Ein letzter Tanz vor der Pause
21.11.2025 Sport, Fussball1. Liga classic: FC Wohlen – FC Bassecourt (Samstag, 17 Uhr, Niedermatten)
Sofern es das winterliche Wetter zulässt, wird der FC Wohlen am Samstag sein letztes Spiel vor der Pause bestreiten. Es ist wohl besser so, denn das Team steckt in einem Formtief. Im Tor ...
1. Liga classic: FC Wohlen – FC Bassecourt (Samstag, 17 Uhr, Niedermatten)
Sofern es das winterliche Wetter zulässt, wird der FC Wohlen am Samstag sein letztes Spiel vor der Pause bestreiten. Es ist wohl besser so, denn das Team steckt in einem Formtief. Im Tor wird wohl Joel Bonorand stehen, der im letzten Spiel im Mittelpunkt einer kuriosen Szene stand.
Stefan Sprenger
Turbulente Schlussphase gegen Concordia Basel. Der FC Wohlen vergibt Grosschancen. Und Goalie Nico Ammann leistet sich ein Handspiel – logischerweise ausserhalb des Strafraums. Er sieht Rot. Joel Bonorand wird eingewechselt. Es läuft die 92. Minute, es steht 1:0 für Concordia Basel. FCW-Keeper Bonorand richtet frisch von der Bank die Mauer. Edison Golaj legt sich auf den Boden, um einen flachen Schuss zu blockieren. Doch der Ball klatscht so unglücklich an ihm ab, dass er ins Tor abgelenkt wird. «In jener Szene lief vieles unglücklich. Ich habe so etwas jedenfalls noch nie erlebt», sagt Joel Bonorand.
Der FCW taumelt
Seine offizielle Einsatzzeit: 1 Minute. Und dabei kassierte er gleich ein Gegentor. Es versteht sich von selbst, dass Bonorand und das ganze Team auf Wiedergutmachung aus sind. Denn wie schon im Frühling in der Schlussphase der letzten Saison taumelt der FC Wohlen auch nun dem Ende entgegen. Die Bilanz in den letzten fünf Spielen ist ein Graus. 0:2 gegen Concordia Basel, 1:3 gegen Black Stars Basel, 0:2 gegen Courtételle, 1:1 gegen Delémont – und hinzu kommt noch die 0:4-Pleite gegen die Old Boys in der Cup-Qualifikation. Seit dem richtigen starken Sieg in Unterzahl gegen Solothurn (1:0) am 11. Oktober ging beim FC Wohlen nicht mehr viel. Der Anspruch des Vereins – ganz vorne mitzuspielen – ist aktuell keineswegs erfüllt.
Formtief «kann ich mir auch nicht erklären»
Captain Pnishi beschreibt die Situation und das bevorstehende Spiel wie folgt: «Wir haben momentan einen schlechten Lauf. Das nötige Glück fehlt, es ist auch Unvermögen unsererseits. Aber nun haben wir gegen Bassecourt noch ein extrem wichtiges Spiel vor uns. Wir wollen die Vorrunde unbedingt mit einem Sieg beenden. Wir müssen alles dafür tun und der Ball muss irgendwie ins Tor. Egal, wie, er muss einfach rein. In der Pause haben wir dann Zeit, uns Gedanken zu machen und uns neu zu sammeln.» Ähnlich sieht es auch Joel Bonorand. «Zuletzt scheiterten wir oft an der Chancenauswertung vor dem Tor. Das war unser Hauptproblem. Wir spielen nie richtig schlecht, aber im Angriff fehlen aktuell die Tore und in der Abwehr lassen wir zwar wenig Chancen zu, aber kassieren dennoch zu viele Gegentore.» Bonorands Vorrunde war ein wenig wie die des FC Wohlen: zerstückelt. Drei Einsätze im August, dann musste er zwei Spiele auf die Bank. Zwei Einsätze im September, dann war wieder Nico Ammann im Tor. Im November spielte er gegen Courtételle (als Ammann krank war) und eben nun sein 1-Minuten-Einsatz gegen Concordia Basel. «Der Trainer entscheidet, wer im Tor steht», sagt Bonorand. Sein Ziel ist es nach wie vor, «vorne mitzuspielen». Das sei nach wie vor möglich, da die Tabelle eng beieinanderliegt (es sind 7 Punkte Rückstand auf den 2. Rang). Allerdings ist auch der Abstand auf einen Abstiegsplatz sehr klein (5 Punkte).
Bonorand sagt, die Stimmung im Team sei gut, die Motivation ebenfalls. Woher das aktuelle Formtief kommt, «kann ich mir auch nicht erklären». Was er aber weiss: «Gegen Bassecourt wollen wir auf die Negativserie reagieren. Es braucht drei Punkte. Dann können wir mit gutem Gefühl in die Winterpause gehen und im neuen Jahr voll angreifen.» Das Duell zwischen Wohlen (10. Rang, 18 Punkte) und Bassecourt (12. Rang, 17 Punkte) wird ein heisser letzter Tanz vor der Winterpause.

