Freundschaften und Titelträume
07.03.2025 Eishockey, SportEishockey, 3. Liga, Play-off-Final: Fischbach-Göslikons Christoph Frei vor den Finalspielen
Auf gehts in den Final. Christoph Frei kam vor drei Jahren zum HC Fischbach-Göslikon. Für ihn war es eine Art Nach-Hause-Kommen. Jetzt hat er die Chance, mit den ...
Eishockey, 3. Liga, Play-off-Final: Fischbach-Göslikons Christoph Frei vor den Finalspielen
Auf gehts in den Final. Christoph Frei kam vor drei Jahren zum HC Fischbach-Göslikon. Für ihn war es eine Art Nach-Hause-Kommen. Jetzt hat er die Chance, mit den «Indianern» zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren den Titel in der 3. Liga Zentralschweiz zu holen.
Josip Lasic
Der Ehrgeiz ist nach wie vor da bei Christoph Frei. Der 34-Jährige will den Titel mit dem HC Fischbach-Göslikon. «Das muss das Ziel sein, wenn wir schon im Final stehen. Allerdings, muss ich sagen, verändern sich die Prioritäten durchaus, je älter man wird», sagt der Elektroinstallateur, der in Künten wohnt. «Vor drei Jahren wäre ich bei der Frage, ob wir in die 2. Liga aufsteigen wollen, sofort dafür gewesen. Jetzt war ich hin- und hergerissen, wie das ganze Team. Es wäre für mich okay gewesen, in die 2. Liga zu gehen, genauso, wie es für mich okay ist, dass wir jetzt in der 3. Liga bleiben.»
Vor drei Jahren ist Frei noch frisch von den Argovia Stars aus der 1. Liga zu Fi-Gö gekommen. Zwölf Jahre hatte er zuvor in der Kantonshauptstadt gespielt. «Das höchste der Gefühle war, mal die erste Play-off-Runde zu erreichen. Danach war die Saison vorbei. Dreimal in der Woche ins Training vor einem Spiel war mir da bei allem Ehrgeiz irgendwann zu viel.» Er wusste damals, dass Michel Simmen, der aktuelle Spielertrainer von Fi-Gö, irgendwann zu «seinem» Verein gehen will. «Mit ihm und Marc Gisin spiele ich schon seit Ewigkeiten zusammen. Da war es für mich klar, dass ich mit ihnen zusammen zu Fi-Gö gehe.»
Eishockey-Reise beginnt in Wohlen
Obwohl er zuvor nie für die Fischbach-Gösliker gespielt hatte, war es eine Art Nach-Hause-Kommen für Frei. Aufgewachsen ist er in Stetten. In der ersten Klasse durfte er im Rahmen einer Projektwoche auf der Wohler Eisbahn ausprobieren, Schlittschuh zu fahren. «Damals hat mich ein Juniorentrainer des HC Wohlen Freiamt gesehen und war der Meinung, dass ich gut Schlittschuh laufe. Er hat mich gefragt, ob ich nicht mal in ein Training kommen möchte.» So beginnt seine Eishockey-Reise in Wohlen und führt ihn dann über Aarau und Olten bis in den Nachwuchs des EHC Basel. «Ich habe schon ein bisschen mit der Nationalliga B geliebäugelt. Allerdings war ich nie derjenige, der alles auf die Karte Sport gesetzt hätte. Irgendwann hat sich abgezeichnet, dass es mit der Profikarriere nichts wird, und ich ging zu Aarau.»
Prioritäten verschieben sich
Bei all seinen Stationen hat er allerdings Mitspieler kennengelernt, mit denen er jetzt bei Fi-Gö wieder zusammen auf dem Eis steht. Vincenzo di Federico, Fabian Zimmermann, Michel Simmen, Marc Gisin, Kevin Barz, Boris Neher, mit allen hat er bei einem oder mehreren seiner bisherigen Vereine zusammengespielt. Und auch Gegenspieler, wie beispielsweise Wohlens Pascal Gnepf, waren schon seine Mitspieler. «Es ist wie ein grosses Wiedersehen, ein Revival hier beim HC Fischbach-Göslikon. Und da es näher bei Stetten ist, sehe ich auch viele Bekannte aus meiner Jugend. Meine Eltern und mein Bruder kommen beispielsweise häufiger an meine Spiele als noch zu Aarau-Zeiten.»
Der Mannschafts- und der Vereinsgeist begeistern ihn. «Selbst wenn ich jemanden nicht gekannt habe, bei all den Vereinsanlässen lernt man die Menschen schnell kennen. Bei Fi-Gö ist man wie in einer grossen Familie.»
Deshalb möchte Frei auch noch eine Zeit lang weiterspielen, obwohl er zu Hause mittlerweile auch eine kleine Familie hat. Er und seine Frau Vera sind im Dezember Eltern eines kleinen Sohnes geworden. «Wie gesagt, die Prioritäten verschieben sich ein wenig», so Frei. «Solange es mir Spass macht und ich fit bin, möchte ich trotzdem weiterspielen. Es geht ja nicht nur um den Sport, sondern auch um das Gesellige im Verein.»
Langweilig wird ihm auch in der 3. Liga nicht. Fi-Gö hatte diese Saison mit der Qualifikation für den National Cup, dem Interkantonalen Cup KBEHV und der Meisterschaft sehr viele Spiele. «Da wir in den Play-offs immer weit kommen, haben wir fast mehr Einsätze, als es in der 2. Liga der Fall wäre.» Und jetzt will er im Play-off-Final in der «Best of 3»-Serie morgen Samstag den ersten Schritt in Richtung Titel machen.
Sieg – und erster Final am Samstag
Der HC Fischbach-Göslikon hat es geschafft: Zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte steht das Team im Play-off-Final. Die Freiämter setzten sich in einem spannenden Auswärtsspiel vor 235 Zuschauern gegen den SC Freimettigen mit 2:6 (1:1, 1:2, 0:3) durch und sicherten sich damit den Einzug in die Endrunde.
Am Mittwochabend im Sportzentrum Sagibach in Wichtrach (Kanton Bern) feierten die mitgereisten Fi-Gö-Fans diesen Sieg frenetisch. Doch der Weg dorthin war alles andere als einfach. Im ersten Drittel dominierte das Heimteam aus Freimettigen das Geschehen und ging nach neun Minuten in Führung. Drei Minuten vor der Pause gelang Michel Simmen der Ausgleich (1:1). In der Kabine war allen klar, dass es eine Leistungssteigerung braucht. Und die folgte. Kaum angepfiffen, sorgte Michael Simmen für die Führung (1:2). In der 36. Minute traf Pascal Wittwer zum 1:3. Freimettigen reagierte und verkürzte nach einem Konter auf 2:3. Im letzten Drittel fand Fi-Gö endgültig zu seinem Spiel. Dies spiegelte sich in drei weiteren Toren wider: Christoph Frei, Boris Neher und schliesslich Pascal Wittwer im Powerplay sorgten für den 2:6-Endstand.
Heimspiel am Mittwoch
Mit diesem Sieg zieht der HC Fischbach-Göslikon in den Play-off-Final gegen den EHC Münchenbuchsee-Moosseedorf ein. Die Best-of-three-Serie beginnt am Samstag (17.30 Uhr, Sportzentrum Münchenbuchsee). Gewinnt Fi-Gö dort, kann man am Mittwoch (12. März, 20.15 Uhr) mit einem Heimsieg im Schüwo-Park Wohlen den Titel feiern. Eine allfällige dritte Partie wäre am Sonntag, 16. März, 20.15 Uhr, ebenfalls in Wohlen. --vdf