Dorfgeschichte geschrieben
03.12.2024 MerenschwandTurner-Duo als Kopf des Monats
Sie haben in Merenschwand aus der Not eine Tugend gemacht, mit dem Turnerabend im Zirkuszelt. Für ihr grosses Engagement teilen sich Erich Rey und Maritta Fischer den Titel Kopf des Monats November. --red
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Turner-Duo als Kopf des Monats
Sie haben in Merenschwand aus der Not eine Tugend gemacht, mit dem Turnerabend im Zirkuszelt. Für ihr grosses Engagement teilen sich Erich Rey und Maritta Fischer den Titel Kopf des Monats November. --red
Maritta Fischer und Erich Rey aus Merenschwand sind «Kopf des Monats» November
Sie haben mit dem Turnverein Merenschwand den Circus Meri auf die Beine gestellt. Erich Rey als OK-Präsident und Maritta Fischer als Verantwortliche für Sponsoring und Gestaltung. Sie zusammen verstanden es, für alle die perfekte Illusion und den Rahmen für einen unvergesslichen Turnerabend als «Circus Meri» zu schaffen.
Sie waren das perfekte Duo. Erich Rey und Maritta Fischer zauberten den Zirkus nach Merenschwand. Und der Circus Meri wurde zum Vollerfolg. So nebenbei haben die beiden neue Wege gewagt. Denn die wegen Bauarbeiten besetzte Turnhalle hielt sie nicht davon ab, ihren Turnerabend durchzuführen. Andere Ideen waren gefragt – und die haben sie gefunden. So entstand ein Turnerabend der besonderen Art. Beide waren federführend beim Projekt, in der Manege aufzutreten. Nur schon die Spendensumme, die Maritta Fischer sammelte, ist mehr als bemerkenswert. Dadurch wurde das Projekt mit dem Zelt des Circus Monti erst möglich. Dies war einer der Grundsteine, damit der «Circus Meri» in Merenschwand gastieren konnte. Erich Rey seinerseits konnte dank seinem Gespür für Menschen das OK und alle Helfenden motivieren, über eine längere Zeit und mit vielen ehrenamtlichen, schweisstreibenden Stunden, das Projekt Realität werden zu lassen. Er, der es verstand, Landbesitzer, Verantwortliche und externe Helfer für das Projekt zu gewinnen. Erich Rey und Maritta Fischer überzeugten damit, dass sie ihre eindrückliche Idee mit einer fantastischen Umsetzung krönten. Dies ist der Grund, warum die Redaktion das Duo zum «Kopf des Monats» November kürte.
Ehrenamtlich mit Begeisterung
Adrian Meier, der Präsident des Turnvereins Merenschwand, lobt die beiden in hohen Tönen. Maritta Fischer sei sehr aufmerksam. «Etwas vergessen, das gibt es bei ihr nicht.» Und über Erich Rey: «Er bringt es hin, generationenübergreifend ein Team zu führen. Und Vorschläge nimmt er immer dankend an.» Tatsächlich, Rey verstand es als OK-Präsident, die Mitglieder und Riegen des Vereins abzuholen «und in ihnen das Feuer zu entfachen, damit der Zirkus im Dorf gastierte». Neben einem Programm, das für die Manege tauglich sei, «gehörte ein Vielfaches mehr dazu, um dieses Projekt auf der grünen Wiese mit einem Verein von Turnenden zu stemmen», ist der einhellige Tenor der Befragten. Erich Rey gehe auf Menschen zu, erklärt der Präsident, «und dies stets mit Humor». Einhellig schätzen das die Befragten aus dem Verein.
Entscheide mit Humor
Die Ehrenamtlichkeit, wie sie in den Turnvereinen im Land gelebt werde, sei einzigartig. Das Engagement, die Begeisterung und das Selbstverständnis, mit dem Menschen gemeinsam etwas auf die Füsse stellen, sei im Fall von Merenschwand überragend. «Doch wer ein Projekt vom Ausmass des Circus Meri auf die Beine stellt, braucht Feuer und viel Energie, um über die langen Arbeitsstunden zu wachsen und motiviert zu bleiben.» Das sieht der Bruder von Maritta Fischer, Patrick Fischer. Für dieses Feuer und die Motivation brauche es einen OK-Präsidenten wie Erich Rey, darüber ist sich sein Umfeld einig.
«Maritta Fischer war ein grosser Stützpfeiler in der Organisation», davon ist Alex Strebel, ein Urgestein des Turnvereins Merenschwand, überzeugt. Sie habe einen gesunden Humor, «und kann durchgreifen, wenn es nötig ist». Das war sowohl bei ihrer Tätigkeit für das Sponsoring wie in der Regie der Fall. Von ihr kam auch die Idee zum Turnerabend in der Manege.
Frau mit Power und Ideen
«Früher war sie eine grosse Stütze bei den leichtathletischen Disziplinen im Turnverein», sagt Strebel über Fischer. «Nach gesundheitlichen Problemen geht sie es heute ruhiger an und engagiert sich vor allem organisatorisch.» Matthias Stieger, OK-Kollege von Maritta Fischer, arbeitete bereits vor zwei Jahren mit ihr zusammen betreffend Werbung und Gestaltung. «Wir verstehen uns inzwischen fast ohne Worte und ergänzen uns bestens.» Statt Stress gabs Spass, beim Anbringen der rund 1800 Etiketten für die Sitzplatzreservierung, «das werde ich niemals vergessen».
