Michelle Andres an der Europameisterschaft in den Niederlanden
Die Hägglingerin Michelle Andres beendet die Radbahn-Europameisterschaften mit einem 8., einem 15. und einem 9. Platz. Die Athletin ist in Anbetracht der Tatsache, dass es dieses Jahr um die ...
Michelle Andres an der Europameisterschaft in den Niederlanden
Die Hägglingerin Michelle Andres beendet die Radbahn-Europameisterschaften mit einem 8., einem 15. und einem 9. Platz. Die Athletin ist in Anbetracht der Tatsache, dass es dieses Jahr um die Olympiaqualifikation geht, nicht wirklich zufrieden.
Josip Lasic
In drei Disziplinen durfte Michelle Andres an den Radbahn-Europameisterschaften in den Niederlanden starten. Die wichtigste war für sie das Madison. In dieser Disziplin geht es im Olympiajahr um Qualifikationspunkte. Zum ersten Mal startete Andres an der Seite von Jasmin Liechti. Im Vorfeld der Wettkämpfe hat sie gesagt: «Optimum wäre eine Platzierung innerhalb der Top 5. Realistisch ist ein Rang innerhalb der Top 8.» Am Ende wurde es der 9. Platz für das Duo Andres/Liechti. Die gleiche Platzierung, welche die Freiämterin im Vorjahr mit Aline Seitz erreicht hat.
«Ich hatte den Eindruck, dass ich blockiert bin»
Für Andres eher unbefriedigend. Im Hinblick auf die Olympiaqualifikation ist zwar alles noch im Rahmen. Die Nationen, die das Duo hinter sich lassen musste, blieben bis zuletzt hinter der Schweiz. Ihre eigene Leistung stört die 26-Jährige allerdings. «Technisch war das ganz gut. Vor allem, da wir zum ersten Mal miteinander gefahren sind. Es war leider irgendwie überhaupt nicht mein Tag. Ich hatte den Eindruck, dass ich blockiert bin.»
Zuvor hatte die Hägglingerin Rang 8 in der Teamverfolgung erreicht. Das Viererteam, in dem sie die einzige Elite-Fahrerin war, blieb dabei im Soll. Im Ausscheidungsfahren war das oberste Ziel der Freiämterin, nicht zu stürzen. Zu stark wurde sie in den letzten Jahren durch Stürze und Verletzungen geplagt, als dass sie so etwas im Olympiajahr riskieren wollte. Am Ende wurde es Rang 15. «Klar, der Fokus war auf dem Madison. Trotzdem wäre auch da mehr machbar gewesen.»
Hinsichtlich Olympia ist alles im grünen Bereich, nur die eigenen Leistungen wären optimierbar gewesen. So könnte das Fazit der Freiämterin lauten. Sie ist aber unsicher, ob sie beim nächsten Wettkampf – Anfang Februar findet der Weltcup in Australien statt – wieder im Madison starten darf. «Es liegt jetzt an den Trainern, zu beurteilen, ob das einfach ein schlechter Tag bei mir war oder ob sie mich nicht in Form sehen. Wenn Letzteres eintrifft, könnte es sein, dass das Duo im Madison in Australien anders aussieht.» Das wäre ein Rückschlag für Andres. Denn die Qualifikationsplätze im Madison gehen an das Land. Sie als Athletin müsste dann noch selektioniert werden. Noch ist die Entscheidung aber nicht gefallen. Auf der Website von Swiss Cycling sagt Bahn-Nationaltrainer Morgan Kneisky: «Unsere Resultate sind in Ordnung; was fehlte, war der Ausreisser nach oben.» Damit meint er alle Athleten, nicht nur die Hägglingerin. Sie ist optimistisch, dass sie an der Seite von Liechti in der Lage wäre, noch eine bessere Leistung zu zeigen. «Das erste Mal bei einem Wettkampf miteinander zu fahren, ist immer schwierig. Dafür war das schon mal nicht schlecht.» Der Traum von Olympia lebt weiter.