Indianer im Husky-Pelz
05.01.2024 Eishockey, SportDerbyzeit auf dem Eis
Der HC Wohlen Freiamt und der HC Fischbach-Göslikon treffen morgen Samstag im Freiämter Eishockey-Derby aufeinander. Das erste Duell dieser Saison gewann Fi-Gö mit 8:0. --jl
Eishockey, 3. Liga: Raphael ...
Derbyzeit auf dem Eis
Der HC Wohlen Freiamt und der HC Fischbach-Göslikon treffen morgen Samstag im Freiämter Eishockey-Derby aufeinander. Das erste Duell dieser Saison gewann Fi-Gö mit 8:0. --jl
Eishockey, 3. Liga: Raphael Amstutz vor dem Derby Wohlen – Fi-Gö (Samstag, 17.30 Uhr, Eisbahn Wohlen)
Der HC Wohlen Freiamt ist im Derby gegen Fischbach-Göslikon der Underdog. Umso wichtiger wird bei den Wohlern die Rolle von Spielern wie dem Topskorer Raphael Amstutz. Das Pikante: Der Goalgetter der «Huskies» ist Fischbach-Gösliker.
Josip Lasic
333 Zuschauer besuchten das letzte Derby zwischen dem HC Wohlen Freiamt und dem HC Fischbach-Göslikon. Auch morgen Samstag werden zahlreiche Besucher beim Freiämter Eishockey-Derby erwartet. «Viele werden aus Fi-Gö sein. Leute, die ich kenne. Und ich weiss, dass sie alle gegen mich sein werden in diesem Spiel», sagt Wohlen-Stürmer Raphael Amstutz. «Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass mich das nicht motiviert.»
Der 25-Jährige ist ein Exot. Ein Fischbach-Gösliker, der für den Lokalrivalen spielt. «Als Patrick Siegwart noch Spielertrainer war, gab es immerhin zwei von uns. Jetzt bin ich der Einzige», erklärt der Sportler, der mittlerweile in Auw lebt, mit einem Lächeln.
Über Zug und Zürich zurück nach Wohlen
Aufgewachsen ist Amstutz aber in Fi-Gö. Er ist vier Jahre alt, als ihn sein Onkel auf die Wohler Eisbahn mitnimmt und die Eishockey-Karriere des jungen Mannes beginnt. Da der HC Fischbach-Göslikon über keine Nachwuchsabteilung verfügt, startet er bei Wohlen. Mit neun Jahren geht er zu den Junioren des EV Zug. Später in den Nachwuchs der ZSC/ GCK-Lions. «Zum Profi hat es nicht gereicht. Es ist ein hartes Business und ich hätte mehr dafür investieren müssen. Als ich meine Lehre begonnen habe, war das umso schwieriger», erklärt Amstutz, der in einem Architekturbüro in Muri arbeitet.
Nach seiner letzten Juniorensaison beschliesst er, die Aktivkarriere in einer tieferen Liga fortzusetzen. Zur Auswahl stehen die 2.-Liga-Mannschaft des EV Zug, der HC Wohlen Freiamt und der HC Fischbach-Göslikon. «Ich habe damals noch in Fi-Gö gewohnt, aber niemanden im Team gekannt. Bei Wohlen sind es doch noch ein paar Leute gewesen. Deshalb bin ich zurückgekehrt.»
Fi-Gö ist der Favorit
Inzwischen kennt er einige Spieler von Fi-Gö. Die «Indianer» sind Titelverteidiger in der 3. Liga, führen die Tabelle an und haben das erste Derby der Saison mit 8:0 gewonnen. Sie sind der Favorit. Wohlen, Tabellenfünfter, hat mehr Spiele verloren als gewonnen. Trotzdem hat Amstutz nie einen Gedanken daran verschwendet, zu Fischbach-Göslikon zu wechseln. «Warum sollte ich das tun? Mir gefällt es bei Wohlen. Wir haben ein cooles Team, auch wenn die Saison besser laufen könnte.»
An Amstutz liegt es jedenfalls nicht, dass die «Huskies» nicht richtig in Fahrt kommen. Mit zehn Toren und vier Assists ist er Topskorer bei den Wohlern. Die Mannschaft hatte aber nach acht Abgängen einen grösseren Umbruch zur neuen Saison. «Als ich nach Wohlen kam, war ich der Jüngste im Team. Jetzt bin ich in der oberen Hälfte der Alterstabelle», scherzt der Stürmer. «Spass beiseite. Uns fehlt etwas die Routine. Der Saisonstart in Herrischried war stark. Danach konnten wir nie mehr an diese Leistung anknüpfen. Wir müssen die einfachen Dinge wieder etwas besser machen. Defensiv stabiler stehen und die Chancen nutzen. Dann können wir auch Fi-Gö das Leben schwer machen.» Raphael Amstutz brennt jedenfalls darauf. Als Fischbach-Gösliker im Wohler Trikot gegen den Favoriten Fi-Gö aufzulaufen. «Solche Spiele sind es, die dem Sport seinen Reiz verleihen. Derbys sind immer speziell. Umso mehr, wenn man so viele Leute kennt, die den Gegner anfeuern.»
Mit erhobenem Haupt ausgeschieden
Eishockey, Cup: Fischbach-Göslikon – Wiki-Münsingen 2:4
Während der HC Wohlen Freiamt nach den Festtagen noch kein Spiel bestritten hat, durfte sich Fischbach-Göslikon im Cup für das Derby warmmachen. Zu Gast war das 1.-Liga-Team EHC Wiki-Münsingen.
Fi-Gö setzte sich das Ziel, möglichst lange die Null zu halten. Doch der Gegner machte von Beginn an Druck und zeigte seine offensive Klasse. Die Fischbach-Gösliker hielten jedoch dagegen und verteidigten mit viel Herzblut. Immer wieder scheiterten die Gäste an Yves Joller im Freiämter Tor. So blieb das erste Drittel tatsächlich torlos. Im zweiten Durchgang erhöhte Wiki-Münsingen das Tempo und ging in der 22. Minute durch Niko Zwahlen in Führung. Fi-Gö gab nicht auf und schlug nur 30 Sekunden später zurück. Marc Seiler entwischte der Münsinger Abwehr und traf zum 1:1.
Den Gästen wurde spätestens beim Jubel von 120 Fi-Gö-Fans klar, dass das Spiel im Freiamt kein Spaziergang werden würde. Doch sie bewiesen ihre Stärke und erzielten zwei schnelle Tore zum 1:3-Pausenstand aus Fi-Gö-Sicht.
Im Schlussabschnitt gab Wiki-Münsingen weiter Gas und baute den Vorsprung um ein weiteres Tor aus. Doch Fi-Gö gab sich nicht geschlagen und kämpfte weiter. Marc Seiler konnte erneut treffen.
Es blieb beim 2:4 aus Sicht der Heimmannschaft. Den Freiämtern gelang es nicht mehr, das Spiel zu drehen. Fi-Gö konnte aber in einer intensiven Partie trotz der Niederlage Kampfgeist und Engagement beweisen. Somit gehen sie erhobenen Hauptes in das Derby gegen Wohlen morgen Samstag. --vdf