Ende noch nicht in Sicht
21.02.2025 Eishockey, SportEishockey, Nationalliga A: Der Dintiker Robin Grossmann kämpft mit dem EHC Biel um die Play-ins
Vor zwei Jahren stand Robin Grossmann mit dem EHC Biel noch im Play-off-Final. Jetzt kämpfen die Berner darum, überhaupt ins Play-in einzuziehen. Der ...
Eishockey, Nationalliga A: Der Dintiker Robin Grossmann kämpft mit dem EHC Biel um die Play-ins
Vor zwei Jahren stand Robin Grossmann mit dem EHC Biel noch im Play-off-Final. Jetzt kämpfen die Berner darum, überhaupt ins Play-in einzuziehen. Der 37-jährige Freiämter spricht über die Saison und seine Zukunft.
Josip Lasic
Fünf Spiele bleiben dem EHC Biel und Robin Grossmann noch, um ihren Platz unter den Top 10 der Liga zu behaupten. Dann wäre zumindest ein Etappenziel geschafft für das Team. Die Mannschaften auf den Rängen 7 bis 10 qualifizieren sich für die Play-ins, über die sie sich dann einen Platz in den Play-offs sichern können. Rein mathematisch könnte Biel sogar noch unter die ersten sechs kommen und die direkte Play-off-Qualifikation schaffen. Doch darauf angesprochen winkt Grossmann ab. «Wir müssen realistisch bleiben. In dieser Saison haben wir bisher keine drei Spiele in Serie gewinnen können. Unser Ziel war es ursprünglich, unter die Top 8 zu kommen. Das ist noch möglich. Aber wir spielen noch gegen unsere direkte Konkurrenz in der Tabelle. schlimmsten Fall wäre auch ein Fall auf den 13. Platz und die Play-outs noch möglich. Wir müssen jetzt noch einmal alles geben, und wenn wir dann in die Play-ins kommen, ist das schon mal sehr gut.»
Der Oldie in der Mannschaft
Dabei ist es gerade mal zwei Jahre her, dass der Dintiker und der EHC Biel im Play-off-Final standen und mit einem 3:4 in der Serie gegen Servette nur hauchdünn am Titel vorbeigeschrammt sind. Doch in den darauffolgenden Spielzeiten hat die Mannschaft einige Leistungsträger verloren. Im Sommer gab es einen Aderlass, wo acht Spieler gegangen sind. Neu sind in erster Linie junge Athleten zu Biel gestossen. «Die Mannschaft ist jung und noch unerfahren. Abgesehen davon hatten wir verletzungsbedingt einige gewichtige Ausfälle. Gemessen daran schlagen wir uns eigentlich ganz gut bis jetzt», erzählt der 37-Jährige.
Während sich das Team deshalb etwas abmüht, kann Grossmann mit seiner eigenen Saison durchaus zufrieden sein. Der Verteidiger absolviert seine vierte Saison bei Biel. Bisher hat er nur zwei Spiele verpasst und gehört zu den Leistungsträgern der Mannschaft. Sein Vertrag im Berner Seeland läuft noch ein weiteres Jahr. «Ich fühle mich auch noch gut und Eishockey macht mir nach wie vor grossen Spass.» Dabei stört ihn auch die sportliche Situation nicht. «Ich bleibe realistisch und gehe davon aus, dass es in nächster Zeit beispielsweise keine Champions League für uns geben wird. Die Mannschaft muss nach dem Umbruch wieder neu aufgebaut werden.»
Wie lang er noch Teil dieses Aufbaus sein wird, lässt sich nicht sagen. Abgesehen vom auslaufenden Vertrag ist er auch der älteste Spieler im Team. Sein Karriereende hat er aber noch nicht ins Auge gefasst. «Solange ich mich ausreichend fit fühle, möchte ich weiterspielen. Dazu muss mich allerdings auch ein Verein unter Vertrag nehmen. Ich nehme deshalb aktuell Jahr für Jahr und schaue, wie sich das Ganze entwickelt. Mein Karriereende habe ich jedenfalls noch nicht geplant und die Zeit danach auch nicht.» Wobei Letzteres nicht ganz korrekt ist. Der Freiämter hat ein Betriebswirtschaftsstudium absolviert und ist aktuell auch mit seiner Trainerausbildung beschäftigt. «Dementsprechend habe ich auch nicht so grosse Sorgen, dass ich nach meiner Sportlerkarriere nicht irgendwo unterkomme. Aber es wird sicher eine Umstellung. Als Profisportler leben wir in einer behüteten Blase. Damit wird es danach vorbei sein.»
Rückkehr nach Wohlen fiel ins Wasser
Vielleicht gelingt es ihm danach auch, endlich die neue Eisbahn in Wohlen zu sehen. Beim letzten Swiss Hockey Day auf der alten Eisbahn im Jahr 2018 war er noch vor Ort. Damals noch als Spieler des EV Zug. Anschliessend kam der Wechsel zu Lausanne und später zu Biel, worauf er jedes Jahr in der Nähe seiner Clubs eingeteilt wurde. 2024 wäre er endlich wieder nach Wohlen gekommen, zog sich aber einen Tag vorher eine Gehirnerschütterung zu. «Schade, aber mit der Hirnerschütterung wollte ich nichts durchstieren. Meine Eltern sind aber nach wie vor in Dintikon zu Hause. Mein Vater besucht häufig Spiele der Wohler oder Fischbach-Gösliker. Ich hoffe schon, dass ich eines Tages die neue Eisbahn auch zu sehen bekomme.»
Das ist allerdings Zukunftsmusik. Heute Freitag, 19.45 Uhr, kriegt er die Tissot-Arena zu Gesicht. Dann gastiert sein Ex-Club Zug bei den Bielern. Es folgen dann noch Spiele gegen Ambri-Piotta, Fribourg, Langnau und Lugano. Und nach diesen Spielen hofft Grossmann mit Biel immer noch unter den Top 10 zu sein.