Dem Schnee zum Opfer gefallen
30.12.2022 Motorsport, Weitere Sportarten, Sport2022 sollte das Jahr sein, in dem die beiden Freiämter Motocross-Anlässe ihr Comeback feiern. In Muri wurde vor einer Rekordkulisse gefahren. Das Motocross Wohlen hingegen musste erneut abgesagt werden. --jl
Zwischen Rekord und ...
2022 sollte das Jahr sein, in dem die beiden Freiämter Motocross-Anlässe ihr Comeback feiern. In Muri wurde vor einer Rekordkulisse gefahren. Das Motocross Wohlen hingegen musste erneut abgesagt werden. --jl
Zwischen Rekord und Enttäuschung
Rückblick: Freud und Leid bei den Freiämter Motocrossen
Nach zwei Jahren Corona- -Zwangspause hätten die beiden Freiämter Motocrosse jeweils mit einem Jubiläum zurückkehren sollen. Während das 45.Motocross Muri einen Besucherrekord feiert, muss das 65. Motocross Wohlen witterungsbedingt abgesagt werden.
Zwei Motocross-Anlässe im Freiamt. Beide mussten in den Coronajahren 2020 und 2021 eine Zwangspause einlegen. Beide hätten 2022 mit einem Jubiläum zurückkommen sollen. So viele Parallelen und doch hätte das Resultat nicht unterschiedlicher ausfallen können.
Wirklich zurückgekommen ist nur das Motocross Muri. Die 65. Ausgabe des Motocross Wohlen musste zum dritten Mal in Folge abgesagt werden. Nach der Pandemie war es das Wetter, das den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Starke Schneefälle machen eine Durchführung unmöglich. Am Samstag, 2. April, und Sonntag, 3. April, hätte der beliebte Anlass beim Schloss Hilfikon sein Comeback feiern sollen. In der Nacht von Freitag auf Samstag fällt die Entscheidung, dass der erste Renntag abgesagt wird. «Das kam schon in früheren Ausgaben vor. Dann konnten wir immerhin am Sonntag noch fahren. Das war auch diesmal der ursprüngliche Plan», berichtete OK-Chef Ueli Hilfiker dieser Zeitung. Die Schneefälle hören aber nicht auf. Deshalb muss eine harte Entscheidung getroffen werden. Das Motocross wird komplett abgesagt. Es wäre ein doppeltes Jubiläum geworden. Die 65.Ausgabe des Motocross Wohlen wäre für Ueli und seine Frau Gisela Hilfiker das 20.Motocross gewesen, das sie gemeinsam organisieren. Stattdessen wurde es eine Premiere. Sie mussten zum ersten Mal den Rennsport-Event komplett absagen. «Dass das Motocross witterungsbedingt komplett abgesagt werden muss, gab es erst einmal. Das war noch, bevor wir es organisiert haben», erzählt Gisela Hilfiker. Auf diese Premiere hätten die Hilfikers gern verzichtet. Besonders verrückt: Ein Wochenende zuvor sind rund 500 Fahrer am lizenzfreien Motocross gestartet. An diesem war es schon fast zu warm. Die Strecke musste bewässert werden. Die grosse Anzahl Fahrer und Zuschauer am Lizenzfreien bleibt den Hilfikers immerhin als kleiner Trost. Es hat gezeigt, dass die Menschen im Freiamt Sehnsucht nach Motocross haben.
Logistisch an die Grenzen gestossen
Das bekam auch das Motocross Muri rund zwei Monate später zu spüren. Die 45.Ausgabe des Pfingstcross hatte zwar auch nicht ideales Wetter – tendenziell war es auch da zu heiss –, doch das erscheint in Anbetracht des Anlasses wie ein zwanghaftes Suchen nach einem Haar in der Suppe. OK-Präsident Beat Gassmann und sein Team konnten am Pfingstmontag 12 000 Zuschauer auf dem Gelände begrüssen. Ein neuer Rekord. Das hat die Veranstalter vor logistische Herausforderungen gestellt. Der Shuttlebus, der die Besucher aus dem Dorf auf das Motocrossgelände bringen sollte, kam bei der Menschenmasse nicht mehr hinterher. «Wir sind komplett überrannt worden», erzählte Gassmann gegenüber dieser Zeitung. «Ich möchte mich bei allen Leuten entschuldigen, die länger auf den Shuttlebus oder einen Parkplatz warten mussten.»
Für den OK-Chef war der Ansturm auf den Event ein Zeichen dafür, dass er und sein Team etwas richtig machen. Das Feedback von Besuchern und Fahrern gab ihm diesbezüglich recht. Für ihn war der Anlass deshalb trotz der Schwierigkeiten, mit denen das OK-Team konfrontiert war, ein grosser Erfolg. Dem kann man nur schwer widersprechen. Insbesondere wenn man vergleicht, wie es in Wohlen aussah. Das dortige OK-Team hätte die Schwierigkeiten, mit denen man in Muri konfrontiert war, vermutlich mit Kusshand genommen, wenn dafür nur der Anlass hätte stattfinden können. So blicken die Freiämter Motocrossfans mit einem weinenden und einem lachenden Auge auf das Jahr zurück, wo die beiden Grossanlässe mit Jubiläen hätten zurückkehren sollen. --jl