Endlich wieder Motorenparty
09.04.2024 Sport, MotorsportEine Befreiung
12 000 Menschen besuchen das Motocross Wohlen (in Hilfikon)
Endlich wieder eine Prachtsausgabe des Motocross Wohlen. Das war enorm wichtig.
Stefan Sprenger
Kann das wirklich sein? ...
Eine Befreiung
12 000 Menschen besuchen das Motocross Wohlen (in Hilfikon)
Endlich wieder eine Prachtsausgabe des Motocross Wohlen. Das war enorm wichtig.
Stefan Sprenger
Kann das wirklich sein? Temperaturen um die 25 Grad, die Sonne scheint. Sahnewetter. Und das am Wochenende, wenn das Motocross Wohlen steigt. «Endlich wieder einmal geiles Wetter», strahlt OK-Präsident Ueli Hilfiker. Im letzten Jahr war es mässig. 2022 hat es geschneit, was zur Absage führte. Genauso wie 2021 und 2020, damals wegen Corona. «2018 hatten wir zuletzt richtig gute Bedingungen. Und jetzt, 2024.» Das Wochenende sei «sensationell gewesen». 3500 Besucher am
Samstag, 8500 Besucher am Sonntag. Sie schauten den insgesamt 500 Fahrerinnen und Fahrern auf der Strecke zu. «Wir sind zufrieden, wir sind glücklich», sagt Hilfiker. Er betont, dass die Ausgabe 2024 eine Befreiung ist. «Das war nötig. Für die vielen Helfer, für die Moral aller Menschen, die involviert sind. Und auch für mich», sagt er. Denn in den letzten beiden Jahren sank die Motivation. Man zweifelte gar an, ob man den Anlass weiterführt. Nun sagt Hilfiker in der Euphorie: «Wir machen weiter, ganz bestimmt.»
Das Motocross Wohlen war wie immer bestens organisiert, überzeugte mit spannenden Rennen – und mit einer rauschenden Party.
Spannende Rennen, wenig Stürze und tolles Wetter: Das 67. internationale Motocross in Wohlen verlief bestens
Irgendwie waren alle gut drauf. Beim Gelände unweit des Schlosses Hilfikon war die Freude spürbar. Die 12 000 Besucher erlebten hochklassigen Sport und eine perfekte Organisation. Kurz: eine grosse Party für die Region und die ganze Motorsport-Szene des Landes.
Stefan Sprenger
Einzigartig. Unsere Region ist schweizweit die Nummer 1, wenn es ums Motocross geht. Das Freiamt beheimatet mit dem Motocross in Wohlen und dem Pfingstcross in Muri (20. Mai) gleich zwei der grössten Events. Nur noch das Ostermotocross in Frauenfeld spielt hierzulande noch in dieser (höchsten) Liga mit.
Ausgabe 2024 tut doppelt gut
Das Motocross Wohlen (beim Schloss Hilfikon) zeigt 2024 wieder einmal, was perfekte Organisation bedeutet. Angefangen ganz oben, bei Ueli und Gisela Hilfiker. 2003 hat das Ehepaar aus Boswil die Leitung des Motocross Wohlen übernommen. Er ist OK-Präsident, sie ist für die «PR» zuständig, die Helfereinteilung und das «Backoffice». Doch nicht nur die Hilfikers sind seit Jahren mit viel Herzblut dabei. Die unzähligen Helferinnen und Helfer sind treu und einige von ihnen auch schon Jahrzehnte am Werk. Erstmals hat man 2024 die Helfereinsätze online erfasst. So kann Gisela Hilfiker genau sagen, «dass es rund 700 Helfereinsätze waren». Das ist sehr viel, was selbst die Macher überraschte.
Was dann aber nicht überrascht, ist die perfekte Organisation. Die über 500 Fahrer und 12 000 Besucher hatten kaum etwas zu beanstanden. Längere Wartezeiten gab es nur am Glacestand. Und das war dem warmen Wetter geschuldet. Das nimmt man gerne in Kauf. 2018 war die letzte Ausgabe, die gutes Wetter (und damit gute Besucherzahlen) hatte. Aufgrund von Corona und Schnee musste das Motocross Wohlen in den letzten vier Jahren gleich drei Mal abgesagt werden. Deshalb tut die optimale Ausgabe 2024 doppelt gut.
EM-Titel bleibt in der Schweiz
«Alle sind zufrieden. Alle sind glücklich. Es ist eine Genugtuung», sagt OK-Präsident Ueli Hilfiker. «Die Teilnehmerfelder waren voll. Die Piste war gut, die Rennen spannend. Ob Helfer, Fahrer oder Besucher, alle hatten Freude. Und darum geht es doch: das Miteinander, den Spass. Wir feierten wie eine grosse Familie ein tolles Motocross-Wochenende», so Hilfiker weiter.
3500 Menschen kamen am Samstag, 8500 am Sonntag. 1133 Menschen machten von der Neuerung Gebrauch und lösten ein Eintrittsticket online. «Mit so vielen haben wir nicht gerechnet, das freut uns», so Gisela Hilfiker. Die Party am Samstagabend mit Liveband war berauschend. Die Hütte war voll, die Stimmung bestens. Ueli Hilfiker erhielt an jenem Abend viele positive Rückmeldungen.
Aus sportlicher Sicht gab es zwei Höhepunkte. Einerseits die Rennen der «ProRace»-Serie. Der Westschweizer Arnaud Tonus holte sich den Sieg. Und das wohl grösste Highlight war die Seitenwagen-Europameisterschaft, wo die Innerschweizer Marco Heinzer und Meinrad Schelbert den Titel holten.
Nächsten Samstag gehts weiter
Am Motocross Wohlen gab es noch viele weitere Rennen zu sehen. Quad, Oldtimer, Masters – und wie die Kategorien alle hiessen – boten allesamt besten Motorsport. Mit dabei waren auch viele des heimischen und organisierenden Motorsport-Clubs Wohlen. Von den 488 Clubmitgliedern sind 90 aktive Motocrossfahrer. Angesichts der hohen Teilnehmerzahl von 508 Fahrerinnen und Fahrern blieb es ruhig an der Verletzungsfront. Der gröbste Zwischenfall ereignete sich, als ein Streckenposten über den Haufen gefahren wurde «und kurz ohnmächtig wurde», wie Gisela Hilfiker sagt. «Es geht ihm wieder gut.»
Und weil die erfahrene Organisatorin Gisela Hilfiker ihren Job als «PR»- Chefin richtig macht, weist sie noch darauf hin, dass es noch nicht ganz fertig ist. Am nächsten Samstag finden noch die lizenzfreien Rennen statt (bei freiem Eintritt). «Alle sind herzlich willkommen», sagt Hilfiker. Auch für das nächste Wochenende sehen die Wetterprognosen bestens aus.