Erster markanter Nagel gesetzt
17.11.2023 MuriGemeindeversammlung am Donnerstag, 23. November, im Festsaal
2027 findet mit den Feierlichkeiten zu 1000 Jahre Muri ein besonderer Anlass für die Gemeinde statt. Bis dahin gilt es, das Rahmenprogramm zu planen und das Kloster zu sanieren. Dafür werden dem ...
Gemeindeversammlung am Donnerstag, 23. November, im Festsaal
2027 findet mit den Feierlichkeiten zu 1000 Jahre Muri ein besonderer Anlass für die Gemeinde statt. Bis dahin gilt es, das Rahmenprogramm zu planen und das Kloster zu sanieren. Dafür werden dem Souverän Verpflichtungskredite von insgesamt 3,6 Millionen Franken zur Abstimmung vorgelegt.
Celeste Blanc
Kulturelle Anlässe, religiöse Feierlichkeiten und volkstümliche Veranstaltungen – mit einem breiten Programm möchte der «Trägerverein 2027» den 1000. Geburtstag des Klosters Muri ganz gross feiern. Bestehend aus der Gemeinde Muri, der Katholischen Kirchgemeinde, Stiftung Murikultur, Verein pflegimuri, Erben Franz Käppeli, Vereinigung Freunde der Klosterkirche und dem Konvent-Muri Gries hat der Trägerverein im Frühling diesen Jahres ein Grobkonzept und eine Grobkosteneinschätzung für die Jubiläumsfeier veröffentlicht. Diese sieht einen Kostenrahmen von 1,3 Millionen Franken vor.
Verschiebungen möglich
Geplant ist, die Finanzierung auf vier «Säulen» zu verteilen, wobei nebst dem Swisslos-Fonds, Stiftungen sowie Gönnern und Institutionen auch die Gemeinde Muri mit den geplanten 400 000 Franken ein zentrales Element bildet, erklärt Gemeindepräsident Hans-Peter Budmiger, der im «Trägerverein 2027» vertreten ist und diesen präsidiert. «Das Ziel ist, weitere Institutionen zur Beteiligung an den Feierlichkeiten zu motivieren.» Und einen ersten markanten Nagel setzen, mit dem in den nächsten Monaten die Arbeiten angegangen werden können. Die Gemeinde hat die budgetierten 400 000 Franken als Höchstgrenze der Ausgaben festgesetzt. Die Finanzierung soll in den nächsten Jahren schrittweise erfolgen: So sind 25 000 Franken für das Jahr 2023, 50 000 Franken für 2024, jeweils 100 000 Franken für die Jahre 2025 und 2026 sowie 125 000 Franken für das Jubiläumsjahr 2027 gerechnet. Diese Zahlen basieren auf vorläufigen Schätzungen. «Uns ist durchaus bewusst, dass dadurch aber noch zeitliche Verschiebungen auftreten können», so Budmiger.
Letzte Sanierung in den 1990er-Jahren
Nicht nur soll das für die Gemeinde wie auch die Region wertvolle historische Erbe mit einem grossen Fest gefeiert, sondern die unschätzbare Anlage auch dem Anlass entsprechend wieder instand gebracht werden. Deshalb stellt die Fassadensanierung des Klosters einen wichtigen Bestandteil der Vorbereitungen dar. «Diese Arbeiten sind zwar nicht als dringlich eingestuft, im Hinblick auf das Jubiläumsjahr als Gelegenheit und Chance zu betrachten», führt Gemeinderat Beat Küng aus. Hinzu komme, dass eine solche umfangreiche Fassadensanierung einmal pro Generation erforderlich sei, wobei die letzte in den 1990er-Jahren erfolgte.
Die Gesamtkosten werden von den Grundeigentümern, also der Katholischen Kirchgemeinde, Verein pflegimuri, Kanton Aargau, Erben Franz Käppeli (Stiftung Murikultur) und der Einwohnergemeinde Muri getragen, wobei die Parteien für ihren jeweiligen Gebäudeteil zuständig sind. Alle sind im Hinblick auf das Jubiläum gewillt, die Fassade zu erneuern. Die Sanierung wird seit 2021 durch Koordinationssitzungen vorangetrieben, unter Beisitz der kantonalen Denkmalpflege. Seit August ist ein Projektkoordinator eingesetzt, der die Arbeiten beaufsichtigt. Die Einwohnergemeinde Muri sieht für ihre Arbeiten einen Verpf lichtungskredit von 3,2 Millionen Franken vor. Dieser Betrag setzt sich gemäss Schätzungen eines Bauökonomen aus verschiedenen Arbeiten zusammen, wobei die Fassadensanierung mit rund 1,3 Millionen den grössten Posten einnimmt. Hinzu kommen Umgebungsarbeiten wie Beleuchtung, Signaletik oder Gartenarbeiten von 270 000 Franken sowie eine Reserve von 440 000 Franken für Unvorhergesehenes und Teuerungen. Der voraussichtliche Subventionsbeitrag der kantonalen Denkmalpflege beträgt 266 000 Franken. Wie es sich mit den Kosten der anderen Eigentümer verhält, könne man zurzeit nicht sagen. «Diese liegen noch nicht vor», so Beat Küng.
Muri neu Gebergemeinde
Das Budget der Einwohnergemeinde mit einem gleichbleibenden Steuerfuss von 102 Prozent berechnet für das kommende Jahr einen Aufwandüberschuss von 574 100 Franken. Das Defizit resultiert aus verschiedenen Faktoren: So steigen die Kosten der Gemeinde trotz steigender Steuereinnahmen und stabilen Einnahmen bei juristischen Personen. «Dazu zählen Energie-, Material- und Lohnkosten», erklärt Hans-Peter Budmiger.
Mehr als die Hälfte des Budgets wird von Kosten bestimmt, die nicht dierekt beeinf lussbar seien, etwa Löhne von Lehrpersonen, Verlustscheine ausstehender Krankenkassenprämien, Restkosten von Sonderschulen und Heimen. «Ausserdem gibt es wichtige Projekte, die umgesetzt werden sollen, etwa die Unterführung Mürlifeld, die Badwasseraufbereitung der Badi, die Stützmauer am Südklosterrain und das Jugendfest», konkretisiert der Gemeindepräsident. Hinzu komme, dass die Gemeinde Muri zu einer Gebergemeinde in den kantonalen Finanzausgleich geworden ist. «Während wir im laufenden Jahr 34 000 Franken erhalten haben, zahlen wir für das Jahr 2024 18 000 Franken ein.»
Die Traktanden
Die Gemeindeversammlung findet am Donnertag, 23. November, 20 Uhr, im Festsaal statt. Über nachstehende Traktanden wird befunden:
1. Protokoll. – 2. Revision des Personal- und Besoldungsreglements der Einwohnergemeinde Muri. – 3. Beteiligung an Aktivitäten und Feierlichkeiten zum «Gedenkjahr 1000 Jahre Kloster Muri; Verpflichtungskredit von 400 000 Franken. – 4. Fassadensanierung des Klosters Muri für das «Gedenkjahr 1000 Jahre Kloster Muri»; Verpf lichtungskredit von 3,2 Millionen Franken. – 5. Teilrevision des Reglements «Familienergänzende Kinderbetreuung (KiBeR)». – 6. Budget. – 7. Verschiedenes.