Fi-Gö muss, Wohlen will
31.12.2024 EishockeyEishockey, 3. Liga: HC Wohlen Freiamt – HC Fischbach-Göslikon (Samstag, 4. Januar, 17.30 Uhr, Eisbahn Wohlen)
Das neue Jahr startet mit dem Freiämter Derby im Eishockey. Für Fi-Gö beginnt damit eine intensive Woche. Für die Wohler bietet ...
Eishockey, 3. Liga: HC Wohlen Freiamt – HC Fischbach-Göslikon (Samstag, 4. Januar, 17.30 Uhr, Eisbahn Wohlen)
Das neue Jahr startet mit dem Freiämter Derby im Eishockey. Für Fi-Gö beginnt damit eine intensive Woche. Für die Wohler bietet sich die Chance, die zweite Saisonhälfte erfolgreicher zu gestalten.
Josip Lasic
In der Freiämter Drittligagruppe dominieren drei Teams: Laufen, die Argovia Stars und der HC Fischbach-Göslikon. Diese Mannschaften haben sich bisher nur gegenseitig Punkte genommen. Die restlichen Teams waren gegen das Trio chancenlos. Fi-Gö hat aktuell die schwierigste Ausgangslage. Sie haben gegen Laufen ein Spiel gewonnen und eines verloren und gegen die Argovia Stars einmal verloren. Die «Indianer» wollen die ersten beiden Ränge und damit die Play-off-Teilnahme noch erreichen. Dafür brauchen sie am Sonntag, 12. Januar, beim Heimspiel gegen die Argovia Stars einen Sieg. Das wird keine leichte Aufgabe, da das Spiel am Ende einer harten Woche stattfindet.
Am Samstag, 4. Januar, 17.30 Uhr, geht es mit dem Derby gegen Wohlen los. Am Dienstag, 7. Januar, spielt Fi-Gö dann im KBEHV-Cup. Es geht auswärts gegen den amtierenden Meister der 3. Liga Zentralschweiz, Burgdorf II. Einen Tag später, am Mittwoch, gastiert Zweitligist Freimettigen im National Cup um 20.15 Uhr im Freiamt. Am Sonntag steht das Spitzenspiel gegen die Argovia Stars auf dem Programm. «Wir werden mit unseren Kräften haushalten müssen», sagt Fi-Gö-Spielertrainer Michel Simmen. «Im schlimmsten Fall müssen wir gegen Freimettigen Spieler schonen. Die anderen Spiele sind wichtiger.» Obwohl Burgdorf und die Argovia Stars die grösseren Brocken sind, nehmen die Fischbach-Gösliker auch Lokalrivale Wohlen ernst. Um im Dreikampf mit den Argovia Stars und Laufen zu bestehen, darf sich Fi-Gö keinen Ausrutscher mehr erlauben.
«Dementsprechend seriös bereiten wir uns vor. Wir haben ein zusätzliches Training organisiert, um nicht direkt aus der Feiertagspause ins Derby zu gehen», so Simmen. Das erste Duell war eine klare Angelegenheit. Fi-Gö ging mit einem 11:3-Sieg vom Eis. Wohlen hat erst zwei Spiele gewonnen und liegt nur auf Rang 7. «Aber es ist ein Derby, da sind sie sicher zusätzlich motiviert. Im ersten Spiel lief es auch sehr gut für uns. Nach dem ersten Drittel stand es bereits 6:0. Ich kann nicht einschätzen, wie Wohlen auftreten wird, wenn das Spiel nicht so schnell entschieden ist.» Erschwerend kommt hinzu, dass mindestens zwei Spieler verletzt ausfallen: Für Fabian Zimmermann mit Kreuzbandriss und Marc Gisin mit wiederholtem Handgelenksbruch ist die Saison vorbei. Pascal Wittwer konnte bisher wegen Hüftproblemen kein einziges Spiel bestreiten. Er hofft zwar auf eine Rückkehr, aber zum Derby ist sie noch unwahrscheinlich. Einzig bei Michael Studer, der zuletzt ebenfalls verletzt fehlte, besteht Hoffnung auf ein Comeback. «Wir haben aber genug Qualität und Tiefe im Kader, um gewinnen zu können.» Ein Sieg wäre wichtig, um mit einem Erfolgserlebnis in die harte Woche zu starten. Auf dem Papier ist Wohlen zwar der leichteste Gegner für die Fischbach-Gösliker, aber das Derbyfeeling bringt trotzdem Feuer ins Spiel. «Die Mannschaft ist sowieso heiss, weil es nach der Pause wieder losgeht. Dass es ein Derby ist, steigert die Vorfreude. Es wird eine harte Woche, aber es macht auch Spass, so etwas zu erleben. Schliesslich spielen wir ‹nur› in der 3. Liga. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir so viele Spiele haben, in denen es um etwas geht.»
