Der Überläufer
31.10.2024 Sport, EishockeyEin besonderes Derby
Die Rollen sind klar verteilt vor dem Freiämter Eishockeyderby am Sonntag. Fischbach-Göslikon steht mit drei Siegen aus drei Spielen an der Tabellenspitze, Wohlen Freiamt hat seine beiden ersten Spiele verloren. Speziell wird die Partie in ...
Ein besonderes Derby
Die Rollen sind klar verteilt vor dem Freiämter Eishockeyderby am Sonntag. Fischbach-Göslikon steht mit drei Siegen aus drei Spielen an der Tabellenspitze, Wohlen Freiamt hat seine beiden ersten Spiele verloren. Speziell wird die Partie in erster Linie für Fi-Gö-Goalie Fabian Klaas. Er spielte die letzten sechs Jahre für Wohlen. --jl
Eishockey, 3. Liga: Fi-Gö-Goalie Fabian Klaas vor dem Derby Fi-Gö – Wohlen (So, 17.15 Uhr, Eisbahn Wohlen)
Sechs Saisons lang hütete Fabian Klaas das Tor beim HC Wohlen Freiamt. Jetzt steht er beim HC Fischbach-Göslikon zwischen den Pfosten. Das Freiämter Eishockeyderby vom Sonntag wird für ihn ein Wiedersehen mit den ehemaligen Mannschaftskollegen.
Josip Lasic
In den vergangenen sechs Jahren stand Fabian Klaas in jedem Freiämter Eishockeyderby auf dem Eis. Er hofft, dass das am Sonntag auch der Fall sein wird, wenn Fi-Gö und Wohlen in dieser Saison zum ersten Mal aufeinandertreffen. Diesmal gäbe es allerdings einen Unterschied. Der 37-Jährige trägt mittlerweile das Trikot der Fischbach-Gösliker.
Dass der Goalie von den «Huskies» zu den «Indianern» gewechselt ist, hat den Grund, dass die Wohler in den letzten Jahren drei Torhüter hatten. «Wir haben die Spiele dann jeweils untereinander aufgeteilt», erklärt Klaas. «Bei nur 14 Spielen in der regulären Saison kommt man so nur selten zum Zug. Bei Fi-Gö ist hingegen Yves Joller gegangen. Der Bruder von Fi-Gö-Spieler Christoph Frei ist mein Nachbar und hat mir gesagt, dass sie deshalb einen Goalie benötigen.»
Die neue Eisbahn brachte ihn nach Wohlen
Klaas, der mittlerweile in Niederrohrdorf lebt, suchte daraufhin das Gespräch mit Wohlens Trainerduo Patrick Siegwart und Simon Strebel. «Als ich gesagt habe, dass ich gehen möchte, war das okay. Als ich angefügt habe, dass ich nur in die Kabine gehe, die fünf Meter entfernt von derjenigen der Wohler ist, wurde der Blick schon ein wenig anders», ergänzt der Torwart lachend. «Aber sie haben es dann doch relativ entspannt gesehen. Es hiess dann, dass es besser wäre, wenn ich zu Fi-Gö gehe, das ohnehin schon ein starkes Team hat, als einen der anderen Konkurrenten von Wohlen zu verstärken.»
Er ist froh, dass der Wechsel ohne Komplikationen ablief. Die Zeit beim HC Wohlen Freiamt möchte er nicht missen. Aufgewachsen ist Klaas in Zürich. Seine Eishockeyausbildung hat er bei den GC Küsnacht Lions genossen.
Im gesamten Lions-Konstrukt hat er sich bis zum Nationalliga-B-Team hochgekämpft, stand dort aber nur im Kader, ohne je in der zweithöchsten Liga des Landes eingesetzt zu werden. «Ich habe viel trainiert und dafür kaum Ertrag gesehen», sagt er mit einem Augenzwinkern. «Die höchste Liga, in der ich gespielt habe, ist die 2. Liga.»
Als er vor einigen Jahren nach Zufikon zieht, ist der Fahrtweg für die Trainings und Spiele beim SC Küsnacht zu weit. Er kennt den Bruder des damaligen Wohlen-Spielers David Steuri aus dem Militär. Dieser sagt ihm, dass die Wohler einen Goalie suchen und ausserdem eine neue Eisbahn haben. «Das und der nähere Weg waren dann Motivation genug, um zu Wohlen zu wechseln. Und ich hatte im Team auch wirklich eine sehr schöne Zeit. Das Verhältnis ist nach wie vor kollegial. Ich bin froh, wenn ich einen der ehemaligen Mitspieler sehe und mit ihm plaudern kann.»
