«Einfach nur geil»
14.03.2025 Eishockey, SportEishockey, 3. Liga, Play-off-Final: Der HC Fischbach-Göslikon ist Meister der 3. Liga Zentralschweiz
Der HC Fischbach-Göslikon feiert mit dem Sieg gegen Münchenbuchsee-Moosseedorf den zweiten Titel der Vereinsgeschichte. Ein emotionaler Abend für die ...
Eishockey, 3. Liga, Play-off-Final: Der HC Fischbach-Göslikon ist Meister der 3. Liga Zentralschweiz
Der HC Fischbach-Göslikon feiert mit dem Sieg gegen Münchenbuchsee-Moosseedorf den zweiten Titel der Vereinsgeschichte. Ein emotionaler Abend für die «Indianer». Und vor allem auch ein langer Abend mit einer kurzen Nacht. Denn der Erfolg sollte noch gebührend gefeiert werden.
Josip Lasic
Stöcke, Handschuhe, Helme. Alles fliegt aufs Eis, als die Schlusssirene auf der Wohler Eisbahn ertönt. Die Spieler des HC Fischbach-Göslikon fallen übereinander her, umarmen sich und feiern den zweiten Drittliga-Titel innerhalb von drei Jahren, begleitet von «Hopp Fi-Gö»-Rufen der 377 Zuschauer.
«Richtig geil, richtig geil, richtig geil», drückt TK-Chef Stephan Zimmermann seine Freude über den Sieg gegen den HC Münchenbuchsee-Moosseedorf und den damit verbundenen Titel aus. Auf die Frager, wie «geil», er es auf einer Skala von 1 bis 10 findet, antwortet das Vorstandsmitglied: «Hundert.» Er ist nicht der Einzige in den Reihen der Fischbach-Gösliker, der von einer Mischung aus Euphorie, Erleichterung, Freude und einem weiteren bunten Potpourri positiver Emotionen gepackt wird. Freunde, Familie, Bekannte, alle strömen sie zu den Fischbach-Göslikern, um ihnen zu gratulieren und mit ihnen die Freude zu teilen. Mitten in diesem sympathischen Chaos: Spielertrainer Michel Simmen. «Mir fällt schon ein Stein vom Herzen. Es war eine lange und schwierige Saison, auch wenn es von aussen leicht ausgesehen hat. Als Trainer musst du oft happige Entscheidungen treffen. Irgendwie bin ich ein bisschen froh, dass es vorbei ist.» Ist es ein Wermutstropfen, dass Fi-Gö auf den Aufstieg verzichtet hat, jetzt, wo sie doch noch Meister geworden sind? «Ach was. Ich weiss nicht, ob ich dann nicht sogar nur noch als Trainer dabei wäre. So Momente wie jetzt erlebt man in einer Eishockey-Karriere nicht sehr viele. Und ich weiss nicht, ob wir in der 2. Liga die Gelegenheit hätten, um Titel zu feiern.»
Ein Titel im NLA-Stadion, einer zu Hause
Patrick Bula stimmt dem Spielertrainer zu. «Das Thema Aufstieg ist heute nicht wichtig», sagt der 38-Jährige. Er verweist darauf, dass Fi-Gö vor zwei Jahren bereits an einem 12. März Meister in der 3. Liga wurde. Damals wurde der SC Ursellen im Nationalliga-A-Stadion des SC Langnau bezwungen. «In einem NLA-Stadion war es ein geiles Gefühl zu gewinnen. Aber zu Hause ist es mindestens so geil. In meiner 32-jährigen Karriere sind das meine ersten beiden Titel. So eine Teamchemie wie hier bei Fi-Gö hatte ich nirgends vorher. Eine Stimmung, die immer so positiv ist, herrlich.»
Da das Spiel an einem Mittwoch war, hat Bula wie viele seiner Teamkollegen für den Donnerstag danach präventiv freigenommen. Selbst Clubpräsident Martin Jordi hat angekündigt, dass es eine lange Nacht geben wird, in der man den zweiten Titel der Vereinsgeschichte gebührend feiern will. «Ich bin sehr stolz auf die Mannschaft», sagt er und ergänzt das Wort, dass im Zusammenhang mit dem Titel von allen Beteiligten immer wieder fällt. «Es ist einfach geil.»
Eine Steigerung ist möglich
Mitverantwortlich für den Erfolg ist bei Fischbach-Göslikon offensichtlich auch der Vereinsgeist. Das betont auch Alexander Müller, TK-Chef und Spieler der 2. Mannschaft. «Im Vorstand haben wir sechs Mitglieder. Trotz gerader Zahl ist aber nie ein Stichentscheid notwendig. Weil es einfach funktioniert. Und das betrifft nicht nur den Vorstand. Der Verein lebt und funktioniert auf allen Ebenen. Vor einigen Jahren haben wir uns noch überlegt, in die 4. Liga runterzugehen. Ich bin froh, dass wir das nicht getan haben. Wir wissen, dass wir nicht immer um den Titel werden mitspielen können, aber es gilt jetzt für die Zukunft zu schauen. Es werden uns Spieler verlassen, neue sollen kommen. Alles soll nachhaltig bleiben.» Für nächste Saison ist aber durchaus noch ein Titel realistisch, sogar eine Steigerung. «Ich hätte dieses Jahr schon gern den Sieg im KBEHV-Cup gehabt», so TK-Chef Zimmermann. «Vielleicht ja nächstes Jahr.» Jetzt gilt es aber erst einmal diesen Titel gebührend zu feiern. Die Fi-Gö-Party wird mit grösster Wahrscheinlichkeit so, wie sich für die Fischbach-Gösliker nach dem Sieg im Play-off-Final alles angefühlt hat: «einfach nur geil».