Erfolgsserie ist gerissen
18.02.2025 Sport, Handball1. Liga: HC KTV Altdorf – TV Muri 24:17 (13:10)
Nach sieben Spielen ohne Niederlage verliert der TV Muri wieder. Eine fünfzehnminütige Torflaute im Spiel gegen Leader Altdorf leitete die Niederlage der Klosterdörfler ein. Sehen lassen konnten sich bei ...
1. Liga: HC KTV Altdorf – TV Muri 24:17 (13:10)
Nach sieben Spielen ohne Niederlage verliert der TV Muri wieder. Eine fünfzehnminütige Torflaute im Spiel gegen Leader Altdorf leitete die Niederlage der Klosterdörfler ein. Sehen lassen konnten sich bei den Freiämtern eine starke Abwehr und ein Torhüter mit einer hohen Fangquote.
Aus der Tabelle liess sich herauslesen, dass den TV Muri im Auswärtsspiel bei Leader Altdorf eine Monsteraufgabe erwartet. Diese Herausforderung sollte durch die personelle Situation der beiden Mannschaften noch schwieriger zu bewältigen sein.
Auf der einen Seite stand der Tabellenführer aus dem Kanton Uri. Angeführt von den beiden erfahrenen und grossgewachsenen Kroaten Petar Bubalo und Ivan Koncul, die in dieser Saison zusammen über 160 Tore erzielt haben, verfügt der Aufsteiger über eine körperlich robuste und enorm erfahrene Mannschaft. Muri hingegen pfeift momentan personell aus dem letzten Loch. Mit den Rückraumspielern Noel Angehrn, Jan Heusi und Yorick Kaufmann fehlen dem Trainerteam um Thomas Stenz/Gerhard Heusi eine geballte Ladung Routine und Körperlichkeit.
Gute erste 20 Minuten
Vor allem physisch hatte Muri mit seinem Kükenteam den Innerschweizern nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen. Zeitweise waren Ivo Rüttimann und Mirco Külling mit 21 Jahren die ältesten Spieler, die für Muri auf dem Parkett standen.
Umso erstaunlicher waren die ersten 20 Minuten. Die Gäste starteten frech. Nach 16 Minuten lag Muri immer noch in Führung. Auf jeden Treffer der Altdorfer hatten sie eine Antwort. Trainer Stenz sagt zur Taktik der Murianer: «Für uns war klar, dass wir gegen den körperlich überlegenen Innenblock der Urner keine Chance haben. Also versuchten wir unser Glück über beide Seiten.» Vor allem Elia Galizia und Levi Wey setzten dieses Vorhaben in die Tat um und trafen regelmässig. Doch je länger das Spiel dauerte, desto mehr stellten sich die Urner auf diese Taktik ein. Einmal in Führung gegangen, gaben sie diese bis zum Schlusspfiff nicht mehr ab. Zur Pause stand es 13:10 für das Heimteam.
Nach dem Seitenwechsel fehlten den Freiämtern zusehends die Ideen. Die Folge war eine fünfzehnminütige Torflaute, die bereits nach dem 12:10 (26.) in der ersten Halbzeit ihren Anfang genommen hat. Altdorf hingegen zog bis zur 40. Minute auf 16:10 davon. Dass sich der Schaden in dieser spielentscheidenden Phase in Grenzen hielt, war auch Torhüter Ivo Rüttimann zu verdanken. Zeitweise hatte er in der zweiten Halbzeit eine Fangquote von 53 Prozent. Am Ende waren es gute 50 Prozent. Auch auf der Gegenseite stand der Torhüter im Mittelpunkt. Jan Dittli trug mit einer Fangquote von 54 Prozent massgeblich zur Murianer Torflaute bei. Doch die jungen Murianer liessen sich von den schwierigen Umständen nicht entmutigen und kämpften bis zur letzten Sekunde.
Zu linkslastig
Der einzige verbliebene, einigermassen erfahrene Rückraumspieler, der körperlich mit den Gastgebern mithalten konnte, war der 20-jährige Luiz Egger. Doch auch ihm waren die Hände gebunden. Denn bis auf wenige Ausnahmen gelang es seinen Mitspielern nicht, ihn in gute Wurfpositionen zu bringen.
In diesem Bereich sieht Thomas Stenz auch eines der Probleme, wegen dem die Murianer zum ersten Mal nach sieben Partien wieder die Heimreise als Verlierer antreten mussten. «Wir haben es nicht fertiggebracht, Luiz Egger in gute Schusspositionen zu bringen. Er war in diesem Spiel der Einzige, der aus dem Rückraum physisch die Möglichkeit gehabt hätte, zum Erfolg zu kommen. Dazu kommt, dass wir zu linkslastig waren.» Man habe zwar unter der Woche trainiert, den Mittelblock auf beiden Seiten zu umspielen. Auf der rechten Seite habe man aber keine Lösungen gefunden, so Stenz.
Der Trainer sieht aber trotz der Niederlage auch positive Ansätze: «Das Ergebnis war am Ende etwas zu hoch. Der Abwehr kann ich keinen Vorwurf machen. In dieser Besetzung, körperlich unterlegen und ausserdem noch in einem Auswärtsspiel nur 24 Gegentore gegen den Tabellenführer zu kassieren, kann sich sehen lassen. Die Jungs haben intelligent verteidigt.» --tvm