Der perfekte Tag
27.05.2025 Sport, TurnenNationalturnen: Nach 1976 und 1984 war Jonen erneut Gastgeber des Aargauer Nationalturntages
Bestes Wetter, tolle Leistungen der 150 Teilnehmer und perfekte Organisation des STV Jonen. Das Nationalturnen bewies, wie attraktiv diese Randsportart ist.
...Nationalturnen: Nach 1976 und 1984 war Jonen erneut Gastgeber des Aargauer Nationalturntages
Bestes Wetter, tolle Leistungen der 150 Teilnehmer und perfekte Organisation des STV Jonen. Das Nationalturnen bewies, wie attraktiv diese Randsportart ist.
Patrick Fischer
Der Lokalmatador Joel Meier belegt am Ende mit 90,8 Punkten den guten 6. Rang. Der Niederwiler von der Ringerstaffel Freiamt ist damit bester Freiämter. Gewonnen wird der Nationalturntag von Favorit Jeremy Vollenweider (TV Marthalen) mit hervorragenden 97,3 Punkten, der somit stolzer Besitzer von Rind «Britta» wurde, dem Hauptpreis eines üppig bestückten Gabentempels.
Grossratspräsident ist entzückt
Die Gesichter fröhlich, der Ablauf reibungslos. Rund um die Schulanlage in Jonen herrschte reger Betrieb. «Für die Männerriege ist die Organisation dieses Anlasses ein Meilenstein», sagt OK-Präsident Albert Bürgisser. «Und ohne die Unterstützung der anderen Vereine wäre das in dieser Form nicht möglich gewesen», ergänzt er. Insgesamt sind über 70 Helferinnen und Helfer im Einsatz, und das für einen eintägigen Wettkampf ohne grosses Rahmenprogramm. Hauptziel sei es gewesen, der traditionellen Randsportart, bei der man wichtige Tugenden fürs Leben lernen könne, eine Plattform und insbesondere den Jugendlichen eine Startmöglichkeit zu bieten, betont der OK-Chef. Bürgisser und die Joner Männerriege sind mit dem Nationalturnen verbunden.
Beim offiziellen Empfang der zahlreichen Ehrengäste freuten sich nicht nur Jonens Gemeindeammann Philipp
Ackermann und der Präsident der Männerriege, Andi Eggimann, über die perfekten Rahmenbedingungen und den grossen Publikumsaufmarsch. Mit Grossratspräsident Markus Gabriel machte sogar der höchste Aargauer seine Aufwartung und überbrachte beste Wünsche aus der Kantonshauptstadt. In seiner Ansprache betonte er den Wert der Tugenden Disziplin, Ausdauer und Fairness. Auf den Plätzen bewiesen die Nationalturner von jung bis alt, dass sie genau jene Tugenden verinnerlicht haben. Nicht nur, dass es ein äusserst fairer Wettkampf war. Tatsächlich mussten die Athleten innert weniger Stunden ganz unterschiedliche Fähigkeiten unter Beweis stellen: Steinheben, Steinstossen, Weitsprung, Hochweitsprung, Schnelllauf – sowie das Freiturnen. Dies sind sechs Vornoten, aus denen je nach Kategorie mehrere Disziplinen absolviert werden müssen, bevor dann die fünf Durchgänge im Schwingen und im Ringen anstehen, die entscheidend für die Schlussrangliste sind. Insgesamt zehn Noten müssen sich die Sportler abholen, 100 Punkte wären das Maximalergebnis. Mit 97,3 Punkten kommt Festsieger Jeremy Vollenweider der Traumnote beachtlich nahe, und auch die 90,8 Punkte des Lokalmatadors Joel Meier sind aller Ehren wert. «Der Wettkampf lief eher durchzogen, was aufgrund der wenigen Trainings in den letzten Wochen aber nicht unerwartet kommt», so der 25-jährige Niederwiler nüchtern. «Mühe beim Steinheben und ein paar Wackler beim Turnen liegen für einen Spitzenplatz halt nicht drin», so Meier, der den Tag trotzdem geniessen konnte: «Der Anlass ist top organisiert, das Wetter passt, der Zuschaueraufmarsch ist erfreulich. Das macht richtig Spass.» Sein Saisonhöhepunkt aber folge erst noch: «Am Eidgenössischen Turnfest will ich mir den letzten Kranz holen, der mir in meiner Sammlung noch fehlt», sagt er selbstbewusst.
Das ETF in Lausanne findet vom 12. bis 22. Juni statt. Mit dem Anlass in Jonen sind die Aargauer Nationalturner darauf bestens vorbereitet.