Für den Frühling «herausgeputzt»
04.04.2025 ThemaDie Sonderseiten Thema widmen sich mit drei Teilbereichen der Tradition des alljährlichen Frühlingsputzes. Im Fokus stehen eine Aufräumexpertin, die richtige Reinigung von Heimtextilien und die Brockenstube «Roselis Lädeli» in Anglikon. --sab
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Die Sonderseiten Thema widmen sich mit drei Teilbereichen der Tradition des alljährlichen Frühlingsputzes. Im Fokus stehen eine Aufräumexpertin, die richtige Reinigung von Heimtextilien und die Brockenstube «Roselis Lädeli» in Anglikon. --sab
Platz für mehr Charme
«Herausgeputzt»: Die Brocki «Roselis Lädeli» in Anglikon spürt den Frühling
Im Frühling wird ausgemistet – ob im Haus oder in der Garage. Jetzt ist Zeit, Ordnung zu schaffen. Was nicht mehr gebraucht wird, landet bei der Entsorgungsstelle. Oder im besten Fall in einem Brockenhaus. Wie beispielsweise bei Teo und Fatos Keles.
Sabrina Salm
Eine Glacemaschine da, ein altes Buffet mit dem gewissen Etwas hier. Schallplatten, Geschirr, Tupperware oder Spielsachen gehören ebenfalls ins Sortiment. In «Roselis Lädeli» findet man auf zwei Ebenen Gemischtes, Antikes, Rares, Gewöhnliches, Alltägliches bis hin zu Schnickschnack. «Von Gebraucht- bis Neuware eben», sagen die Inhaber Teo und Fatos Keles mit einem Lächeln. Stöbern kann man in ihrer Brockenstube allemal und braucht man eine Pause, kein Problem. Denn mittendrin lädt die Kaffeeecke zum Verweilen ein. Die Keles wollen auch ein Treffpunkt sein. Und das sind sie auch in den viereinhalb Monaten, seit sie ihre Brocki-Boutique eröffnet haben, geworden.
Kleinerer Laden, angepasstes Konzept
Die beiden 40-Jährigen sind in Wohlen keine Unbekannten. Über zwölf Jahre hat Teo Keles mit Unterstützung seiner Frau die Brocki «Kian» im Schopf beim Bahnhof Wohlen geführt. Nachdem das Gebäude verkauft wurde, brauchten sie eine neue Bleibe. Gefunden haben sie diese an der Dottikerstrasse 7 in Anglikon. «Vorher hatten wir eine Ladenfläche von 1000 Quadratmetern. Jetzt sind es noch 200», so Teo Keles. Aber das sei auch gut so, versichert er. Denn so konnten sie den Umzug gleich für einen Neuanfang mit neuem Konzept und neuem Namen nutzen. Nicht nur wegen den engeren Platzverhältnissen haben sie ihr Sortiment reduziert. «Wir setzen nun auf mehr Heimatkultur», sagt Fatos Keles und erklärt: «Vieles, was man bei uns entdeckt, stammt auch aus Zeiten früherer Generationen.» So fänden ältere Menschen oft Dinge, welche sie noch aus ihrer Kindheit kennen und mit vielen Erinnerungen behaftet sind. «Das macht den Charme aus.»
Zweites Leben für Gebrauchtes
Was in «Roselis Lädeli» ebenfalls nicht selten zu finden ist, sind Möbel die von Teo Keles repariert oder restauriert wurden. Als gelernter Schreiner haucht er beschädigten Gegenständen neues Leben ein oder braucht je nachdem nur gewisse Teile davon, um so ganz eigene «neue» Möbel zu entwerfen. «Sachen wegwerfen reut mich», gibt Keles zu.
Nicht nur da merkt man, dass Nachhaltigkeit für die Keles eine grosse Bedeutung hat. So viel wie möglich wieder gebrauchen ist für ihn deshalb wichtig. Und wenn etwas entsorgt werden muss, dann sachgerecht. «Auch bei unserem zweiten Standbein, den Hausräumungen, legen wir grossen Wert auf Sortierung und ordentliches Recycling.» Für Fatos Keles ist es wichtig zu erwähnen, dass sie die Sachen in der Schweiz entsorgen. «Viele der Konkurrenten, die die Preise extrem tief drücken, entsorgen im Ausland. Und das ist nicht richtig.»
Glücklich am neuen Standort
Ein Teil des Sortiments von «Roselis Lädeli» stammt aus Räumungen, den anderen Teil bringen die Leute bei ihnen vorbei. Je nach Jahreszeit mehr oder weniger. «Im Frühling räumen viele Leute ihr Zuhause auf und entsorgen, was sie nicht mehr benötigen. In dieser Zeit, und auf die Umzugstermine, erhalten wir besonders viel Ware», erzählen die Eltern zweier schulpflichtiger Jungs. Es werde nicht alles angenommen. «Nur Sachen, die brauchbar sind und Qualität haben. Denn schliesslich sind wir eine Brockenstube und kein Sammelhof.» Wer unsicher ist, ob seine Ware noch was taugt, kann bei den Brocki-Betreibern jedoch jederzeit nachfragen. Mit der jahrelanger Erfahrung haben sie ein Auge dafür entwickelt und geben gerne Auskunft.
Mit dem Standortwechsel und Konzeptanpassungen sind die Keles sehr zufrieden und sie fühlen sich wohl am neuen Ort. «Roselis Lädeli» sei angekommen und angenommen. «Wir haben einen treuen Kundenstamm», freut sich das Ehepaar und verrät den Hintergrund des Geschäftsnamen: «Teo nennt mich immer seine Rose. So entstand im Freundes- und Kundenkreis mein Spitzname Roseli.»