Marcel Leutert beendet seine zweite Phase als Cheftrainer mit der Bronzemedaille
Seine zweite Amtszeit war intensiver. Und auch sein letzter Auftritt war nochmals brutal emotional. Marcel Leutert ist nicht mehr Trainer der RS Freiamt.
Von 2006 bis 2012 hat ...
Marcel Leutert beendet seine zweite Phase als Cheftrainer mit der Bronzemedaille
Seine zweite Amtszeit war intensiver. Und auch sein letzter Auftritt war nochmals brutal emotional. Marcel Leutert ist nicht mehr Trainer der RS Freiamt.
Von 2006 bis 2012 hat Marcel Leutert mit der Ringerstaffel Freiamt zwei Titel eingefahren, drei Silber- und zwei Bronzemedaillen gewonnen. 2019 übernahm er von Adi Bucher erneut die erste Mannschaft. Seine zweite Phase war auch von den besonderen Umständen geprägt, die alles viel komplizierter und aufwendiger machten und in der Freiamt drei Mal im Final gegen den ewigen Kontrahenten aus Willisau unterlag. «Wir sind drei Mal knapp am Titel vorbeigeschrammt», meint denn auch Marcel Leutert leicht nachdenklich und rückt sich seine obligate Dächlikappe zurecht. Trotzdem meint er lächelnd: «Es war eine schöne Zeit.»
«Das kann man kaum vergleichen»
Leutert ist ein gestandener Mann, kräftig wie eine Eiche und mit Händen wie Bratpfannen, die überall zupacken können. Sei es auf der Matte, im Training oder auf seinem geliebten Bagger. Trotzdem hatte er bei der Verabschiedung vielleicht etwas wässrige Augen, als seine Jungs und Mitstreiter alle ein besonderes T-Shirt zu seiner Verabschiedung auspackten und ihn hochleben liessen. Zuerst verbal und dann wörtlich, als die starken Ringer ihn so hoch warfen, dass er fast bis zur aufgehängten Lampe flog. «Doch es kam schon etwas Wehmut auf. Schon heute Morgen, als ich aufgestanden bin», gibt er denn auch offen zu. Hart, aber trotzdem unendlich herzlich, so lässt sich Marci Leutert wohl am besten beschreiben. Seine zweite Amtszeit empfand er als intensiver als beim ersten Mal. «Damals habe ich die Jungs übernommen, die meine Kollegen waren. Das kann man kaum vergleichen», bilanziert er. Heute kommen die jungen Athleten mit deutlich mehr Ansprüchen. Froh war er auch immer um die vielen Helfer, auf die er sich immer verlassen konnte. Besonders Reto Gisler war ihm eine grosse Hilfe. So hat er denn auch mehrheitlich seine Zwillingssöhne trainiert. Als Leutert zum ersten Mal Cheftrainer wurde, sind Nils und Nino gerade mal in die Schule gekommen, heute stehen sie als fast schon routinierte und gestandene Kämpfer selber auf der Matte. Eine Doppelrolle, die nicht immer ganz einfach war. Deshalb war Leutert sehr froh um die Unterstützung von Gisler, Andrey Maltsew und all den anderen Trainern.
Nachfolger noch offen
Wer die RS Freiamt in der neuen Saison beim nächsten Angriff auf die Bastion Willisau anführen wird, ist noch nicht klar. Klar hingegen ist, dass es ein Mann aus den eigenen Reihen sein soll. «Wir möchten jemand intern aus dem Verein. Eine Identifikationsfigur, welche die Ringer am besten kennt», erklärt Präsident Nicola Küng. Davon hat Freiamt zum Glück gleich einige zu bieten. Das einzige Problem könnte sein, dass die meisten davon noch aktiv auf der Matte sind und viel zu jung für den Rücktritt. Man darf gespannt sein, wie die Ringerstaffel Freiamt diesen organisatorischen Spagat meistern wird. --awa