Ja zum Referendum «Kultursaal»
19.09.2025 Leserbriefe, Region UnterfreiamtIm November 2023 wurden sämtliche Vereine vom Gemeinderat eingeladen, mitzuteilen, was sie an Räumlichkeiten/ Ausstattung im neu geplanten Gemeindehaus benötigen. Dazu hat der Gemeinderat ein «Pflichtenheft» erstellt. Am 15. Mai 2025 wurden alle Vereine vor vollendete ...
Im November 2023 wurden sämtliche Vereine vom Gemeinderat eingeladen, mitzuteilen, was sie an Räumlichkeiten/ Ausstattung im neu geplanten Gemeindehaus benötigen. Dazu hat der Gemeinderat ein «Pflichtenheft» erstellt. Am 15. Mai 2025 wurden alle Vereine vor vollendete Tatsachen gestellt, mit der Präsentation des Siegerprojektes fürs neue Gemeindehaus. In den 18 Monaten dazwischen gab es vonseiten des Gemeinderats keine Informationen an die Vereine. Es stellt sich hier die Frage, weshalb nicht schon früher ein erster Entwurf den Vereinen vorgelegt wurde? Ebenso fraglich ist, warum nur eine Person als Vereinsvertreter (vom Musikverein Niederwil) in die Kommission einbezogen wurde und nicht eine zweite Person anderer Niederwiler Vereine, welche ebenfalls Wünsche fürs neue Gemeindehaus abgegeben haben?
Das Referendumskomitee wurde oftmals gefragt: Warum habt ihr euer Anliegen nicht schon früher angemeldet? Wieso erst jetzt, wo das Siegerprojekt steht? Ganz einfach: Weil wir alle davon ausgegangen sind, dass der Kultursaal im Erdgeschoss geplant wird (wie im1. Projekt der Stoos Architekten AG); und dies auch gewünscht wurde. Zu den Kosten: hat sich jemals jemand der Referendumsgegner gefragt, wieso ein Projekt zu überarbeiten (das bereits erstellt wurde) sage und schreibe 150 000 Franken kostet? Wurde doch das 1. Projekt mit dem Saal im Erdgeschoss für 10 000 Franken überarbeitet, sodass der Kultursaal dann im Dachgeschoss platziert wurde. Zudem würde ich gerne wissen, ob die musikalischen Vereine Niederwil, welche im Dachgeschoss ein Instrumentenlager wünschen, ebenfalls einen finanziellen Beitrag zu ihrem Wunsch beisteuern. Denn genauso wie der Turnverein sich an Turnmaterial für die Turnhalle beteiligt, wurden dem Fussballverein Niederwil die Reinigungskosten der neuen Garderobe unterhalb des neu gebauten Kindergartens zugeteilt.
An der Gemeindeversammlung hat der Gemeinderat erwähnt, dass in Niederwil die Auslastung gewisser öffentlicher Räume durch die Vereine hoch bis sehr hoch ist. Ist es da nicht sinnvoll, für die Zukunft zu bauen? Ich als Mitglied des Gesamtvorstandes des STV Niederwil kenne die Thematik der oft belegten und überbelegten Turnhalle nur zu gut. Dass in den nächsten Jahren keine 3. Turnhalle gebaut wird, ist uns wohl allen klar! Wäre es doch von Vorteil, wenn der Kultursaal im EG unter anderem auch als «Turnhalle light» genutzt werden könnte, während im Dachgeschoss die musikalischen Vereine proben.
Falls der Kultursaal im Dachgeschoss gebaut wird, bleibt es anderen Vereinen an mehreren Abenden pro Woche verwehrt, diesen Raum nutzen zu können, da er durch die verschiedenen musikalischen Vereine regelmässig benutzt wird.
Was die Bibliothek betrifft, würde diese im DG sicherlich gut besucht bleiben. Denn sie verschwindet ja nicht, nur weil man sie nicht gleich «vor der Nase stehen hat». Dank dem geplanten Fahrstuhl kann jeder und jede die Räume ebenfalls hindernisfrei besuchen. Was bringt uns ein wunderschöner Kultursaal im Dachgeschoss, wenn er nicht sinnvoll, zweckmässig, besucher- und benutzerfreundlich ist?
Mit genügend Ja-Stimmen in der Urne bekommen wir die Möglichkeit, über zwei Projektvorschläge zum neuen Gemeindehaus abzustimmen. Es geht noch nicht um die definitive Gemeindehaus-Variante. Deshalb lege ich ein Ja in die Urne.
Helene Meier, Niederwil