Zwischen Personalsorgen und Hoffnung auf Besserung
Beim HC Wohlen Freiamt sieht die Situation komplett anders aus. Die «Huskies» wollten in dieser Saison den Anschluss an das Spitzentrio mit Laufen, Fi-Gö und den Argovia Stars halten. Bisher gelangen dem Team von Trainer Patrick Siegwart lediglich ein Sieg nach Verlängerung gegen Herrischried und einer gegen Herzogenbuchsee.
«Gegen Bucheggberg dominieren wir, verlieren aber trotzdem. Gegen Herrischried habe ich mir drei Punkte erhofft. Der Sieg gegen Herzogenbuchsee war gut für das Selbstvertrauen. Dann verlieren wir aber gegen Reinach, das theoretisch ein Gegner auf Augenhöhe wäre. Gegen die direkte Konkurrenz war das bisher zu wenig», fasst Siegwart zusammen. «Ich bin mit dem bisherigen Saisonverlauf dementsprechend nicht zufrieden.»
Das Gute: Da Zunzgen-Sissach und Binningen sich vor Saisonstart zurückgezogen haben, gibt es keine Absteiger. Davor müssen sich die «Huskies» nicht fürchten. Wohlen hat aber erst fünf Punkte und nur Herrischried ist hinter ihnen. Ziel ist es, in der zweiten Saisonhälfte den Anschluss ans Mittelfeld zu schaffen. Wohlens Problem: Mit Christian Reusser, Luca Widmer, Joschua Waldner, Michael Teuscher, Alain Lavoyer und Robin Henzmann fallen sechs Spieler aus. Der Versuch, Spieler über eine B-Lizenz ins Team zu holen, scheiterte. «Aus der kann ich keine Spieler nehmen. Sie sind zu jung und können körperlich nicht mithalten. Da macht man mehr kaputt, als dass es etwas nützt.» Die Ausgangslage gegen Fi-Gö wird daher schwer. Dennoch sieht der Trainer Siegwart eine kleine Chance. «Sie dürfen keine Punkte verlieren. Je länger wir das Spiel ausgeglichen halten können, desto nervöser werden sie.» Er ist sich allerdings bewusst, dass der Gegner wie die Feuerwehr aus der Kabine kommen wird. «Da müssen wir standhalten können. Im ersten Spiel ist uns das nur rund zehn Minuten gelungen. Dann sind wir eingebrochen. Das gilt es zu verhindern.» Zuletzt hat Wohlen knapp mit 3:5 gegen die Argovia Stars verloren. «Es war eine gute Leistung von uns. Die
Pace aus diesem Spiel müssen wir mitnehmen. Mit Ausnahme des Duells gegen Herrischried haben wir nur noch Heimspiele. Ziel ist es, gegen Topteams gut zu spielen, um Selbstvertrauen zu tanken und gegen direkte Konkurrenten Punkte zu holen.» Fi-Gö muss gewinnen, während Wohlen dem Favoriten ein Bein stellen will. Gute Voraussetzungen für ein spannendes Derby.