Wohlen könnte ihn aktuell gut gebrauchen
Die Gelegenheit dazu wird er vor und nach dem Derby sicher erhalten. Geschenke will er seinem Ex-Team hingegen keine machen. «Bisher habe ich in dieser Saison schon zu viele verteilt. Aktuell konnte ich nicht an meine Leistungen der vergangenen Saisons anknüpfen», sagt Klaas selbstkritisch. Er durfte im Cup gegen Mirchel II und im letzten Meisterschaftsspiel gegen Reinach ran. In beiden Partien hat Fi-Gö je zwei Tore kassiert. Gegen Herzogenbuchsee und Laufen hat Ramon Hüsser gespielt. Er hat zwar je drei Tore pro Spiel kassiert, dennoch ist Klaas sich selbst gegenüber kritischer. «Ramon ist elf Jahre jünger und ich habe schon ein künstliches Hüftgelenk. Das hat man in den bisherigen Spielen leider ein bisschen gesehen.»
Trotzdem haben die Fischbach-Gösliker alle vier Spiele gewonnen. Wohlen konnte sich zwar im Cup auch durchsetzen, hat aber seine beiden Meisterschaftsspiele verloren. Fi-Gö wird als Favorit ins Derby gehen. Besonders pikant: Nach dem Abgang von Klaas hat sich bei Wohlen Christian Reusser verletzt. Mit Maurits de Jongh haben die «Huskies» aktuell nur einen fitten Goalie und könnten Klaas sehr gut gebrauchen. Das könnte für zusätzliche Emotionen sorgen. Er selbst hofft in erster Linie, dass er spielen kann. «Ich war in den Derbys bisher immer dabei.» Aufseiten der Wohler musste er aber beispielsweise in den beiden Partien der vergangenen Saison insgesamt zwölf Gegentore hinnehmen. Die Hoffnung ist, dass er bei Fi-Gö seinen Kasten sauberer halten kann. «Es wird aber ohnehin ein besonderes Spiel für mich. Ich freue mich darauf.»
Swiss Ice Hockey Day
Am Sonntag findet auf der Wohler Eisbahn nicht nur das Freiämter Eishockeyderby statt. Der HC Wohlen Freiamt ist an diesem Tag auch Gastgeber für den Swiss Ice Hockey Day. Ab 9 Uhr haben Kinder die Gelegenheit, mit Eishockeystars zu trainieren und zu spielen. Mit dabei sind Yannick Zehnder, Yannick Weber, Juho Lammikko (alle ZSC Lions), Sven Leuenberger, Fabrice Herzog (beide EV Zug) und Nicholas Steiner (EHC Kloten). Das sind nicht die einzigen Stars vor Ort. Neben ihnen werden auch Spieler und Spielerinnen vor Ort sein, die beim HC Wohlen Freiamt mit Eishockey angefangen haben und dann aus dem Freiamt ihren Weg in Richtung der höchsten Ligen gemacht haben. Robin Grossmann (EHC Biel), Christof von Burg (EHC Winterthur), Xenia Kreutzer (EHC Zunzgen-Sissach, NLB Frauen) und Anabel Kreutzer (Neuchâtel Hockey Academy, NLA Frauen) kehren an ihre alte Wirkungsstätte zurück, wo ihre Karrieren begonnen haben. Die Teilnahme ist kostenlos. Neben den Schlittschuhen benötigen die Kinder einen persönlichen Helm (am besten einen Hockeyhelm mit Gitter oder einen Fahrradhelm) und Handschuhe. Diese Ausrüstung ist für die Teilnahme obligatorisch. Empfehlenswert sind ausserdem Ellenbogen- und Knieschoner. --red
Fi-Gö dreht das Spiel
Eishockey, 3. Liga: Reinach – Fi-Gö 2:6
Der HC Fischbach-Göslikon hatte beim Auswärtsspiel in Reinach am Dienstag die Generalprobe für das Derby vom kommenden Wochenende. Die Ausgangslage schien klar. Fi-Gö ging als Favorit ins Spiel. Doch Reinach überraschte mit einer engagierten Leistung. In der 2. Minute brachte Yannic Strebel die Gastgeber in Führung. Vier Minuten später erhöhte er auf 2:0. Christoph Frei brachte die Gäste mit dem 2:1-Anschlusstreffer zurück ins Spiel.
Spielertrainer Michel Simmen fand in der Pause deutliche Worte und forderte von seinem Team eine Leistungssteigerung. Die Ansprache zeigte Wirkung: Carlos Zuberbühler glich in der 23. Minute zum 2:2 aus. Die Reinacher brachten sich durch Strafen selber in Bedrängnis. Patrick Bula traf in der 37. Minute nach Zuspiel von Boris Neher zum 3:2 für die Gäste.
Auch im Schlussdrittel dominierten die Freiämter. Michel Simmen erhöhte im Powerplay auf 4:2. Die Gastgeber konnten mit dem Tempo der Fischbach-Gösliker nicht mehr mithalten, die weiter Druck ausübten und durch weitere Tore von Michel Simmen (54. Minute) und Carlos Zuberbühler (56. Minute) das Schlussresultat auf 6:2 schraubten. --vdf