Bruder Patrick Fischer hebt hervor: «Maritta ist eine zielstrebige und lösungsorientierte Person. Sie ist immer fröhlich und gut gelaunt, dabei dürfen die kecken Sprüche nicht fehlen. Das Projekt war für sie eine Herzensangelegenheit. Vor allem die Kinder liegen ihr am Herzen. Für sie war es unvorstellbar, den Turnerabend ausfallen zu lassen und den Kindern dieses grosse Erlebnis vorzuenthalten. Sie liebt das Glänzen in den Augen der Kinder.»
Mann aus den eigenen Reihen
Für Strebel ist klar: «Für Erich Rey wurde dieses Projekt, wie bei allen anderen auch, zu einer Herzensangelegenheit. Alles dafür zu tun und auf alles rundherum zu verzichten, zeichnen die Spitzenleute aus.»
Auf der grünen Wiese in der Industrie Nord musste alles von Grund auf erstellt werden. Dazu benötigte es eine durchdachte Logistik, um die «Artistinnen und Artisten» aus der Aufwärmhalle ins Zelt zu transportieren. Die Gäste zu Verpflegen und die Logistik mit den Unmengen an Geräten und das benötigte Zubehör zu gewährleisten.
Und wie heisst es so schön: Hinter jedem starken Mann steht eine starke Frau. Bei Erich Rey war die ganze Familie involviert. Seine Frau, welche selbst Leiterin des TV Merenschwand war, kennt den Verein: «Ich war sein Gegenüber. Erich konnte sich mit mir ständig austauschen und abgleichen.» Als ehemalige Oberturnerin half sie mit an der Nachmittagsvorführung. Ihre Zwillings-Girls schossen Hunderte von Fotos für den Verein, während der Hauptprobe und den Vorführungen, die Jüngste war im Tanz und beim Stufenbarrenprogramm dabei.
Auch Matthias Stieger, OK-Mitglied, bewundert Erich Rey: «Seine Geduld und sein Durchhaltewillen mit den vielen nicht immer einfachen grossen und kleinen Entscheidungen haben uns ans Ziel gebracht.»
Über Erich Rey sagt sein Freund aus Jugendtagen, Alex Strebel: «Erich kann schlecht Nein sagen. Wenn er zugesagt, wird nicht gejammert, sondern voll durchgezogen. Als OK-Präsident hat er das ganze Schiff sicher in den Hafen gebracht. Sein Anteil am Erfolg ist nicht hoch genug einzuschätzen.»
Fazit aus dem Umfeld
«Das Projekt war grandios und hat die Bevölkerung von Merenschwand mitgerissen auf verschiedenen Ebenen. Natürlich hat es mich stolz gemacht, Erich glücklich und innerlich stolz zu sehen nach dieser grossen Vorbereitungszeit.» Darüber freut sich Ehefrau Barbara Rey: «Mit diesem Projekt konnte er wieder mal vollkommen an seinem Heimatort eintauchen.»
Für Patrick Fischer war das Fest sensationell organisiert, «der ganze Anlass wurde aus dem Boden ‹gestampft›. Ich ziehe vor dem OK und dem TV Merenschwand den Hut, Chapeau.» Immer noch hin und weg ist auch Präsident Adrian Meier: «Es war ein Wahnsinn. Mehr geht nicht. Das Wichtigste sind die lachenden Gesichter und Emotionen.» Patrick Fischer ergänzt, «dass der Anlass in den Merenschwander Geschichtsbücher niedergeschrieben werden müsste. Das ist der Verdienst von Maritta Fischer und Erich Rey.» --vaw
Die bisher Gekürten
Im Januar wurde Markus Büchi aus Waltenschwil gewählt. Mit Sport-Challenges sammelt er immer wieder Geld für kranke Kinder. Und kommt dabei auch selbst ins Schwitzen. Cassandra Buri, die OK-Chefin des Wohler Fasnachtsumzugs, wurde im Februar gewählt. Sie war das Gesicht hinter dem Grossanlass, der 18 000 Besucherinnen und Besucher an den Strassenrand lockte. Der Murianer Förster Oliver Eichenberger wurde Kopf des Monats März. Er hat grossen Anteil daran, dass die neue Trainingshalle in Muri mit lokalem Holz gebaut wird.
Im April wurde Stephan Jäggi gekürt, der Initiant der Inklusion im Freiämter Handball. Der Start war ein voller Erfolg. Natur- und Amphibien-Freund Robert Wild aus Muri ist Kopf des Monats Mai. Er legte auf 6000 Quadratmeter einen Naturpark an. Im Juni ging die Auszeichnung an Peter Meyer aus Wohlen. Als Frontmann der legendären Hardy’s Bubbles begeistert er seit Jahrzehnten ein grosses Publikum. Im Juli holte sich Chris Räber aus Muri den Titel. Der frühere Mountainbike-Profi überzeugte sowohl als Co-Moderator an den Olympischen Spielen wie auch als Förderer des Murianer Pumptracks.
Im August wurde der Wohler Paul Huwiler ausgezeichnet. Huwiler hat sich über viele Jahre für die Sanierung des Chappelehofs eingesetzt. Und sich auch durch Rückschläge nicht von seinem Weg abbringen lassen. Kopf des Monats September wurde Triathletin Cécile Treier aus Berikon, sie schaffte etliche bemerkenswerte Leistungen.
Kopf des Monats Oktober wurde Daniel Renggli aus Anglikon. Nach langer Suche fand der Fels in der Brandung des Filmklubs Wohlen im Chappelehof das neue Vereinskino.