Es geht ja doch
15.04.2025 Sport, FussballFussball, 1. Liga classic: FC Dietikon – FC Wohlen 0:2 (0:1)
Nach zwei bitteren Niederlagen findet der FC Wohlen wieder auf die Erfolgsspur zurück. Gegen Dietikon verläuft zwar nicht alles optimal, doch die Formkurve zeigt nach oben. Wenn es nach den ...
Fussball, 1. Liga classic: FC Dietikon – FC Wohlen 0:2 (0:1)
Nach zwei bitteren Niederlagen findet der FC Wohlen wieder auf die Erfolgsspur zurück. Gegen Dietikon verläuft zwar nicht alles optimal, doch die Formkurve zeigt nach oben. Wenn es nach den Freiämtern geht, soll das in den nächsten Spielen auch so bleiben.
Josip Lasic
Die Erleichterung ist Javi Gabathuler nach dem Spiel ins Gesicht geschrieben. Der 21-Jährige hat zum Start der Rückrunde gleich sechs Spiele des FC Wohlen verletzungsbedingt verpasst. Erst gegen Concordia und Rotkreuz gab es zwei kürzere Einsätze für ihn – und für den FCW zwei Niederlagen. Doch gegen Dietikon ist es sein Spiel. Gabathuler erzielt nach etwas mehr als einer halben Stunde das 1:0 für die Freiämter. In der zweiten Halbzeit leitet er das 2:0 durch Dramane Sissoko ein. «Ich bin glücklich, dass ich so zurückkommen konnte», sagt er.
Noch zufriedener ist er, weil sein Tor die Mannschaft auf die Siegerstrasse gebracht hat. Das Spiel verlief bis zum Wohler Führungstreffer genau so wie die letzten Partien. Optisch wirkten die Freiämter zwar überlegen, «aber von Ballbesitz allein haben wir nichts», sagt Gabathuler. «Wir haben hinten zwar in dieser Phase nicht viel zugelassen. Aber so richtig konnten wir unser Spiel auch nicht aufziehen.» Und genau diese Konstellation wurde in den letzten Partien dem FCW zum Verhängnis. Irgendwie schien man überlegen zu sein, erzielte aber keine Tore. Die Gegner nutzten eine ihrer wenigen Chancen und Wohlen konnte nicht mehr reagieren.
Der Führungstreffer des Seoners verhinderte, dass sich ein derartiges Szenario zum dritten Mal in Serie wiederholen könnte. Denn obwohl Wohlen über weite Strecken des Spiels die bessere Mannschaft ist, gelingt es Dietikon durchaus immer wieder, gefährliche Nadelstiche zu setzen.
Sissoko trifft erneut
Auch Wohlen-Trainer Piu sieht darin den grössten Unterschied zu den beiden Niederlagen zuletzt. «Wir hatten nicht besonders viele Chancen bis zum 1:0. Aber diesmal waren wir effizient.» Nach der Führung drücken die Wohler weiter. In der zweiten Halbzeit erreicht eine Flanke von Gabathuler Wohlens Dramane Sissoko. Der Stürmer legt sich den Ball mit dem Knie vor und zieht dann direkt ab. Der leicht abgefälschte Schuss ist unhaltbar für den Keeper der Zürcher. Nachdem Sissoko vergangene Woche per Penalty sein erstes Pflichtspieltor für den FCW erzielt hatte, war die Hoffnung bei Piu da, dass ihm das zusätzliches Selbstvertrauen gibt. Der Knoten scheint tatsächlich gelöst beim 26-Jährigen. «Mir gefällt generell, wie er sich engagiert und gearbeitet hat in dieser Partie», so der Trainer.
Es bleibt beim 2:0. Und das, obwohl die Wohler durchaus weitere Chancen hatten. «Ich will nach so einem Ergebnis nicht jammern», sagt Piu. «Aber das war immer noch nicht unser Maximum. Es gab sehr viele Situationen, wo ich der Ansicht war, dass die Spieler zu überhastet reagiert oder die falschen Entscheidungen getroffen haben. Aber lieber so und wir gewinnen, als dass wir zwar spielerisch noch besser auftreten, aber dann so wie in den letzten Wochen verlieren, weil wir nicht effizient sind.» Torschütze Gabathuler stimmt zu. «Das Schmerzhafte an den letzten beiden Niederlagen war nicht das Resultat, sondern die Art und Weise, wie sie zustande gekommen sind. Wenn man weiss, dass man alles gegeben hat und der Gegner einfach besser war, kann man das schneller abhaken als das, was wir gegen Concordia und Rotkreuz gezeigt haben. Wenn es offensichtlich ist, dass mehr machbar gewesen wäre und man es vermasselt, tut das extrem weh.»
Auf dem Positiven aufbauen
Gegen Dietikon haben die Freiämter bewiesen, dass nicht nur Potenzial im Team vorhanden ist, sondern sie es auch abrufen können. Ebenso, dass sie sich in vielen Bereichen steigern können. Gabathuler ist top motiviert. «Wir haben ein breites Kader, was zusätzlich pusht. Jeder weiss, dass er Leistung bringen und liefern muss, sonst spielt er nicht. Im Team scharren andere dahinter mit den Hufen und warten auf ihre Chance. Das müssen wir jetzt alles mitnehmen und darauf aufbauen. Uns bleiben noch sechs Spiele. Ziel daraus müssen 18 Punkte sein. Es ist ein hochgestecktes Ziel, aber nicht unmöglich.»