahre alt ist und seit 13 Jahren in der Mannschaft. «Ich hoffe, dass noch einige Jahre dazukommen.» Dabei stört es ihn auch nicht, dass er mittlerweile in Oberkirch bei Sursee wohnt und einen deutlich längeren Anfahrtsweg ins Training und an die Spiele hat. Eishockey macht ihm Spass. Insbesondere jetzt, wo die Play-offs anstehen. Wenn Fi-Gö die Runde gegen Laufen übersteht, treffen sie auf die Gewinner der anderen Gruppenfinals. Insbesondere Burgdorf II würde ihn als Gegner reizen. Als man die Berner vor zwei Jahren aus den Play-offs geworfen hat, wurde Fi-Gö Meister. Letztes Jahr konnte sich Burgdorf durchsetzen und den Titel holen. Dieses Jahr sind die Freiämter im Berner Cup an Burgdorf gescheitert. «Sie sind ein guter Gegner, und die Spiele gegen sie sind immer speziell. Generell freue ich mich aber auf jedes Team. Und jetzt gilt der Fokus erst mal dem EHC Laufen.»