Motocross Muri: Toller Motorsport unter besten Bedingungen – der Event begeistert weit übers Freiamt hinaus
Längst ist das Motocross Muri eine feste Grösse im Rennkalender. Die fast 11 000 Fans bestätigten dies erneut. Ob Fahrer, Fans oder ...
Motocross Muri: Toller Motorsport unter besten Bedingungen – der Event begeistert weit übers Freiamt hinaus
Längst ist das Motocross Muri eine feste Grösse im Rennkalender. Die fast 11 000 Fans bestätigten dies erneut. Ob Fahrer, Fans oder Familien – Muri lockt sie alle an. Und einmal mehr zeigte sich: Mehr Motocross auf dem Aettenberg geht kaum.
Simon Huwiler
Von der Autogrammstunde direkt auf den Töff. Und los geht’s über den abwechslungsreichen Parcours. Rund eine halbe Stunde später trifft Dominique Aegerter wieder im Fahrerlager ein. Normalerweise schnell auf Asphalt unterwegs, trainiert er in Muri auf etwas anderem Untergrund. Für den mehrfachen Supersport-Weltmeister eine spezielle Herausforderung. «Das ist mal was anderes. Viele Sprünge, Steine und Dreck», so Aegerter. Gewöhnlich zählt für ihn jeder Zentimeter Rennstrecke auf der Suche nach der Ideallinie und ein paar Hundertstel mehr Speed. Nicht so auf einer Motocross-Strecke: «In jeder Runde ändert sich die Strecke und du musst eine andere Linie fahren.» Spass hat er dennoch sichtlich: «Das ist ein super Training für mich. Und hier in Muri mit diesem Publikum ist das was Besonderes.»
Das Publikum macht aus dem Motocross Muri, was es ist: die vielleicht grösste Tagesveranstaltung im Freiamt. Ein Fest für alle. Auf dem Rundgang durchs Gelände trifft man auf einen, der dieses Fest bestens kennt, der Murianer Paul Stöckli: «Motocross reizt mich, seit ich ein Bub war. Das gehört einfach zu Muri dazu.» Marlo Rigert, aus Sins, «will einfach mal schauen, was da heute so abgeht. Letztes Jahr hat Eindruck hinterlassen.» Ein paar hundert Meter weiter ist Manuela, die Freundin von Seitenwagen-Pilot Dominik Bühler: «Ich finde das mega spannend, sehr spektakulär. Gute Abstimmung und gutes Zusammenspiel sind hier wichtig.»
«Solche Events sind nicht selbstverständlich»
Viele der Zuschauerinnen und Zuschauer sind früher selbst Cross gefahren und frönen nostalgischen Zeiten nach. So auch Gary Strohmeier, dessen Sohn mittlerweile erfolgreich in des Vaters Fussstapfen tritt: «In der Schweiz muss man das geniessen, solche Events sind nicht mehr selbstverständlich», sagt er. Neben all den vielen Fans, die aus der ganzen Schweiz anreisen, trifft man mitten im Getümmel auf eine altbekannte Grösse – Dani Müller.
Müller will es nochmals wissen
Diesmal hilft der Lokalmatador neben der Strecke aus. Nächstes Jahr will er wieder auf der Strecke aktiv sein. Ein besonderes Jahr für ihn, mit einem ebenso besonderen Ziel: «Nächstes Jahr werde ich 60 Jahre alt, da will ich hier nochmals im Yamaha-Cup fahren», sagt Altmeister Müller, der nicht genug vom Motorsport kriegt.
Die bekannteste Persönlichkeit neben der Strecke war Michelle Gisin. Locker und nahbar zeigte sich die Olympiasiegerin in der Kombination in Muri. Zur Erinnerung: Letztes Jahr war sie als Begleiterin von Luca De Aliprandini (Ski- und Motocrossfahrer) erstmals in Muri. Diesmal beehrte sie die Autogrammstunde. Und zeigte Ausdauer. Die Schlange war riesig. 90 Minuten zauberte Gisin so manchem kleinen und grossen Fan ein Lächeln ins Gesicht. Skifahren und Motocross, man könnte meinen, da prallen zwei Welten aufeinander. Nicht unbedingt. «Es hat ähnliche Fans, eine tolle Stimmung, es ist sehr familiär und alle sind gut drauf. Deshalb fühlen wir uns superwohl hier und waren gerne wieder mit dabei», so Gisin.