«Kultursaal bleibt Zankapfel», Artikel zum Referendum in Niederwil in der Ausgabe vom 8. August
In Niederwil wird ein neues Gemeindehaus gebaut. Gegen die Aufteilung – Bibliothek im EG, Gemeindeverwaltung im 1.OG und Kultursaal im Dachgeschoss – wurde ...
«Kultursaal bleibt Zankapfel», Artikel zum Referendum in Niederwil in der Ausgabe vom 8. August
In Niederwil wird ein neues Gemeindehaus gebaut. Gegen die Aufteilung – Bibliothek im EG, Gemeindeverwaltung im 1.OG und Kultursaal im Dachgeschoss – wurde das Referendum ergriffen. Aus unserer Sicht gibt es einige Gründe, die gegen das Referendum und für die von der Gemeindeversammlung angenommene Variante sprechen.
Wir sind stolz auf unsere Dorfbibliothek und nutzen diese zusammen mit vielen anderen Familien regelmässig. An Freitagnachmittagen wird sie zusammen mit dem Spielplatz auf dem Schulhausplatz zu einem Treffpunkt für junge Familien. Die Bibliothek gehört aus unserer Sicht in das Erdgeschoss, was ein einfaches Kommen und Gehen ermöglicht und wo sie mit grossen Fensterfronten einladend und präsent wirkt, von wo aus Mütter ihre Kinder gleichzeitig auf dem Spielplatz im Auge behalten können und wo sie dank ihrer multifunktionalen Einrichtung auch Raum für Anlässe bietet.
Als Primarlehrerin nutze ich die Bibliothek regelmässig mit meinen Schülern und Schülerinnen. Die Platzierung der Bibliothek im Erdgeschoss ermöglicht auch hier den unkomplizierten Wechsel vom Schulzimmer zu den Büchern in der Bibliothek. Ist die Bibliothek geöffnet, wird sie von den Kindern oft während der grossen Pause besucht, dank ihrer Nähe zum Pausenplatz.
Der Kultursaal im Obergeschoss nutzt die Höhe der Dachschräge wunderbar aus. Eine Höhe, welche die Bibliothek nicht braucht, der Kultursaal aber schon. Wäre der Kultursaal, wie von der Referendumsgruppe vorgesehen, im Erdgeschoss platziert, müsste die Deckenhöhe angehoben werden. Es entsteht dadurch mehr Bauvolumen und es werden damit höhere Kosten generiert.
Die Annahme des Referendums verursacht zweimal Mehrkosten: erstens durch die zusätzliche Planung (150 000 Franken) und zweitens durch die Vergrösserung des Bauvolumens.
Barbara und Stefan von Felten, Niederwil