Grosses Wohlwollen spürbar
20.06.2023 Widen, MutschellenGeneralversammlung des Gönnervereins Haus Morgenstern
Ganz im Zeichen des 60-Jahr-Jubiläums der Stiftung Haus Morgenstern stehen die Beiträge des Gönnervereins in diesem Jahr. Diskutiert an der Generalversammlung wurde über die Mitgliedschaft und ...
Generalversammlung des Gönnervereins Haus Morgenstern
Ganz im Zeichen des 60-Jahr-Jubiläums der Stiftung Haus Morgenstern stehen die Beiträge des Gönnervereins in diesem Jahr. Diskutiert an der Generalversammlung wurde über die Mitgliedschaft und über die Budgetierung.
Erika Obrist
Im Haus Morgenstern auf dem Hasenberg werden 62 Erwachsene mit geistiger und mehrfacher Beeinträchtigung betreut und gefördert. Seit der Gründung vor zwölf Jahren unterstützt der Gönnerverein die Stiftung mit Beiträgen, die fast ausschliesslich den Bewohnerinnen und Bewohnern zugutekommen. In den ersten zehn Jahren beliefen sich diese Beiträge auf 1,87 Millionen Franken. So beteiligte sich der Verein auch mit grossen Beträgen an der Finanzierung des Neubaus Oase und der Cafeteria.
Budgetierung gab zu reden
Bei der Gründung zählte der Verein 34 Mitglieder, heute sind es über 220. Es könnten aber noch mehr sein, wenn alle Eltern oder Geschwister der Bewohnerinnen und Bewohner Mitglied sein müssten. An der Versammlung wurde denn auch der Antrag gestellt, keine Beiträge an die Lagerkosten derjenigen Betreuten zu zahlen, deren Eltern oder Geschwister nicht Mitglied im Verein sind. Dies mit dem Ziel, diese zur Mitgliedschaft zu motivieren. Stiftungsratspräsident Thomas Hoffmann wandte sich entschieden gegen dieses Vorhaben. «Die Mitglieder sind grösstenteils Gönner, weil sie einen guten Zweck unterstützen. Daher muss die Mitgliedschaft freiwillig bleiben.» Daraufhin wurde der Antrag zurückgezogen.
Zu reden gab auch die Budgetierung. Dies unter dem Aspekt, dass ein Teil des Geldes, über das an der Generalversammlung befunden wird, bereits ausgegeben ist. Im laufenden Jahr beispielsweise der Betrag für die Jubiläumsreise 60Jahre Stiftung Haus Morgenstern auf dem Zugersee, die Kosten für den Zirkus Wunderplunder mit Catering bei der Jubiläumsvorstellung und die Gage fürs Andrew-Bond-Konzert. Ob das Budget der Generalversammlung überhaupt unterbreitet werden müsse, wurde gefragt. Laut Statuten muss die Versammlung darüber befinden. Zudem beteilige sich der Verein hin und wieder mit sehr viel Geld an Investitionen wie beispielsweise für den Umbau der Cafeteria. «Über so hohe Summen möchte der Vorstand nicht allein befinden, dafür braucht es die Zustimmung der Mitglieder», sagte Präsident Peter Siegenthaler. Damit die Mitglieder jedoch eine Vorstellung erhalten über künftige Ausgaben, sollen sie mit dem Protokoll vor der Generalversammlung künftig auch ein provisorisches Budget fürs nächste Jahr erhalten.
Öffnung zahlt sich aus
Hauptaufgabe des Vereins ist – zusammen mit der Stiftung – das Sammeln von Spendengeldern. Fast 370 000 Franken kamen im letzten Jahr zusammen aus Spenden, Legaten, Schenkungen und Erbschaften. «Wir spüren ein grosses Wohlwollen», sagte Gesamtleiter Hansruedi Luginbühl. Das sei sicherlich auf die Öffnung zurückzuführen, welche die Stiftung vor Jahrzehnten vollzogen habe. So sind Spielplatz und Cafeteria tagsüber frei zugänglich und die Anlässe für die Bevölkerung wie Eiermalen, Spielparcours und Adventsbasar seien stets sehr gut besucht. Luginbühl führte ein weiteres Beispiel an: Coop Nordwestschweiz konnte einen Workshop in den Räumen der Stiftung durchführen; im Nachgang wurde am «Tag der guten Tat» in mehreren Filialen des Grossverteilers Geld gesammelt für die Stiftung. «Es kam ein ansehnlicher Betrag zusammen.» Dank den vielen kleinen und grossen Spenden resultierte im letzten Vereinsjahr ein Gewinn von 127 331 Franken. Für das laufende Jahr erhofft sich der Verein ein Plus von 80 800 Franken. Rechnung 2022, Budget 2023 sowie der Jahresbericht wurden einstimmig genehmigt. Die Mitgliederbeiträge bleiben unverändert.
Wie Stiftungsratspräsident Thomas Hoffmann informierte, ist die Liegenschaftsstrategie abgeschlossen. «Der Zustand der Gebäude ist gut», freute er sich. Nachholbedarf gibt es bei den Satelliten. Hier werden die Bäder ersetzt und Lifte eingebaut. «Der Kanton hat die Kosten dafür bewilligt.»
Derzeit diskutiert der Stiftungsrat die Risikostrategie. Beispielsweise, was zu tun ist, falls die Energie knapp werden sollte. Helfen würden da Photovoltaikanlagen auf den Flachdächern der Gebäude. «Der Kanton wollte sich beim Bau der Oase nicht an einer solchen Anlage beteiligen», zeigte Hoffmann auf. «Heute würde er es tun.» Worauf aus der Versammlungsmitte sogleich die Anregung kam, der Verein könnte sich doch an einer Photovoltaikanlage finanziell beteiligen. «Wir werden das prüfen, sofern die Stiftung einen solchen Antrag an uns stellt», stellte Vereinspräsident Peter Siegenthaler in Aussicht.