Immer noch mehr
31.05.2024 MuriGV der Spitex Muri und Umgebung in der Pflegi
Präsident Christian Wyss konnte am Dienstagabend 37 stimmberechtigte Mitglieder begrüssen, darunter auch Vertreter der elf Gemeinden, in denen die Spitex Muri und Umgebung für die Pflege und Hilfe zu Hause ...
GV der Spitex Muri und Umgebung in der Pflegi
Präsident Christian Wyss konnte am Dienstagabend 37 stimmberechtigte Mitglieder begrüssen, darunter auch Vertreter der elf Gemeinden, in denen die Spitex Muri und Umgebung für die Pflege und Hilfe zu Hause zuständig ist.
Walter Minder
In seinem Jahresrückblick informierte Christian Wyss, dass sich der Vorstand intensiv mit der strategischen Entwicklung des Vereins befasst hat. «Wir wollen auch in Zukunft qualitativ hochstehende Dienstleistungen erbringen.» Dies in einem Umfeld, das von grossen Herausforderungen geprägt ist. Dabei verwies er einerseits auf die demografische Entwicklung und andererseits auf den akuten Fachkräftemangel im Gesundheitswesen. So wird davon ausgegangen, dass der Anteil der Altersgruppe 80+ zwischen 2015 und 2040 im Freiamt um rund 250 Prozent wachsen wird. «Wir haben darum geprüft, wo Synergiepotenzial durch die Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsinstitutionen besteht und die entsprechenden Weichen gestellt.»
Zudem erfolgten eine detaillierte externe Betriebsanalyse und eine interne Mitarbeiterumfrage. «Die vielen positiven Reaktionen bestätigen, dass bei uns eine sehr gute Unternehmenskultur herrscht.» Dies sei wichtig, um Fachpersonal zu halten und neue Mitarbeitende zu gewinnen.
Ein erfolgreiches Jahr
Geschäftsführer Salvatore Doki bestätigte den hohen Stellenwert der positiven Unternehmenskultur als Fundament für das erfolgreiche Vereinsjahr. Als Beispiel präsentierte er die Entwicklung der verrechneten Einsatzstunden in den letzten fünf Jahren. Waren es 2019 noch 14 470, weist die Statistik für das vergangene Jahr bereits deren 21 088 aus, was einer Zunahme um rund 45 Prozent entspricht. «Im gleichen Zeitraum haben unsere Vollzeitstellen lediglich um 3,2 Prozent zugenommen, wir haben also die Effizienz bei gleich bleibender Betreuungsqualität deutlich steigern können.» Das hat dazu geführt, dass die Gemeindebeiträge leicht gesunken sind und der eigenerwirtschaftete Ertrag inklusive Spenden von 1,269 auf 1,615 Millionen Franken gestiegen ist.
Vorstandsmitglied Christoph Käppeli präsentierte die Jahresrechnung, die bei einem Ertrag von 2,694 Millionen Franken (Budget 2,566) und einem Betriebsaufwand von 2,686 Millionen (2,558) wiederum eine kleine Zuweisung an den Vereinsfonds ermöglicht. «Wir sind kein gewinnorientierter Verein, sondern streben in Kooperation mit den Gemeinden eine ausgeglichene Rechnung an.» Die Bilanz weist ein Vereinsvermögen von 126 000 sowie zweckgebundene Fonds mit 149 000 Franken aus. «Wir stehen finanziell gut da und müssen erfreulicherweise nicht beim Personal sparen.» Nach der diskussionslosen Genehmigung der Jahresrechnung präsentierte Käppeli kurz das Budget, das wiederum mit einem höheren Betriebsertrag rechnet.
Vorstand in globo bestätigt
Für die Gesamterneuerungswahl des Vorstandes stellten sich alle bisherigen Mitglieder zur Verfügung, sodass auch dieses Geschäft schnell und einstimmig erledigt war. Weiterhin im Amt bleiben Christian Wyss, Daniel Räber, Erwin Gerber, Cornelia Schüpbach, Christoph Käppeli, Martin Jirovec und René Küng. Ebenfalls diskussionslos erfolgten die Bestätigung der BDO AG Aarau als Revisionsstelle, die Genehmigung des unveränderten Mitgliederbeitrages von 40 Franken sowie die kleine Statutenanpassung, dank der Mitglieder künftig auch Anträge zu Geschäften stellen können, die nicht traktandiert sind.
Zwei informative Fachreferate
Astrid Stecher arbeitet bei der Spitex Muri und Umgebung als Wundexpertin. Ausführlich zeigte sie auf, wie die tägliche Arbeit in der Wundpflege aussieht und warum diese Aufgabe überhaupt bei der Spitex landet. «Wir kümmern uns um viele Wunden, die manchmal mehrmals am Tag gepflegt werden müssen.» Sei dies nach einem Spitalaufenthalt, beispielsweise als Folge eines Unfalls, seien dies altersbedingte chronische Wunden oder sei dies auf Zuweisung durch den Hausarzt zum Beispiel nach Verbrennungen. «Wir organisieren zudem das notwendige Pflegematerial und erstellen von jedem Pflegefall eine Wunddokumentation». Selbstverständlich sei eine permanente Weiterbildung Voraussetzung, um die neuesten medizinischen Erkenntnisse in der täglichen Arbeit umsetzen zu können.
Abschliessend zeigte Martin Jirovec, seit 24 Jahren in der hausärztlichen Betreuung im Freiamt engagiert, anhand von drei Patienten auf, welche Aufgaben ein Hausarzt je nach Fall zu erfüllen hat. «Oft führt dies am Schluss zu einer intensiven Zusammenarbeit mit der Spitex.» So werde ein Patient, der nach einem Rollerunfall in einer Reha-Klinik behandelt worden ist, heute durch eine Spitex-Organisation in seinem privaten Umfeld betreut. «Es kann aber auch sein, dass ich dafür besorgt sein muss, dass ein Patient palliative Betreuung zu Hause bekommt.» Er habe täglich mit Menschen zu tun die Hilfe benötigen. «Hausärzte und die Spitex erbringen für sie wertvolle Dienstleistungen, denn wir sind für sie da.»