Erschliessung angenommen
17.06.2025 Kelleramt, OberlunkhofenGemeindeversammlung Oberlunkhofen heisst alle traktandierten Geschäfte gut
Die geplante Mehrzweckhalle polarisiert, diesmal ging es in Oberlunkhofen allerdings nur um den Ausbau der Erschliessung. Der führte zu keinen Diskussionen.
...Gemeindeversammlung Oberlunkhofen heisst alle traktandierten Geschäfte gut
Die geplante Mehrzweckhalle polarisiert, diesmal ging es in Oberlunkhofen allerdings nur um den Ausbau der Erschliessung. Der führte zu keinen Diskussionen.
Thomas Stöckli
Der Ausbau der Erschliessung Breite war das grosse Thema in der Turnhalle Oberlunkhofen. Der Handlungsbedarf kommt vom Wachstum der Gemeinde her und insbesondere den anstehenden Projekten, der Mehrzweckhalle und dem Entsorgungsplatz. Die Mehrzweckhalle sollte später unter «Verschiedenes» noch thematisiert werden. Obwohl dem Gemeinderat nach dem angenommenen Referendum bewusst ist, dass die Doppelhalle in der vorliegenden Form nicht mehrheitsfähig sein wird, muss er sie doch vor die Gemeinde bringen, wie das die Gemeindeversammlung beschlossen hat.
Zumindest werde eine deutlich abgespeckte Variante kommen, stellt die Behörde in Aussicht.
Schmutzwasser nicht pumpen
Zumindest auf den Ausbau der Erschliessung wirkte sich die verworrene Situation nicht aus. Mit 78 zu 4 Stimmen wurde dieser angenommen. Von den insgesamt 880 000 Franken sind 350 000 für den Bereich Abwasser eingeplant. Die Schmutzwasserleitung wird direkt entlang der Parzellengrenze zur Zugerstrasse geführt und so dimensioniert, dass künftig auch die Mehrzweckhalle und die angrenzende Parzelle angeschlossen werden können – und zwar ohne das Abwasser pumpen zu müssen.
In die Sauberwasserleitung sollen 260 000 Franken investiert werden. Sie soll in die neue Strasse verlegt werden, wobei auch hier die Kapazität vergrössert wird. Auf diesem Weg wird künftig auch das Dachwasser der geplanten Mehrzweckhalle abgeführt.
Und schliesslich sollen noch 270 000 Franken in den Strassenbau investiert werden. Das aktuell 3,5 Meter breite Strässlein wird auf 5 Meter ausgebaut, mit je 50 cm Bankett auf beiden Seiten. Der Erschliessungsverkehr soll hier künftig von Süden her in Einbahnregime schliessen. Für einen Betrieb mit Gegenverkehr wird ein Kreisel bei der Einmündung des Mürselachers in die Zugerstrasse nötig sein. Das fiele allerdings in den Zuständigkeitsbereich des Kantons, ein Ausbau dürfte erfahrungsgemäss länger dauern, «acht bis zehn Jahre», mutmasst der Gemeinderat. Zudem müsste der Mürselacher verbreitet werden, was nur zulasten von Landwirtschaftsland möglich ist und entsprechend einer Zonenplanänderung bedürfte.
Eine Premiere und ein Abschied
Zu seinem ersten Auftritt kam an der «Gmeind» der neue Finanzverantwortliche im Gemeinderat: Dominique Fisch stellte die Jahresrechnung, die mit einem Finanzierungsfehlbetrag von 330 000 Franken schliesst, souverän vor. Der Ertragsüberschuss von 1,43 Millionen Franken fliesst in die Vorfinanzierung der geplanten Mehrzweckhalle.
Und auch Alt-Gemeinderätin und Vizeammann Barbara Weber wurde verabschiedet. Sie habe ihre Ressorts sehr gewissenhaft geleitet und diverse Herausforderungen gemeistert, attestierte ihr Gemeindeammann Alain Maître und nannte unter anderem die Spitex-Fusion, die sie vorangetrieben habe, das Risikomanagement und das interne Kontrollsystem, mit dem die Gemeinde mittlerweile arbeitet, die Abschaffung der Schulpflege, mit der sie sich konfrontiert sah, und die Dorfpublikation «Lunki Leu», die sie mitinitiiert hat.
«Ich habe alles mit Freude und Herzblut getan», betonte Barbara Weber. An ihre erste «Gmeind» hatte sie Schoggitaler mitgebracht, an der letzten verabschiedete sie sich nun wieder mit Schöggeli – diesmal in Smiley-Form. Beim Apéro verteilte sie diese grosszügig. Zeit blieb reichlich: Bereits um 20.52 Uhr konnte Maître die Versammlung schliessen.
Die Beschlüsse
Von den 1525 Stimmberechtigten in Oberlunkhofen haben 94 an der Einwohnergemeindeversammlung teilgenommen. Sie hiessen das Protokoll, den Rechenschaftsbericht, die Jahresrechnung, eine Einbürgerung, die gleichbleibende Gemeinderatsentschädigung für die kommende Legislatur und den Verpflichtungskredit über 880 000 Franken für den Ausbau der Erschliessung Breite einstimmig gut.